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Modell Baijens
Johannes "Jogi" Bitter ist seit Anfang Oktober offiziell in einer neuen Rolle für den HSV Hamburg tätig. Der ehemalige Weltklasse-Torhüter und heutige Sportdirektor gibt einen Einblick in die Transfer-Strategie des Handball-Bundesligisten.
Johannes Bitter hat seine aktive Laufbahn beendet. Seit mehr als anderthalb Monaten ist der Handball-Weltmeister von 2007 offiziell Sportdirektor des HSV Hamburg. Wie agiert Sportdirektor Bitter also auf dem Transfermarkt?
"Wir merken, dass wir auf dem Transfermarkt noch mehr Risiko gehen müssen", so der 42-Jährige gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Was er damit meint: Er muss mit begrenzten finanziellen Mitteln eine bundesligataugliche Mannschaft zusammenstellen. "Wir müssen die Spieler noch früher ansprechen, noch besser scouten", erklärt Bitter, der auch Vize-Präsident der Hamburger ist.
Er greift zwei Positivbeispiele aus der jüngeren Vergangenheit heraus: Dani Baijens spielte beim ASV Hamm-Westfalen in der 2. Handball-Bundesliga, als ihn der HSV verpflichtete. Seit diesem Sommer läuft der Niederländer für Paris Saint-Germain in der Champions League auf.
"Auch bei Zoran Ilic waren wir früh dran. Das hat man daran gemerkt, dass drei Wochen nach seiner Unterschrift bei uns Clubs angefragt haben, die ihn wieder herauskaufen wollten", so Johannes Bitter im Interview mit dem Abendblatt. "Auch wenn wir nicht die besten Gehälter zahlen können, darf man nicht vergessen, dass die Stadt Hamburg für viele auch ein zusätzliches Argument ist, zu uns zu kommen."
Einmal wird er selbst noch die Handball-Schuhe schnüren: Am 22. Dezember im Bundesliga-Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt. "Ich werde gegen Flensburg nicht auflaufen, ohne in den nächsten Wochen regelmäßig trainiert zu haben - und dementsprechend morgens auch noch einige Male in die Trainingshalle abbiegen", betont Bitter. "Und wenn es am Ende nur für zwei Minuten Spielzeit sein sollte."
bec