vor 9 Stunden
Schon das zweite Spiel gegen Magdeburg
Nachdem es am Wochenende in der Gerüchteküche brodelte, herrscht nun Gewissheit: Velimir Petkovic kehrt zurück auf die Trainerbank. Dies allerdings nicht in der Handball-Bundesliga, obwohl der Coach immer noch ein Feuer für die stärkste Liga der Welt verspürt.
Velimir Petkovic soll den RK Zagreb in ruhiges Fahrwasser führen, damit bestätigten sich die Gerüchte der vergangenen Tage. Der 68-Jährige hat einen Vertrag bis zum Sommer 2026 unterzeichnet. "Ich nenne ihn immer meinen Trainer, weil er mich schon mit 10 Jahren trainiert hat. Das ist für mich das Schwierigste und das Einfachste zugleich. Petko ist verantwortlich für meine Karriere, er hat mich in die Nationalmannschaft gebracht", betont Zagrebs Geschäftsführer Bozidar Jovic die langjährige Verbindung, die beim bosnischen Traditionsverein Borac Banja Luka liegt.
"Ich bin mir bewusst, dass die Erwartungen hoch sind. Ich hatte eine große Anzahl von Spielern, die hier durchliefen, ich komme also nicht in ein neues Umfeld, ich war oft in Zagreb, oft auf der Tribüne, ich hatte früher gute Beziehungen zu allen Trainern, ich habe ständig Kontakt zu Božidar Jovic. Ich habe die Leistungen der Mannschaft beobachtet, ich glaube, dass ich sie gut analysiert habe und dass ich etwas Eigenes einbringen kann, um die Dinge zu verbessern", erklärt Velimir Petkovic bei der offiziellen Präsentation am heutigen Mittwoch.
Das Traineramt bei Kroatiens Serienmeister gleicht in den letzten Jahren einem Schleudersitz. Zwölf verschiedene Trainer, darunter auch Veselin Vujovic mit drei und Slavko Goluza mit zwei Engagements gab es in den letzten zehn Jahren. "Es ist nicht leicht, Trainer von Zagreb zu sein, aber da ich ihn seit 40 Jahren kenne, weiß ich, dass er es schaffen kann. Wir haben vor einem Monat voneinander gehört und uns in Zagreb gesehen, und da ich aus Erfahrung gelernt habe, habe ich gesehen, dass es nicht gut läuft und dass wir uns irgendwann definitiv einen neuen Trainer suchen müssen", so Jovic.
"Ich bin als großer Arbeiter bekannt, ich bin bereit, den ganzen Tag im Kraftraum und in der Halle zu sein, und ich weiß, dass die Spieler mir folgen können. Ein persönliches Zeichen von mir ist eine gute Abwehr. Jede meiner Mannschaften war vor allem in der Defensive großartig. Wenn man nur Tore wirft, ist der Unterschied immer derselbe, aber wenn man eine gute Verteidigung spielt, ist man vorne. Was den Angriff angeht, können wir auch Fortschritte machen, und ich muss die früheren Trainer und den Fitnesstrainer loben, denn Zagreb hat bisher einen sehr guten Übergang hingelegt", betonte Petkovic.
Auch Vereinspräsident Vedran Supukovic betont noch einmal die Leistung von Vorgänger Andrija Nikolic. "Als junger Trainer hat er in der letzten Saison das Beste aus der Situation gemacht und uns nach einigen trockenen Jahren in die zweite Runde der Champions League geführt, wo wir uns gegen Montpellier gut geschlagen haben", erklärte Supukovic.
Der Präsident ergänzt: "Im Bewusstsein der gesamten Situation in dieser Saison haben sich Trainer Nikolic und Ivan Cupic so korrekt wie möglich verhalten. Wir haben nach Magdeburg ein ehrliches Gespräch geführt, im Bewusstsein der Situation haben sie sich zurückgezogen, aber auf eine würdige und ehrenvolle Art und Weise, was nicht oft der Fall ist."
"Ich will in der Bundesliga meine Karriere beenden. Das ist klar", sagte Velimir Petkovic im Dezember 2023 gegenüber handball-world. Er betonte: "Ich bin fit, ich bin frisch, ich habe Lust." Zuletzt wohnte der deutsche Coach mit jugoslawischen Wurzeln wieder in Berlin, wo er auch am Sonntag noch das HBL-Spitzenspiel zwischen den Füchsen und dem THW Kiel verfolgte.
1998 tauchte Petkovic erstmals in der Beletage des deutschen Handballs auf, als er es schaffte die HSG Wetzlar im Oberhaus zu etablieren. 2004 nahm ihn dann Frisch Auf Göppingen unter Vertrag, mit den Württembergern konnte er bis zu seiner Demission im Dezember 2013 zweimal den EHF-Pokal gewinnen. Von Oktober 2014 bis zum Ende der Saison 2016 coachte Petkovic dann den ThSV Eisenach, ehe er dreieinhalb Jahre die Füchse Berlin trainierte.
Zuletzt arbeitete er in Russland als Nationaltrainer und zeitweise auch als Klubtrainer vom ZSKA Moskau. Nach der Nationalmannschaftspause spielt man in der heimischen Liga zunächst gegen den RK Porec (13.11.), schon das zweite Spiel führt ihn zu einem Duell in der Champions League gegen den SC Magdeburg (20.11.).
09/2014-10/2016 Veselin Vujovic
10/2016-04/17 Silivio Ivandija
04/2017-05/2017 Slavko Goluza
05/2017-10/2017 Kasim Kamenica
10/2017-04/2018 Zlatko Saracevic
06/2018-01/2019 Lino Cervar
02/2019-09/2019 Branko Tamse
09/2019-06/2020 Veselin Vujovic
06/2020-11/2020 Igor Vori
11/2020-06-2021 Vlado Sola
07/2021-11/2022 Ivica Obrvan
11/2022-09/2023 Slavko Goluza
09/2023-02/2024 Nenad Sostaric
02/2024-10/2024 Andrija Nikolic
11/2024-06/2026 Velimir Petkovic
chs