11.12.2024, 14:14
Endspiel gegen Niederlande
Für Dänemark geht es um das Halbfinale und mit drei Medaillen bei den letzten Großturnieren ist das Team von Jesper Jensen auch leicht in der Favoritenrolle gegen die Niederlande. Allerdings gab es zuletzt auch personelle Rückschläge und dann ist da noch die Besonderheit, denn die Däninnen kämpfen praktisch um die direkte Qualifikation zur Handball-WM 2025 in Deutschland und den Niederlanden.
Kuriose Situation vor Turnierbeginn, sowohl die Niederlande mit Laura van der Heijden wie auch Dänemark mit Sandra Toft wollten auf ihre Rekordspielerin im Rahmen von Europameisterschaften verzichten, beide mussten im späteren Verlauf umplanen. Bei den Niederlanden ersetzte van der Hejden direkt die verletzte Dortmunderin Alieke van Maurik, kam aber nicht über den Status der Ersatzspielerin heraus.
Ganz anders Sandra Toft, die vor dem Duell mit Slowenien ihre langjährige Gespannpartnerin Althea Reinhardt ersetzen musste und gleich zur Leistungsträgerin avancierte. Für Reinhardt ist nach ihrer im Training erlittenen Gehirnerschütterung abgereist, ebenso wie Sarah Iversen. Die Kreisläuferin zog sich durch ihr eigenes Foul im Spiel gegen die Sloweninnen einen Kreuzbandriss sowie einen Meniskusschaden zu.
Personell reagiert hat Dänemark nicht, Rikke Iversen und die Ex-Metzingerin Kaja Kamp Nielsen sollen die Hauptlast tragen und Jesper Jensen hat noch weitere Trümpfe in der Hinterhand. "Wir haben auch Stine Eiberg als dritte Option, wir sind sehr zuversichtlich", so Dänemarks Nationalcoach und betont: "Und Anne Mette (Hansen) kann auch sehr gut am Kreis spielen."
"Der entscheidende Moment für uns ist unsere Abwehr. Sie haben so viele starke Einzelspieler in der Mannschaft, und man muss eine starke Abwehr aufstellen. Wenn uns das gelingt und die Torhüter ein gutes Spiel machen, dann werden wir im Halbfinale stehen", ist Jensen überzeugt und spricht von einer "50:50-Chance". Der dänische Coach ist überzeugt: "Beide Teams sind sehr stark und können auf einem hohen Level spielen."
"Natürlich ist der Druck groß, es ist ein wichtiges Spiel. Beide Mannschaften wollen unbedingt ins Halbfinale einziehen und beide Mannschaften, die sich vielleicht als Halbfinalisten sehen", macht Anna Kristensen, aktuell zweitbeste Torhüterin der Endrunde, keinen Hehl aus der Bedeutsamkeit der Partie.
"Ich mag es, meine Gegner gut zu kennen, das macht es für mich ruhiger. Ich bin dann entspannter, aber manchmal kann es auch ein Trick sein, weil sie mich auch kennen. Das kann sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein", sagt die 24-Jährige.
"Yara (ten Holte) ist eine großartige Torhüterin. Ich denke, wenn wir auf diesem Niveau sind, kennt jede Torhüterin alle Spielerinnen so gut, weil wir uns in der (EHF) Champions League und der dänischen Liga treffen", erklärt die Torfrau vom Team Esbjerg, denn die Niederländerin ist Gespannpartnerin von Reinhardt bei Odense.
"Auch Rinka (Duijndam) ist fantastisch, und die Torhüterinnen unserer Mannschaft ebenfalls. Es wird ein großartiger Kampf und wir werden sehen, wer gewinnen wird", so Kristensen mit Blick auf die niederländische Torhüterin von Rapid Bukarest und Gespannpartnerin Sandra Toft, die bei Györ zwischen den Pfosten steht.
Toft wird EM-Partie Nummer 45 bestreiten, auch Anne Mette Hansen und Trine Östergaard (je 42) sind schon in den Top3 für Dänemark was Einsätze im Rahmen einer Handball-EM bestrifft. Das Duo führt auch die ewige Torschützinnenliste mittlerweile an, Hansen (118) und Östergaard (102) haben mittlerweile die ehemalige Bundesligaspielerin Stine Jörgensen (99) auf Rang 3 verwiesen.
chs