19.10.2024, 18:26
Fast 20 Jahre nach dem Debüt
Nach 228 Länderspielen und 990 Toren erklärt ÖHB-Rekordspieler Robert Weber seinen Rücktritt aus dem Nationalteam von Österreich - fast zwanzig Jahre nach seiner Premiere im ÖHB-Trikot im November 2004.
"Es war eine lange und eine sehr schöne Zeit", erklärt ein gerührter Robert Weber gegenüber dem ÖHB, nachdem er heute seinen Rücktritt öffentlich gemacht hat. Auf seinem Instagram-Account schreibt er: "Nach 20 Jahren im Nationalteam ist der Zeitpunkt nun gekommen, um Servus zu sagen und offiziell meinen Rücktritt aus der österreichischen Nationalmannschaft zu erklären. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicke ich zurück auf verrückte 20 Jahre für Rotweißrot! Auf viele glückliche, aufregende und erfolgreiche Momente."
Am 19. November 2004 in einem freundschaftlichen Länderspiel gegen Italien, gab Robert Weber sein Debüt im Nationalteam. Bei dem 30:20-Sieg in Innsbruck erzielte er auch gleich seine ersten drei Treffer. Seither verpasste er nahezu kein Länderspiel mehr, aber vor allem kein Großereignis.
Seit der EHF EURO 2010 lief Weber bei jedem Großereignis auf, für das sich Österreich erfolgreich qualifizieren konnte - EHF EURO 2010, WM 2011, EHF EURO 2014, WM 2015, EHF EURO 2018, WM 2019, EHF EURO 2020, WM 2021, EHF EURO 2022, EHF EURO 2024. Bei der letzten Europameisterschaft in Deutschland wurde Robert Weber ins All Star Team gewählt, erzielte in sieben Spielen 29 Tore und war einmal mehr ein Eckpfeiler des damaligen Erfolgslaufes.
2004 nahm die Karriere von Robert Weber beim ALPLA HC Hard Fahrt auf. Bereits 2008 ging es nach Deutschland. Zunächst zum HBW Balingen-Weilstetten und dann für ganze zehn Jahre zum SC Magdeburg, wo er in der Saison 2014/2015 als erster Spieler des Vereins mit 271 Treffern Torschützenkönig der deutschen Bundesliga wurde.
2016 holte er mit Magdeburg den DHB Pokal. Von 2019 bis 2022 war Robert Weber bei der HSG Nordhorn-Lingen engagiert. Nach einem sechsmonatigen Gastspiel in Griechenland bei Olympiakos SFP, engagierten ihn im Februar 2023 die Füchse Berlin bis Saisonende.
Und in diesen wenigen Wochen erreichte er noch einige Meilensteine: Am 11. Mai 2023 erzielte der 38-Jährige sein 2.500 Bundesliga-Tor und noch im gleichen Monat gewann er mit den Füchsen den Titel in der EHF European League. Mit insgesamt 2.510 Toren in der deutschen Bundesliga schaffte es Robert Weber auf Platz 5 der ewigen Torschützenliste der Handball Bundesliga.
Aktuell ist er in der zweiten schweizer Liga bei der SG Fides/Otmar St. Gallen engagiert. "Für mein zukünftiges Leben die perfekte Lösung", erklärte Robert Weber gegenüber krone.at mit Blick auf seinen neuen Verein in St. Gallen. Denn in Dornbirn wird er parallel die Karriere nach der Karriere starten, nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung beginnt er eine Ausbildung bei der österreichischen Polizei.
» 20.07.2024: Robert Weber wird Polizist und wechselt in die Schweiz
Mit dem Nationalteam erlebte der Linkshänder zahlreiche Highlights. Unvergessen die beiden Heim-Europameisterschaften 2010 und 2020 und natürlich die EHF EURO 2024 vergangenen Jänner, wo man mit Platz 8 das bislang beste Ergebnis bei Europameisterschaften bei den Männern aus 2020 einstellte.
Mit 228 Länderspielen ist Robert Weber Rekord-Feldspieler. Mit seinen 990 Toren liegt er in der ewigen Torschützenliste des ÖHB auf Rang 2 hinter Andreas Dittert (1.089). Seinen Abschied vom ÖHB-Team hatte er sich beim Wechsel in die Schweiz noch offengehalten, jetzt aber erklärte er: "Die Familie und ich haben diese Entscheidung gemeinsam getroffen. Es ist der richtige Zeitpunkt."
ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser: "Robert hat über zwei Jahrzehnte die Rechtsaußen-Position im Nationalteam geprägt. Robert trug das Teamtrikot immer mit Stolz und hat stets sein Herz für Österreich auf dem Feld gelassen. Sein Name hat die letzten 20 Jahre mitgeprägt. Eine Ära geht zu Ende. Seinem Einsatz und Engagement für das Nationalteam gilt großer Dank. Wir wünschen dir und deiner Familie nur das allerbeste für die Zukunft."
Das wünscht auch Robert Weber dem ÖHB-Team: "Kampf, Zusammenhalt und vor allem Spaß an dieser geilen Sache namens `Handball` haben uns mit diesem Team dahin gebracht, wo wir heute stehen!", blickte der Rekordspieler auf Instagram auf die Entwicklung in Österreich und fügt an: "Ich wünsche meinem Team für alle zukünftigen Aufgaben viel Erfolg, und für jeden der die Ehre hat dieses Trikot überzustreifen, die selbe Begeisterung und Leidenschaft die ich stets empfunden habe. Es war mir eine Ehre!"
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cie, mit Material ÖHB