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    vor 21 Stunden

    Noch einmal ein Glanzpunkt

    Pajovic nach Remis gegen Deutschland: "Tut mir zugleich ein bisschen weh"

    Es hat wieder geklappt: Beim 26:26 (11:13) nimmt Österreich den Deutschen in der EM-Qualifikation einen Punkt ab. Zuvor war das 22:22-Remis bei der EM 2024 der größte Erfolg der ÖHB-Auswahl gewesen. Für den im Sommer scheidenden österreichischen Bundestrainer Ales Pajovic mischen sich dabei diesmal zwei Gefühlswelten.

    HANDBALL - EHF EURO 2026 quali, AUT vs GER VIENNA,AUSTRIA,13.MAR.25 - HANDBALL - EHF European Championship, EM, Europameisterschaft 2026, qualification, Austria vs Germany. Image shows head coach Ales Pajovic (AUT). PUBLICATIONxNOTxINxAUTxSUIxSWE GEPAxpictures xEdgarxEisner
    Ales Pajovic verlässt die ÖHB-Auswahl nach der EM-Qualifikation IMAGO/GEPA pictures

    Glückwunsch zum Unentschieden gegen Deutschland. Wie ist euch das gelungen?

    Ales Pajovic:
    Wenn du 26 Tore von Deutschland bekommst, ist das schon ein Zeichen für eine gute Abwehrleistung. Im Angriff haben "Nemo" (Nemanja Belos, Anm. d. Red.) und "Huti" (Lukas Hutecek) Geduld bewiesen. Das unglaublich, vor allem im Sieben-gegen-sechs. Die Deutschen haben manchmal keine Idee gehabt, was sie machen sollten. Natürlich haben sie immer Unterstützung von Wolff gehabt - vor allem vom rechten Flügel, aber wir haben wieder Charakter gezeigt und uns von minus vier zurückgekämpft. Wir haben verdient einen Punkt geholt.

    Ich muss mich auch beim Publikum bedanken. Sie haben für eine unglaubliche Atmosphäre gesorgt. Normalerweise bin ich ein sehr ruhiger Trainer, aber die letzten zehn Minuten waren richtig verrückt. Aber: verdient. Die Jungs haben daran geglaubt und wenn die Jungs alles reinwerfen, merken das auch die Fans. Sie haben etwas für ihre Unterstützung zurückbekommen.

    Am Ende hast du dann auch wieder den siebten Feldspieler gebracht...

    Sieben gegen sechs zu spielen, ist gut für uns. "Tobi" (Kreisläufer Wagner, Anm. d. Red.) macht das gut und er macht das auch in Deutschland gut. Wir spielen das jetzt schon lange. Wir haben da ein System und "Huti" steuert das sehr gut und trifft gute Entscheidungen. Am Ende ein bisschen mit dem Publikum, mit Herz und Kämpfen haben wir diesen Punkt verdient.

    Du hast Lukas Hutecek hervorgehoben. Welche Bedeutung hat er für euer Spiel?

    Er macht das in Lemgo auch super. Er ist das gewohnt, so viel zu spielen. Er hat diese handballspezifische Ausdauer. Er will keine Pausen. Und auch wenn er müde ist, trifft er gute Entscheidungen. Er ist unser Leader auf dem Feld.

    Welche Bedeutung hat dieses Unentschieden?

    Ich bin so froh, dieser Punkt hilft uns so sehr Richtung EM. Es tut mir zugleich ein bisschen weh, weil ich weiß: Ich habe noch drei Spiele mit den Jungs. Ich muss jetzt in Flensburg einen solchen Team Spirit aufbauen, diese Zusammenarbeit auf dem Spielfeld. Wenn das gelingt, kann ich dort Richtung Champions League gehen. Ich bin sehr froh, aber auch ein bisschen traurig, dass ich im Mai die Jungs verlassen muss.

    Wie bewertest du die Entwicklung der ÖHB-Auswahl?

    Wir sind schon sechs Jahre zusammen und wir haben ein System gebaut und dieses System funktioniert. Den Jungs ist klar, was sie machen müssen. Natürlich ist es dann schwer für den Gegner, gegen "Tobi" zu verteidigen. Er hat vielleicht 30 Kilo mehr als der Gegner und stellt richtig gute Sperren. Und wir profitieren davon.

    Könnt ihr in zwei Tagen, am Samstag, in Deutschland etwas Ähnliches schaffen?

    Wir genießen erst einmal diesen Punkt. Es wird sehr, sehr schwer, im Rückspiel so etwas hinzubringen. Wir haben die Reise am Freitag und wollen vor dem Spiel auch noch trainieren. Hoffentlich genügt die Kraft, aber es wird schwer in Hannover. Dennoch: Alles ist möglich. Die Jungs glauben, dass sie es können und - warum nicht?

    fcb