26.05.2024, 10:16
Showdown in der 3. Liga Handball
Ein Ticket in die Aufstiegsrunde der 3. Handball Liga war noch offen, am letzten Spieltag der Süd-Staffel lieferten sich der HC Oppenweiler/Backnang und die Wölfe Würzburg ein Endspiel um dieses. Am Ende jubelten die Gastgeber und sicherten sich Rang Drei, der reicht, da Vizemeister Leutershausen verzichtete.
Spitzenreiter Konstanz hatte die Meisterschaft bereits sicher. Die SG Leutershausen, die mit einem 29:26 gegen den Tabellenvierten aus Pfullingen die Vizemeisterschaft sicherte, hatte wie der Konkurrent nicht für die Aufstiegsrunde gemeldet. Um das letzte Ticket lieferten sich so die vor dem letzten Spieltag der regulären Saison punktgleichen HC Oppenweiler/Backnang und Würzburg Wölfe - da das Fernduell in den vergangenen Wochen keine Entscheidung gebracht hatte - ein Endspiel.
Die Würzburger hatten im Hinspiel mit dreizehn Toren Vorsprung gewonnen - und hatten somit bei einem Remis den direkten Vergleich auf ihrer Seite. Vielleicht aber war die Partie vor rund zwei Monaten im Nachhinein sogar wichtig für die Entwicklung der HCOB-Mannschaft. Trainer Daniel Brack meinte nach der erfolgreichen Revanche: "Das Hinspiel in Würzburg hat uns sehr viele Lerneffekte gebracht, die uns jetzt in die Aufstiegsrunde gebracht haben."
Auf dem Feld setzten die Gastgeber in ausverkaufter Halle die ersten Akzente. "Wir haben gleich gut angefangen", fand Trainer Daniel Brack. Der Coach des HCOB freute sich vor allem über die gute Abwehrarbeit, die Ballgewinne ermöglichte. Gästecoach Johannes Heufelder bemängelte, "dass wir zu viele einfache Fehler gemacht haben." Sein Team lief von Anfang an einem Rückstand hinterher.
Die Außenspieler der Wölfe, sonst in vielen Spielen die fleißigsten Torschützen, kamen kaum zum Zug. Den Gästen gelang in den ersten 15 Minuten nur ein Tor aus dem Spiel heraus, drei Siebenmetertreffer kamen hinzu. Der HCOB machte unterdessen Druck von allen Positionen, die ersten neun Tore verteilten sich auf neun verschiedene Spieler. Als Philipp Maurer nach 22 Minuten eine Fehlabgabe der Würzburger Angreifer zu einem Fernwurf ins verwaiste Tor nutzte, führten die Gastgeber mit 13:7.
Zur Pause war der Vorsprung zwar leicht auf 15:11 geschmolzen, dennoch standen die Vorboten in Richtung Heimsieg. Und,angetrieben von den Rückraumspielern Timm Buck und Daniel Schliedermann, setzten sich die Gastgeber nach Wiederbeginn weiter ab. Sechs Minuten nach Wiederbeginn wurde aber die Chance auf die Acht-Tore-Führung vergeben.
Ein weiteres Problem kam hinzu: Die Murrtaler vergaben innerhalb von acht Minuten drei Siebenmeter. Zweimal scheiterte Axel Goller, dann erging es Timm Buck nicht besser. Würzburg schnupperte Morgenluft, nach einer Dreiviertelstunde waren es nur noch drei Tore Vorsprung für die Gastgeber in den grünen Trikots. Mehr ließen die Akteure um Abwehrchef Markus Dangers aber nicht zu.
HCOB-Torwart Jürgen Müller war wiederholt zur Stelle, sorgte mit seinen Paraden für Hochstimmung in der Halle. Auf der Gegenseite sorgte Lukas Rauh mit einem Doppelschlag fürs 25:20. Die Würzburger gaben zwar zu keiner Zeit auf, vor allem der routinierte Rückraumspieler Patrick Schmidt führte sein Team noch mehrmals heran. Aber der HCOB wahrte dem Abstand und die Halbzeit endete, wie sie begonnen hatte: Mit Toren von Daniel Schliedermann und Timm Buck.
Für die HCOB-Handballer gabs stehende Ovationen, auf der Anzeigentafel leuchteten die Ziffern 29 und 24. Würzburg muss den angepeilten Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga verschieben. Trainer Johannes Heufelder war enttäuscht. "Wir hatten heute eine sehr junge Mannschaft, da hat auch die Erfahrung gefehlt", sagte er, nahm es aber auch als Ansporn für die Zukunft: "Wir brauchen solche Momente, um daran zu wachsen." DER HCOB trifft unterdessen im Halbfinale der Aufstiegsrunde am Donnerstag und am Sonntag in zwei Spielen auf den TuS Ferndorf.
HCOB-Trainer Daniel Brack: "Das Hinspiel in Würzburg hat uns sehr viele Lerneffekte gebracht, die uns jetzt in die Aufstiegsrunde gebracht haben. Wir haben gleich gut angefangen, hätten uns vielleicht in der zweiten Halbzeit noch mehr belohnen müssen, aber auch das gehört dazu. Das war ein Spiel, wie man es sich vorstellt, so muss Handball sein."
Wölfe-Trainer Johannes Heufelder: "Unterm Strich war es ein verdienter Sieg für den HCOB in einem intensiven und tollen Spiel. Wir sind zu Beginn nicht recht reingekommen, haben vorne zu viele einfache Fehler gemacht. Wir hatten heute eine sehr junge Mannschaft, da hat auch die Erfahrung gefehlt. Aber wir brauchen solche Momente, um daran zu wachsen."
HC Oppenweiler/Backnang: Levin Stasch, Jürgen Müller; Daniel Schliedermann (6/1), Elias Newel (3), Timm Buck (6), Alexander Schmid (1), Markus Dangers (2), Niklas Diebel, Tim Dahlhaus, Martin Schmiedt, Lukasz Orlich (n.e.), Axel Goller (3/3), Florian Frank (2), Philipp Maurer (3), Lukas Rauh (3)
Wölfe Würzburg: Paul Siegl, Moritz Ebert; Jonas Krenz, Dominik Schömig (6/5), Jona Reidegeld (5), Felix Karle (2), Joël Mauch, Patrick Schmidt (6), Tim Bauder, Luis Franke, Florian Schmidt (3), Michel Reitemann (1), Noah Moussa (1), Johnny Beck
Zuschauer: 700 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Frank Kraaz / Stefan Plinz
Strafminuten: 6 / 8
Disqualifikation: - / Reitemann (43., 3. 2min)
Alexander Hornauer, HCOB