09.10.2024, 14:48
Ehemaliger Nationaltorhüter übernimmt zusätzliche Aufgaben
Der HSV Hamburg hat im Rahmen einer Pressekonferenz sein neues Führungsteam vorgestellt. Jetzt ist auch klar, welche zusätzlichen Aufgaben der ehemalige Nationaltorhüter Johannes Bitter im Klub übernimmt.
Der HSV Hamburg hat seine neue Führungsspitze präsentiert. Künftig werden Christian Hüneburg als Geschäftsführer und der frühere Nationaltorhüter Johannes "Jogi" Bitter als Sportdirektor die Geschicke bei den Hanseaten lenken. Ergänzt wird das Duo durch den Aufsichtsratschef Wilken Möller sowie den Klub-Präsidenten Kay Spanger.
Am Montag (7. Oktober) hatte Stefan Kretzschmar im Rahmen der Dyn-Übertragung des Hamburger Auswärtsspiels bei den Rhein-Neckar Löwen gesagt, dass er sich Bitter gut in der Sportvorstand-Rolle vorstellen kann. Der Sportdirektor-Posten, den Bitter ab sofort bekleiden wird, wurde neu geschaffen. Der ehemalige Weltklasse-Torhüter wird den Klub zudem als Prokurist vertreten und weiterhin als Vize-Präsident des e.V. fungieren. Bitter trat im August die Schwalb-Nachfolge an.
Johannes Bitter und Geschäftsführer Hüneburg sollen als Doppelspitze agieren. Bitter verantwortet alle Themen rund um die Profi-Mannschaft, die sportliche Ausrichtung und die Weiterentwicklung im Bereich Sport. Als Vize-Präsident ist er außerdem für übergeordnete Themen rund um die Nachwuchsabteilung zuständig.
"Ich mache alles außer Sport", sagte Hüneburg bei seiner Vorstellung. Der 49-Jährige war zuletzt als Geschäftsführer für die Bundesliga-Volleyballer des SSC Palmberg Schwerin und als Finanzvorstand beim Fußball-Zweitligisten FC Hansa Rostock tätig.
Die Neuaufstellung war nötig geworden, nachdem der HSV die Lizenz für die aktuelle Spielzeit erst nach Millionenzuwendungen von Sponsoren sowie einer letztinstanzlichen Entscheidung des Sportgerichts erhalten hatte. In der Folge verabschiedete sich zunächst das Präsidium um Marc Evermann und Ex-Trainer Martin Schwalb. Dann gab es die Trennung vom bisherigen Geschäftsführer Sebastian Frecke.
Hüneburg bezeichnete sich selbst als "Lizenzierungsspezialisten", der für Transparenz, Offenheit und Wirtschaftlichkeit stehe. Sein Ziel ist, den Verein "wirtschaftlich tragfähig" zu machen und "dem Sport die Möglichkeit zu geben, zu investieren". Einen konkreten Zeitraum, in dem das gelingen soll, nannte er nicht. Aktuell sein die Bilanz "noch in Schieflage. Das Thema Konsolidierung ist ein dauerhaftes, das uns über die nächsten Jahre begleiten wird."
Johannes Bitter, der in der vergangenen Woche im Alter von 42 Jahren seine aktive Karriere beendet hatte, ist inhaltlich schon in den vergangenen Monaten tief in seine neuen Aufgaben eingestiegen, hat bereits die jüngsten Spielerverpflichtungen umgesetzt. „Der richtige Start ist für mich aber in dieser Woche", sagte Bitter.
„Wir haben bei uns Spieler, die wir als Talent bekommen haben und die jetzt in der Welt gefragt sind. Das ist es, was wir bei uns entwickeln wollen. Aber wir wollen auch nicht die nächsten zehn Jahre ein Ausbildungsverein sein, das ist klar", betonte der Weltmeister von 2007.
Bitter erklärte: "Die Summe, die wir in unseren Kader stecken können, darf gerne steigen in den nächsten Jahren, auch wenn wir weiter versuchen wollen, uns schlau und weitsichtig zu verstärken. Aber mit ein bisschen mehr Möglichkeiten schlaue Verpflichtungen machen zu können, ist sicherlich einfacher."
Neben seiner neuen Rolle als Sportdirektor hat Johannes Bitter weiterhin das Amt des Vize-Präsidenten des HSV Hamburg e.V. inne. Zu einem möglichen Spannungsverhältnis betonte er: „Wir werden das jetzt noch abschließend klären, damit es nicht heißt, es gäbe irgendwelche Konflikte. Das werden wir im Verein über Durchführungsbestimmungen lösen, dass ich natürlich nicht über Dinge mit abstimme, die mich selbst betreffen."
Vor dem Klub liege viel Arbeit, um wirtschaftlich stabil und finanziell abgesichert in eine ambitionierte Zukunft zu gehen, so Präsident Kay Spanger. „Es ist nicht so, dass wir durch das Geld von Philipp J. Müller auf einmal auf Rosen gebettet sind. Er hat uns in einer schwierigen Phase geholfen, Risiken abgesichert und mit seiner Unterstützung die Startbahn gelegt, die wir nun nutzen müssen, um ein tragfähiges und zukunftsorientiertes Unternehmen zu erschaffen, damit wir auf der Startbahn auch abheben können."
"Dabei können wir auch auf seine weitere Unterstützung bauen, wollen aber ein breites Netzwerk aus Partnern und Unterstützern aufbauen, um gemeinsam mit den Hamburgern und Hamburger Unternehmen irgendwann vielleicht auch wieder größere Ziele ins Auge zu fassen", führte Spanger aus.
DPA, bec