20.08.2024, 14:15
Erste Frau im Präsidium
Einen Tag nachdem der HSV Hamburg bestätigte, dass das Führungstrio um Martin Schwalb zurücktritt, steht das neue Präsidium des Handball-Bundesligisten fest. Johannes Bitter nimmt nun auch ganz offiziell eine Doppel-Rolle in seinem Klub ein.
Nach der Amtsniederlegung der drei bisherigen Präsidiumsmitglieder Marc Evermann (Präsident), Martin Schwalb (Vize-Präsident) und Stephan Harzer (Schatzmeister) hat der Aufsichtsrat des Handball Sport Verein Hamburg e.V. ein neues Präsidium berufen.
Der bisherige Aufsichtsrat Kay Spanger wird neuer Präsident des HSV Hamburg. Als Vize-Präsident wird Johannes "Jogi" Bitter eingesetzt, die Steuerberaterin Jana Fuhrmann übernimmt das Amt der Schatzmeisterin. Sven Hielscher bleibt als zusätzliches Präsidiumsmitglied erhalten. Das teilte der Handball-Bundesligist am heutigen Dienstag (20. August) mit.
Der neue Präsident Kay Spanger engagiere sich "schon seit vielen Jahren" für den Klub, heißt es in der Vereinsmitteilung. Er sei die optimale Besetzung wegen seiner "wirtschaftlichen Kompetenz" und seinem "ausgeprägten Interesse an der Nachwuchsarbeit". Spanger hat 41 Jahre beim internationalen Handelsunternehmen Gebr. Heinemann gearbeitet, davon 25 Jahre in der Geschäftsleitung. Mittlerweile befindet er sich im Ruhestand.
Mit seinen ersten Worten als neuer Präsident kündigte Kay Spanger an, für mehr Unterstützung aus der Hamburger Wirtschaft und Politik werben zu wollen. „Wir werden unseren Verein weiterentwickeln und gemeinsam mit Hamburger Unternehmen und Persönlichkeiten einen Weg finden, wie Profi-Handball in und für Hamburg nachhaltig und seriös betrieben werden kann."
Der 66-Jährige betonte: "Der Auftritt der Handballer bei den Olympischen Spielen hat wieder gezeigt, welche Bedeutung sportliche Großereignisse für ein Land und eine Stadt haben und wie wichtig diese für das gesellschaftliche Miteinander sind." Das Team um Spanger will nun "mit großer Tatkraft und Motivation die künftigen Aufgaben angehen."
Teil des neuen Führungskreises ist auch Johannes Bitter, der derzeit noch als Spieler zwischen den Pfosten steht, sich aber in den letzten Zügen seiner aktiven Karriere befindet. Der 41-Jährige übernimmt das Amt des Vize-Präsidenten. Er werde den HSV Hamburg repräsentativ vertreten und wolle nicht nur mit seiner sportlichen Kompetenz die Zukunft des Klubs mitgestalten.
„Ich habe mich schon seit meiner Rückkehr nach Hamburg immer auch außerhalb des Spielfelds engagiert, um den Verein nach vorne zu bringen (Anm. d. Red.: z.B. im Rahmen des Lizenz-Dramas)", so Johannes Bitter.
Der Weltmeister von 2007 fügte hinzu: "Ich freue mich jetzt aber auf die offizielle Funktion im Verein, die ich parallel zu meiner Spielertätigkeit ausüben kann. Es gibt viele Themen, die wir angehen wollen. Wir alle sehen, wieviel Potenzial in diesem Verein noch steckt. Darum habe ich große Lust, den Klub im nächsten Schritt als Präsidiumsmitglied weiterzuentwickeln."
Neben Spanger und Bitter wird das Präsidium künftig von Jana Fuhrmann und Sven Hielscher besetzt sein. Hielscher wird wie zuvor als weiteres Präsidiumsmitglied dabei sein. Fuhrmann, eine 32-jährige Steuerberaterin, wird das Amt der Schatzmeisterin bekleiden. Sie habe Erfahrung in der Beratung von Vereinen, habe selbst mehrere Jahre aktiv Handball gespielt und komme aus einer Handball-begeisterten Familie.
„Ich habe mega Lust auf diese Aufgabe. Durch meine tägliche Arbeit kann ich inhaltlich sicherlich meinen Beitrag leisten", sagte Fuhrmann. Jana Fuhrmann ist die erste Frau, die seit dem Neustart im Präsidium des HSV Hamburg aktiv ist.
Der neuformierte Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Prof. Dr. Wilken Möller hat das neue Präsidium berufen. „Wir sind in der neuen Konstellation sehr gut aufgestellt, davon bin ich überzeugt. Wir haben unterschiedliche Fachkompetenzen und werden die Aufgaben gut verteilen", so Möller.
Der Aufsichtsrat werde "ganz aktiv mitwirken", erklärte er. "Damit wollen wir vor allem Sebastian Frecke (Anm. d. Red.: Geschäftsführer) entlasten, der nach sehr intensiven Monaten und Jahren wieder seinen maximalen Fokus auf seine großen Stärken im Marketing und Verkauf und auf die Weiterentwicklung des Vereins legen soll. In diesen Bereichen wollen wir künftig wieder verstärkt punkten, weil uns dies den Weg in die 1. Liga geebnet hat", sagte Aufsichtsratschef Möller.
bec