21.01.2025, 08:38
Rote Karte verhindert
Spieler des Spiels im Krimi zwischen Schweden und Spanien wurde Albin Lagergren. Doch auch Gonzalo Perez de Vargas erhielt nach der Partie eine Auszeichnung.
Schweden dominierte weite Teile der Partie gegen Spanien, führte auch in der 40. Minute mit 20:14, als Hampus Wanne einen Siebenmeter gegen Gonzalo Perez de Vargas vergab. Gegen seinen Teamkollegen vom FC Barcelona landete der Ball vermeintlich am Kopf und prallte von dessen Arm ab.
» Besagte Szene im IHF-Video auf Instagram
Der ungarische Schiedsrichter Adam Biro wollte schon regelkonform zur Roten Karte greifen, wurde allerdings vom spanischen Keeper zurückgehalten. Perez de Vargas wies darauf hin, dass Wanne zuerst seinen Arm und dann den Kopf traf, was den Schiedsrichter dazu veranlasste, die Rote Karte zu annullieren.
Eine Geste, die nicht selbstverständlich ist, gehörte Wanne doch mit sieben Treffern zu den treffsichersten schwedischen Schützen an diesem Abend. Doch Perez de Vargas betont: "Ich bleibe mir lieber treu, als mit einem schlechten Gewissen zu leben." Hampus Wanne freute sich: "In einem Spiel wie diesem hat er sich entschieden, ehrlich zu sein. Das ist fantastisch."
Nach der Partie wurde Albin Lagergren, mit neun Treffern Schwedens bester Werfer, zum Player of the Match gekrönt. Doch auch Perez de Vargas durfte mit dem Schild zum Foto posieren: Der spanische Torwart erhielt den Fair-Play-Preis. "Ich bin mit meiner Entscheidung sehr zufrieden, auch wenn es vielleicht eine Rote Karte für Hampus hätte geben können, vielleicht auch für einige der Tore, die er am Ende geschossen hat, wir reden hier über den Sieg des Spiels, aber...", so Perez de Vargas.
"In einem engeren Spiel hätten mich wahrscheinlich einige der Fans angeschrien. Aber hier gibt es eine Menge Kameras, es gibt die Möglichkeit des Videoschiedsrichters, die Spiele werden übertragen. Wenn ein Ball den Kopf des Torwarts trifft, dann ist es ein Ball, der den Kopf des Torwarts trifft. Aber wenn das nicht der Fall ist, muss man es sagen und nicht überreagieren. Und wenn man bedenkt, dass er ein Mannschaftskamerad und ein Freund ist, denke ich, dass ich das tun musste und es auch getan habe", so der zukünftige Kieler weiter.
Es war einer der Kipp-Momente des Spiels: In den verbleibenden zwanzig Minuten der Partie kämpfte sich Spanien zurück ins Spiel, machte den Sechs-Tore-Vorsprung der Schweden zunichte und sicherte sich mit dem 29:29-Unentschieden einen wichtigen Punkt für die Hauptrunde.
"Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn Hampus eine Rote Karte bekommen hätte. Ich weiß wirklich nicht, wie das Ergebnis ausgegangen wäre. Aber ich musste mit dem Schiedsrichter reden, weil ich das Gefühl hatte, zu lügen. Wenn ein Ball mein Gesicht trifft, bin ich der erste, der sich beschwert", fügte Perez de Vargas hinzu.
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