05.07.2024, 08:30
Schock vor den Spielen
Frankreich hat im Zuge der Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024 eine heftige Niederlage einstecken müssen. Gegen Mitfavorit Norwegen verloren die Gastgeberinnen überdeutlich mit 22:34.
Im Süd-Westen Frankreichs trafen am Donnerstagabend die Nationalmannschaften Frankreichs und Norwegens aufeinander. Die beiden Titelkandidaten lieferten sich in Pau ein Duell, das allerdings nur einen Durchgang lang auf Augenhöhe stattfand - wenn überhaupt.
Schon nach dem 3:3 (6.) zogen die Gäste binnen vier Minuten auf 6:3 davon, es folgte ein weiterer Zwischensprint zum 9:4 (15.). Frankreich erholte sich von diesem Nackenschlag jedoch, und konnte vor der Pause immerhin den Lauf der Norwegerinnen stoppen. Mit einem 15:11 ging es in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel brachen die Olympia-Gastgeberinnen dann aber komplett ein. Ein 9:2-Lauf der Norwegerinnen bis zum 24:13 sorgte erstmals für überdeutliche Verhältnisse, und auch in der Folge blieben die Skandinavierinnen dominant.
Beim 31:18 waren es erstmals 13 Treffer Differenz, am Ende trennten zwölf Tore die beiden Mannschaften beim 34:22-Endstand. Am Samstagabend steigt - wieder in Pau - die Revanche. Fraglich ist, ob Orlane Kanor und Chloé Valentini dabeisein werden - beide verletzten sich im Testspiel.
"Wir haben eine Tracht Prügel bekommen, so einfach ist das. Wir hoffen, dass das gut tut", konstatierte Trainer Olivier Krumbholz in einer Pressemeldung, und führte aus: "Es gibt viele Erklärungen für die Niederlage, aber man muss aufpassen, dass man keine voreiligen Schlüsse zieht. Die gute Nachricht ist, dass wir am Samstag kaum schlechter spielen können, ich erwarte zumindest eine Reaktion in der Qualität dessen, was wir produzieren."
"Norwegen ist sehr stabil, es gibt kaum Qualitätsschwankungen in ihrem Spiel und sobald der Gegner auf der anderen Seite Schwächen zeigt, zahlt er bares Geld dafür", lobte Kapitänin Estelle Nze Minko den Gegner, und stellte klar: "Verlassen Sie sich auf uns, wir werden nicht ins Bett gehen und uns sagen, dass es nur ein Freundschaftsspiel war."
Méline Nocandy ergänzte: "Das war ein guter Weckruf und ich hoffe, dass wir noch mehr arbeiten werden, um wieder in die richtige Richtung zu kommen. Wir haben zwei Wochen lang physisch gearbeitet, aber wir müssen zugeben, dass wir technisch nicht optimal spielen und uns viele Dinge fehlen."
Frankreich: Darleux, Sako (7 Paraden); Nocandy 3, Toublanc 2/1, Valentini 3, C. Lassource, Zaadi 1/1, Flippes 2, O. Kanor, Horacek 5/1, Nze Minko, Ondono 1, Granier 1, Bouktit 3, Grandveau 1
Norwegen: Si. Solberg-Östhassel, Lunde (13/2 Paraden); Kristiansen 1, Aardahl, Skogrand 2/1, Brattset Dale 5, Breistöl 5, Ingstad, Jacobsen 3, Bakkerud, Herrem, Sa. Solberg-Isaksen 5, Reistad 9/2, Deila 4
Zuschauer: 4144
Schiedsrichterinnen: Kuttler/Merz (GER)
Strafminuten: 10/4
mao