24.05.2024, 09:33
"Er ist ein absolutes Phänomen"
Eigentlich hat Hans Lindberg zur kommenden Saison bei HØJ Elite unterschrieben. Der Club verpasste aber den Aufstieg, zudem hat sich Valter Chrintz verletzt. Bleibt der Routinier also noch ein Jahr bei den Füchsen Berlin?
Ein weiteres Jahr würde auf vielen Ebenen Sinn ergeben. Hans Lindberg ist auf der Rechtsaußen-Position weiter das Maß aller Dinge bei den Füchsen Berlin. 182 Mal jagte der Däne den Ball in der laufenden Bundesliga-Saison bereits in die Maschen, Back-Up Hakun West Av Teigum ist mit 17 Treffern aus 29 Versuchen noch nicht angekommen.
Zudem hat sich Valter Chrintz, der dritte im Bunde der Füchse-Rechtsaußen, erneut schwer verletzt. Nach 18 Monaten Verletzungspause gab der Schwede im März für den 1. VfL Potsdam sein Comeback, konnte aber nur einen Monat Handball spielen. Dann kam der nächste Kreuzbandriss.
Kein Wunder also, dass einige Stimmen ein weiteres Jahr mit Hans Lindberg in den Raum stellten. Der Routinier hat zur kommenden Saison zwar beim ambitionierten dänischen Projekt HØJ Elite unterschrieben, der Club verpasste den Aufstieg in die erste Liga jedoch.
Und auch bei den Füchsen hat Lindberg logischweise ein hohes Ansehen. Stefan Kretzschmar schwärmte im Vodcast Kretzsche und Schmiso vom 42-jährigen: "Man muss sagen, wie wichtig Hans Lindberg ist - bei nicht mehr vorhandenem Sprungvermögen, das ja bei Siebenmetern nicht so wichtig ist. Der kann ja gar nicht mehr springen, der macht alles mit Auge. Dieser Typ ist ein absolutes Phänomen."
Generell sprach der Sportvorstand des Bundesliga-Zweiten über die Wichtigkeit eines sicheren Schützen: "Viele Vereine in der Handball-Bundesliga haben ein massives Problem mit ihren Siebenmeterschützen. Die Rhein-Neckar Löwen hatten eins, bis Tobi Reichmann kam. Auch andere Mannschaften haben damit zu kämpfen. Das haben wir nicht, wir haben Hans Lindberg und der macht die alle rein."
Im Hinblick auf die nächste Saison stellte Kretzschmar dann klar: "Aber das müssen wir natürlich ersetzen. Noch ein Jahr wird Hans Lindberg nicht bleiben, obwohl sich Valter Chrintz verletzt hat." Der Sportvorstand erklärte: "Er hat jetzt andere Zukunftspläne." Bei den Berlinern klafft aktuell also noch ein Loch im Kader für die nächste Saison. Bisher ist noch kein Neuzugang auf der rechten Außenbahn bekannt, mit West Av Teigum, dem verletzten Valter Chrintz und Youngster Max Günther (ein HBL-Einsatz) ist die Position dünn besetzt.
Und nicht nur da: auch ein neuer Siebenmeterschütze muss gefunden werden. Mathias Gidsel sei dabei kein Kandidat, er sage laut Kretzschmar "von sich selbst, dass er nicht der beste Siebenmeterschütze ist". Der Füchse-Boss betont stattdessen: "Dann müssen wir jemand anderes finden."
mao, chs