23.05.2024, 10:20
EHF European League Finals
Am Wochenende stehen die EHF European League Finals in Hamburg an. Mit den Rhein-Neckar Löwen, der SG Flensburg-Handewitt und den Füchsen Berlin sind gleich drei deutsche Mannschaften vertreten. Patrick Groetzki spricht über das kommende Wochenende, die Außenseiterrolle und den Unterschied zur Bundesliga.
"Wir sind sicher der Underdog an diesem Wochenende, aufgrund der gezeigten Leistung über das ganze Jahr in der Bundesliga. Aber darin steckt auch einfach eine Chance", schätzt Patrick Groetzki die Rolle seiner Mannschaft am Wochenende im Dyn-Format Auszeit ein.
"Es war eine Saison, die überhaupt nicht so lief, wie wir sie uns vorgestellt haben in der Bundesliga. In der European League haben wir über weite Strecken - vielleicht das Auswärtsspiel in Zabrze ausgeklammert - ein wirklich anderes und richtig gutes Gesicht gezeigt", fasst der Linkshänder die laufende Spielzeit zusammen. "Deshalb ist die Teilnahme am Final4 ein verdienter Lohn. Klar ist es ein sehr wichtiges Wochenende. Wenn man dort ist, ist sowieso alles möglich."
Warum es europäisch besser lief und läuft als national in der Bundesliga, versucht Groetzki sich wie folgt zu erklären: "Ich habe schon den Eindruck, dass international ein bisschen anders Handball gespielt wird. Es ist weniger körperlich als in der Bundesliga. Die Mannschaften kennen einen natürlich auch nicht ganz so gut, wie die Bundesligamannschaften, gegen die man in den letzten Jahren schon zig Mal gespielt hat. Es ist ein schnelleres Spiel, wird vor allem auch technisch mehr gespielt."
Er fügt hinzu: "Dann ist es natürlich auch so, dass wir in der Bundesliga auch in einem schlechten Flow waren und dann ist es manchmal nicht ganz so einfach, da rauszukommen. Da war die European League dann irgendwie so ein Zufluchtsort, in dem wir uns ein bisschen sicherer und wohler gefühlt haben, da lief es dann automatisch ein bisschen einfacher."
Dennoch betont der 34-Jährige: "So ein Turnier, sollte es erfolgreich sein, darf trotzdem nicht über Missstände und Fehler hinwegtäuschen, die das ganze Jahr über passiert sind. So eine Bundesligasaison zeigt schon den wahren Zustand von einer Mannschaft. An so einem Wochenende kann man immer noch etwas anderes rauskitzeln", so Groetzki. "Trotz alledem wissen wir auch, was das für eine Riesenchance ist, am Ende der Saison noch etwas richtig Geiles zu erreichen, einen Riesentitel zu holen. Wir haben im letzten Jahr selbst gespürt, wie es sich anfühlt in so einem Final4 am Ende den Pokal hochzuhalten. Dieses Gefühl möchte man natürlich immer wieder haben."
Im Halbfinale treffen die Rhein-Neckar Löwen auf die Füchse Berlin. Im anderen Spiel kommt es zum Duell zwischen der SG Flensburg-Handewitt und Dinamo Bukarest. Patrick Groetzki hätte lieber den einzigen nicht deutschen Teilnehmer als Halbfinalgegner zugelost bekommen: "Da spreche ich fast für jede deutsche Mannschaft, die dort ist: Wenn man auf europäischer Ebene spielt, möchte man auch gerne diesen europäischen Flaire haben und nicht zum dritten Mal gegen eine deutsche Mannschaft spielen. Aber wir müssen es ja nehmen, wie es kommt."
Ausschlaggebend ist für Groetzki, "dass man es schafft, auf dieses Wochenende gezielt hinzuarbeiten. Wir haben das Glück, dass wir uns die ganze Woche auf das Halbfinale gegen Berlin vorbereiten können, wirklich akribisch arbeiten, den Gegner auseinander nehmen und bis ins kleinste Detail verinnerlichen". Hinzu kommt für ihn: "Handball ist manchmal auch ein einfacher Sport. Wenn man einen Torhüter hat, der an diesem Wochenende in Topform ist, ist das sicher alles andere als ein Nachteil."
"Das wird ein ganz besonderes Event. Mit drei deutschen Mannschaften ist es garantiert, dass die Halle gut voll sein wird und dass eine gute Stimmung herrschen wird. Da freuen wir uns drauf", blickt er voller Vorfreude voraus.
Mit der Barclays Arena finden die EHF European League Finals zum ersten Mal in einer neutralen Halle statt. Patrick Groetzki unterstützt diese Entscheidung: "Ein neutraler Standort tut so einer ganzen Veranstaltung gut. Auch, dass es nicht jedes Jahr ab der Hauptrunde Diskussionen gibt, wo das Endturnier stattfinden wird."
kli