17.12.2023, 12:02
"Merkt, was man vermisst hat"
Beim Auswärtssieg in Lemgo feierte Paul Drux nach langer Leidenszeit sein Comeback auf dem Handball-Parkett. Vor der EM-Pause absolviert der Kapitän der Füchse Berlin noch zwei Rückrundenspiele, die Handball-EM im eigenen Land ist hingegen kein Thema.
Die Füchse Berlin hatten am Samstagabend gleich doppelten Grund zur Freude: Zunächst gewannen die Berliner in der Handball Bundesliga beim TBV Lemgo Lippe mit 32:29. Aber noch mehr Freude bereitete das Comeback von Kapitän Paul Drux nach seinem Achillessehnenriss Ende April.
"Wir sind megaglücklich", sagte Trainer Jaron Siewert, der erst am Donnerstag gemeinsam mit Vorstand Sport Stefan Kretzschmar seinen Vertrag bis 2026 verlängert hatte. Auch mit der Partie war der Füchse-Coach zufrieden: "Ich denke, über 60 Minuten gesehen haben wir heute hier verdient gewonnen."
Paul Drux hatte nach dem Ende seines Leidensweges unterdessen allen Grund zum Strahlen. "Es war durchweg wirklich schön. Da merkt man, was man die letzten siebeneinhalb Monate vermisst hat und wofür man gearbeitet hat. Das hat sich definitiv gelohnt", sagte der 28-Jährige bei Dyn. Der Kapitän kam in der 14. Minute in die Partie.
"Ich glaube wir haben gerade in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass wir das Sieben gegen Sechs besser lösen konnten und haben, dann ein oder zwei Tempotore gemacht, die dem TBV wirklich wehgetan haben und geben das Spiel auch nicht mehr aus der Hand", so das Fazit von Paul Drux bei Dyn.
Eigentlich sollte Paul Drux zunächst nur in der Abwehr spielen, durfte in der zweiten Halbzeit dann aber auch in der Offensive ran. "Ich habe die beiden Trainer schon murmeln hören und konnte mich drauf vorbereiten", berichtete er. Damit gerechnet hatte er allerdings nicht. "In dieser entscheidenden Situation kam das dann doch ein bisschen überraschend", sagte er.
Während der Partie hatte er kaum körperliche Probleme. "Auch im Training hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl. Meine Achillessehne fühlt sich super an. Die Kraft ist schon sehr gut und die Docs waren in jedem Fall zufrieden", berichtete Paul Drux und fügte an, dass er nach der langen Pause noch nicht bei 100 Prozent sei. "Klar ist die Bewegung noch ein bisschen eingeschränkt, das darf sie aktuell aber auch noch sein."
Zwei Spiele stehen für die Füchse nun bis zur Europameisterschaftspause noch an. Dann startet das Team beide Male in der heimischen Max-Schmeling-Halle in die Rückrunde. Am Dienstag gegen den Tabellensechzehnten TVB Stuttgart (19.00 Uhr), am Donnerstag gegen SC DHfK Leipzig (20.00 Uhr/beide Dyn). Dann können die Berliner ihre bisherige famose Hinrunde noch krönen - sie stehen derzeit punktgleich mit dem SC Magdeburg an der Tabellenspitze.
Danach folgt die Pause für die Handball-EM im eigenen Land - diese wird aber trotz des frühzeitigen Comebacks ohne Paul Drux stattfinden. Bundestrainer Alfred Gislason hatte den Kapitän der Füchse Berlin nicht auf die 35-er Liste genommen, in der die Verbände vor einigen Wochen ihre erweiterten Kader für die Handball-EM an die EHF benennen mussten. Nur Spieler auf dieser 35er-Liste können in den Kader für den EM-Start berufen oder nachnominiert werden.
Zuletzt hatte unterdessen Bob Hanning erklärt, dass er in Paul Drux einen passenden Nachfolger für sich sieht. "Wir sind ein Verein, der wie kein anderer von seiner DNA lebt. Diese DNA ist der Lebenserhaltungsstrang dieses Clubs", sagte Hanning und betonte mit dem 2011 in die Jugendabteilung der Füchse gewechselten Drux: "Paul ist der Inbegriff davon."
dpa, cie