19.06.2024, 16:54
Spieler kündigt Vertrag
Paukenschlag im Handball: Der Torschützenkönig der abgelaufenen Bundesliga-Saison, Manuel Zehnder, hat seinen Vertrag beim HC Erlangen gekündigt. Am heutigen Mittwoch (19. Juni) gab es in dieser Angelegenheit einen Gerichtstermin.
Er hatte maßgeblichen Anteil am überraschenden Bundesliga-Klassenerhalt des ThSV Eisenach in der abgelaufenen Saison 2023/24: Torschützenkönig Manuel Zehnder (277 Treffer). In der neuen Spielzeit sollte er nach dem Ende der Ausleihe eigentlich wieder für seinen Stammverein, den HC Erlangen, auflaufen.
"Die Entwicklung von Manu freut uns wirklich sehr. Das war genau der Grund, was wir mit der Leihe bezwecken wollten", erklärte Erlangen-Geschäftsführer René Selke gegenüber handball-world bereits im März und erteilte aufkeimenden Spekulationen über einen Verbleib in Eisenach eine Absage: "Es war von Anfang an klar, dass wir nach diesem einen Jahr mit ihm weiter in die Zukunft gehen werden. Wir wollen eine Mannschaft mit und um ihm herum für die Zukunft aufstellen".
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Doch nun folgte der Paukenschlag: Manuel Zehnder hat seinen Vertrag beim HCE gekündigt. Mit einer einstwilligen Verfügung wollte er am heutigen Mittwoch (19. Juni) die Wirksamkeit seiner Kündigung bestätigen lassen. Hintergrund: Der Schweizer Nationalspieler möchte sicherstellen, dass er dann für seinen neuen Verein auch eine Spielberechtigung erhält. Das Arbeitsgericht Nürnberg vertagte die Entscheidung aber.
Der Gerichtssprecher Dr. Simon Burger bestätigte die handball-world vorliegenden Informationen zum Gerichtstermin und stellte klar, dass es sich bei der Sache um ein Eilverfahren handelt. Auf Bestreben beider Parteien - sprich: Manuel Zehnder und HC Erlangen - räumt das Gericht acht Tage Zeit ein, um die Sache doch noch einvernehmlich zu klären.
Finden das Zehnder-Team um die Hamburger Kanzlei BluePort Legal und der Bundesliga-Klub innerhalb dieser Frist nicht zusammen, folgt ein weiterer Termin vor dem Nürnberger Arbeitsgericht: Nächste Woche Donnerstag (27. Juni) würde die Richterin dann um 9 Uhr ein Urteil verkünden.
Gegen diese Entscheidung könnten die Parteien innerhalb eines Monats Rechtsmittel einlegen. Dann würde der Fall vor das Landesarbeitsgericht in Nürnberg gehen. Das ist dann in einem Eilverfahren die letzte Instanz, erläuterte Dr. Burger gegenüber handball-world.
Das Eilverfahren wird bei einer besonderen Eilbedürftigkeit gewählt. In diesem Fall: Sowohl der Spieler als auch der HCE wollen jetzt Klarheit - mit Blick auf die anstehende Saison. In einem Eilverfahren ist die Prüfdichte und -tiefe nicht so groß wie in einem Hauptsacheverfahren. Letzteres würde mindestens vier bis sechs Monate dauern.
Sowohl die Kanzlei, die Manuel Zehnder vertritt, als auch seine Berater wollten gegenüber handball-world kein Statement abgeben. Der HC Erlangen hat bislang auf eine entsprechende Anfrage noch nicht geantwortet. Bestätigte Informationen zur Begründung der Kündigung Zehnders und der Position des HC Erlangen, der dieser offenbar widerspricht, gibt es daher bislang nicht.
bec