02.02.2025, 21:23
Vorherige Bestmarke erst 2023 aufgestellt
Dänemark krönte sich in Oslo zum vierten Mal in Folge zum Handball-Weltmeister. Bedeutenden Anteil daran hatte Emil Nielsen, der zudem einen erst 2023 von Andreas Wolff aufgestellten WM-Rekord knackte.
Stell dir vor: Niklas Landin, der Niklas Landin, tritt aus der Nationalmannschaft zurück - und keinem fällt es auf. Nach Olympia-Gold im vergangenen Sommer, dem zweiten nach 2016 in Rio, hatte sich der Welthandballer der Jahre 2019 und 2021 aus Dänemarks Nationalteam verabschiedet.
Beim ersten großen Turnier ohne den ehemaligen Schlussmann vom THW Kiel (jetzt in Aalborg) ragte nun allerdings sein vorheriger Konkurrent derart heraus, dass niemand über Landin sprach. Emil Nielsen, der im Vergleich zu Landin nicht die Maße eines Modellathleten mitbringt, wuchs bei der Handball-WM 2025 über sich hinaus und war einer der großen Faktoren, warum die Dänen ihren historischen vierten Titel in Folge holten.
Die IHF wählte Nielsen wenig überraschend ins All-Star-Team des Turniers. Während dem nach der Pause überdeutlichen Endspiel gegen Kroatien war gemunkelt worden, ob Nielsen nicht womöglich sogar Mitspieler Mathias Gidsel den Titel als MVP würde streitig machen können. Am Ende wurde er "nur" Torhüter des Turniers.
Die Zahlen aber sind auch so herausragend: Vor dem Finale am Sonntag hatte Nielsen schon 112 Paraden angehäuft - und damit den bisherigen Rekord von Andreas Wolff (112 bei der WM 2023) egalisiert. Dass er ihn locker und leicht brach, passte in das Bild, das Nielsen bei diesem Turnier hinterließ.
Schon in der Anfangsphase brachte der Torhüter vom FC Barcelona, um den sich Ende Dezember 2023 ein Zwei-Millionen-Euro-Gerücht gerankt hatte, die Kroaten mit einer zwischenzeitlichen Fangquote von 80 Prozent zur Verzweiflung.
Mit 13 Paraden und damit 125 insgesamt stellte Nielsen eine neue Bestmarke bei Weltmeisterschaften auf, die es in Zukunft erst einmal zu knacken gilt. Wolff kam in sieben WM-Einsätzen diesmal "nur" auf 76 gehaltene Bälle.
msc