vor 1 Tag
Erneute Heimniederlage
Auch im dritten Anlauf hat es für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder nicht zum dritten Heimsieg gereicht. Bei der 34:39 (19:15)-Niederlage gegen die Wölfe Würzburg spielte die Mannschaft von MadDogs-Coach Tobias Klisch eine überragende erste Hälfte, verpasste es jedoch, sich einen deutlicheren Vorsprung zu erarbeiten. Im zweiten Durchgang kippte die Partie zugunsten der Gäste, die so ihren ersten Auswärtssieg der Saison einfuhren.
"Ich bin noch etwas gekränkt von der Woche, denn wir haben gleich zu Beginn vier Spieler für die gesamte Trainingswoche verloren. Wenn man weiß, wie unsere derzeitige Situation ist, dann mussten wir auf zwölf Spieler verzichten, da ist es nicht einfach, eine Gegnervorbereitung zu machen. So haben wir die Woche genutzt, um viel Video zu schauen, individuell zu trainieren wie die letzten Wochen, deshalb bin ich vorneweg erstmal sehr stolz über das Ergebnis", so Gäste-Trainer Johannes Heufelder.
"Glückwunsch an die Wölfe zum verdienten Sieg, die dranbleiben und am Ende drauflegen können. Wir haben eine ganze Liste an Ausfällen, dennoch machen wir es in der ersten Hälfte überragend, das war bislang mit die beste Hälfte in dieser Saison. Ich finde auch, wir müssen mit einer deutlicheren Führung in die Halbzeit gehen. Ein bisschen unglücklich, wir verwerfen vorne und bekommen hinten mit dem Pausenpfiff noch das Tor. Dennoch gehen wir mit vier Toren in die Halbzeit und kontrollieren das Spiel eigentlich", bilanzierte MadDogs-Coach Tobias Klisch.
Beide Teams kamen gut ins Spiel, wobei die Gäste zunächst vorlegten, die Filder-Handballer nachzogen. Ab dem 3:4 (7.) legten die MadDogs, gestützt auf eine gute Verteidigung einen 3:0-Lauf hin und beim 8:5 (12.) zog Heufelder seine erste Grüne Karte. Dennoch änderte sich am Spiel der Wölfe zunächst nichts, stattdessen konnten die Hausherren bis auf 12:7 (19.) davonziehen. Beim 12:8 (20.) bat Klisch zur ersten einminütigen Besprechung und seine Truppe konnte in der Folge den Vorsprung weiter bis auf 17:11 (25.) ausbauen. Bis zum Seitenwechsel konnten die Gäste zum 19:15-Halbzeitstand verkürzen.
"Sehr gute erste Hälfte von uns, mit einer einen Tick zu knappen Pausenführung, aber Spiele werden leider nicht in den ersten 30 Minuten entschieden, sondern in der 40., 50. Minute und da geben wir es aus der Hand. Dass wir drei Glockenfreie nicht machen, dann sind technische Fehler dabei und dann kommt Würzburg ins Rollen, kommt in die Verteidigung und erzielen ganz viele schnelle Tore, wo das Momentum kippt", so Neuhausens Kapitän Hannes Grundler.
"Neuhausen spielt eine sehr gute erste Hälfte, geht verdient mit einer Führung in die Pause, die meiner Meinung nach nicht hoch genug war. Da haben wir ein bisschen Glück, dass wir vor der Halbzeit auf vier verkürzen. Ich finde, wir haben unser Spiel einfach teilweise verlassen, wir haben irgendwas anderes gespielt, auf jeden Fall nicht das, was uns eigentlich ausmacht. Als wir am Ende das gespielt haben, waren wir brandgefährlich, haben auch viel verworfen, gehen mit 56 Prozent Wurfeffektivität in die Halbzeit, das ist für uns ein komplett indiskutabler Wert", betonte Heufelder.
Nach dem Wechsel stellten die MadDogs den alten Sechs-Tore-Abstand schnell wieder her, und bis zum 23:18 (37.) blieb der Vorsprung nahezu konstant. Danach trafen die Franken jedoch dreimal in Serie und Klisch unterbrach den Lauf mit einer Auszeit (38.). Bis zum 26:24 (43.) konnten die Gastgeber die Führung behaupten, danach kippte das Momentum allerdings auf die Wölfe-Seite.
"Man muss dazu sagen, dass bei Florian Schmidt von Anfang an klar war, dass er nicht Angriff spielen kann, aber Abwehr, da waren wir uns relativ sicher, dass die 3:2:1 gut funktioniert, aber wir ein Gesundheitsrisiko eingehen müssen, um sie zu spielen. Das haben wir dann gemacht in der zweiten Hälfte und es hat sofort funktioniert, wir haben Zugriff ins Spiel gefunden, Ballverluste, technische Fehler und Fehlwürfe provoziert und in einfache Tore umgemünzt", so Heufelder.
"In der zweiten Hälfte haben wir Probleme gegen die offensive Abwehr, gegen die 4:2 haben wir es sehr gut gemacht, gegen die 3:2:1 habe ich die Mannschaft schon viel gewarnt. Wir haben versucht, uns das was zu erarbeiten, aber mit den Ausfällen und mit zehn Neuzugängen fehlt es dann einfach in den letzten 20, 30 Minuten", so MadDogs-Coach Tobias Klisch und war nicht unzufrieden. "Die Wölfe können einen Spieler aus der zweiten dänischen Liga nachlegen, wir spielen mit Jugendspielern, die es überragend machen, aber ich glaube auch, dass uns ab Minute 45 die Cleverness fehlt."
Während es den Filder-Handballern immer schwerer fiel, gegen die 3:2:1-Formation der Gäste zum Torerfolg zu kommen, erzielte Würzburg zahlreiche leichte Treffer und drehte den Spielstand zum 28:32 (52.). Der TSV vergab nun auch beste Chancen, die zuvor den Weg ins Wölfe-Gehäuse gefunden hatten, und konnte die Begegnung nicht mehr drehen.
So stand am Ende eine 34:39-Niederlage auf der Anzeigetafel. "Ich glaube, bei Neuhausen hat man keine richtige Antwort gefunden auf die 3:2:1 und wir haben vorne mit guter Effektivität treffen, deshalb ist der Sieg am Ende verdient, auch wenn Neuhausen in der ersten Hälfte sehr stark war", erklärte Heufelder.
"Ein verdienter Sieg für Würzburg, für uns ärgerlich, weil wir wirklich ein gutes Spiel gemacht haben, lange mithalten konnten. Auch wir haben viele Verletzte, mit Felix Zeiler konnte ein ganz wichtiger Mann heute nicht spielen, aber es hilft nichts. Jetzt wollen wir nächste Woche in Balingen zwei Punkte holen", erklärte Kapitän Hannes Grundler.
TSV Neuhausen/Filder: Hamann, Elger; Durst (1/1), Grundler (13/1), Gross (2), Schmid (3), Reinhardt (2), Bauer, Baumann (1), Sommer (5), Fischer (4), Keppeler (3), Zeiler, Höer.
Wölfe Würzburg: Brestovac, Ebert (1); Krenz (1), Schömig (4/1), Reidegeld (4), P. Schmidt (6), Kütt, Bauder (2), F. Schmidt (1), Dedering (4), Reitemann (4), Nielsen (9), Grömling (3), Edelmann.
Zuschauer: 375
Schiedsrichter: Maass/Füller (Neu-Ulm/Holzheim)
Siebenmeter: 2/5 ; 1/2
Strafminuten: 10/12
chs