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"Es gibt kein Verhältnis mehr"
Nach seiner Freistellung im April war Jamal Naji gegen den Bergischen HC vor Gericht gezogen - und hatte Recht bekommen. Doch jetzt geht es im Gerichtsstreit zwischen dem Zweitligisten und seinem Ex-Trainer in die nächste Runde. "Es gibt kein Verhältnis mehr", sagt BHC-Boss Föste über Naji. Wer setzt sich am Ende durch?
Nun ist es offiziell: Der Gerichtsstreit zwischen Jamal Naji und dem Bergischen HC geht in die nächste Runde. Nach seiner Beurlaubung vor einigen Monaten hatte Ex-Trainer Naji gegen den BHC und seine Freistellung geklagt und in erster Instanz Recht bekommen. Nun geht der Zweitligist vor dem Landesarbeitsgericht Düsseldorf in Berufung.
Das bestätigten das Gericht wie auch der Bergische HC gegenüber handball-world. "Die schriftliche Urteilsbegründung ist tatsächlich so ausgefallen, wie sie sich in der mündlichen Verhandlung bereits angedeutet hatte. Darum haben wir Berufung eingelegt", sagt BHC-Geschäftsführer Jörg Föste bei handball-world. Schon vor einigen Wochen hatte Föste angekündigt, das Urteil nicht akzeptieren zu wollen.
Aber was war passiert? Nach zwölf Niederlagen in Folge war Naji im April trotz Vertrags bis 2028 vom damaligen Handball-Bundesligisten mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. Anschließend war der BHC in die 2. Liga abgestiegen und der Vertrag durch den Abstieg laut BHC beendet. Vor Gericht ging es dann um die Frage, ob Najis Vertrag - wie wohl von ihm angenommen - auch für die 2. Liga Gültigkeit hatte.
Der BHC allerdings verwies auf eine entsprechende Klausel in Najis Vertrag. "Diese Klausel ist eindeutig, nicht verklausuliert, sondern eindeutig", sagte Föste. "Da steht drin: 'Der Vertrag besitzt ausschließlich für den Bereich der 1. Handball-Bundesliga Gültigkeit. Bei Abstieg oder Lizenzverlust/-Rückgabe endet der Vertrag'".
Trotzdem hatte das Arbeitsgericht Solingen Naji in erster Instanz Recht gegeben, da laut Gericht der Klausel nicht zu entnehmen sein soll, wann genau eine Saison überhaupt endet und damit der Abstieg feststeht, wie das Solinger Tageblatt berichtet hatte.
"Im Wesentlichen ist das Urteil darauf zurückzuführen, dass das Gericht nicht erkannt hat, wann eine Saison genau beendet ist", bestätigt Föste gegenüber handball-world. "Also ob vor dem letzten Saisonspiel, wenn da der Abstieg bereits feststeht. Oder erst mit dem letzten Saisonspiel oder am 30. Juni. Da ist die DHB-Spielordnung allerdings eindeutig. Das haben wir zum Anlass genommen, das Urteil nicht zu akzeptieren."
Weshalb es nun in die nächste Runde geht. Am Montag (4. November) sei die Berufung beim Landesarbeitsgericht schriftlich hinterlegt worden, sagt Föste. "Dann wird dieses Verfahren wohl irgendwann im ersten Halbjahr 2025 über die Bühne gehen." Ob es darüber hinaus noch einen Austausch mit Ex-Coach Naji gibt? Nein, wie Föste deutlich macht. "Es gibt kein Verhältnis mehr", sagt er.
ban, bec