16.10.2024, 10:15
"Gang zu früh rausgenommen"
Zweites Spiel, zweiter Sieg - der THW Kiel hat das Spitzenduell bei Vojvodina Novi Sad den Widrigkeiten getrotzt, kam aber beim 32:28-Auswärtserfolg in Serbien noch einmal unter Druck.
"Das war eine großartige Atmosphäre hier", sagte Kiels Co-Trainer Christian Sprenger, der den erkrankten Filip Jicha vertrat, über die Partie in der mit 5500 Zuschauern gefüllte Spens-Arena.
"In den letzten 15 Minuten haben wir es ein wenig schleifen lassen, dann kommt die Halle und Vojvodina bekommt die zweite Luft", bilanzierte Linksaußen Rune Dahmke mit Blick auf den Spielverlauf, fand jedoch auch: "Trotzdem haben wir das souverän gelöst und können insgesamt sehr zufrieden mit den beiden Punkten sein."
"Wir hatten ein wenig Anlaufschwierigkeiten, vor allem in der Abwehr. Im Spiel sind wir dann immer besser geworden und konnten uns Mitte der zweiten Halbzeit absetzen", war Sprenger zufrieden mit weiten Strecken der Partie.
Der THW legte von Anfang an vor, konnte sich nach fünfzehn Minuten erstmals auf drei Tore (6:9) lösen und konnte dann nach der Pause gar auf sieben Treffer (18:25) wegziehen. Innerhalb von vier Minuten hatte sich Novi Sad aber mit einer Viererserie zum 25:27 (51.) wieder in die Schlagdistanz gekämpft. "Da haben wir vielleicht den Drang zum Tor missen lassen und den Gang ein wenig zu früh rausgenommen", so Sprenger.
Kiels Co-Trainer musste in einer Auszeit den Resetknopf drücken, Andreas Wolff für den nicht schlecht haltenden Tomas Mrkva ins Tor beordern und auch offensiv auf den siebten Feldspieler umstellen. Das wirkte: "Umso mehr freut es mich, dass wir dann wieder hochschalten konnten und unser Sieben-gegen-Sechs sehr souverän nutzen konnten, um hier zu siegen", so Sprenger.
In der Tabelle sind die Zebras nun alleiniger Spitzenreiter. Novi Sad bleibt Zweiter, da sich Auftaktgegner Bathco BM Torrelavega und der kommende Gegner RK Nexe Nasice mit einem 32:32-Remis die Punkte teilten. Mit zwei Siegen über die Kroaten in den kommenden beiden Wochen kann der Deutsche Rekordmeister nun einen entscheidenden Schritt in Richtung Hauptrunde unternehmen, doch so weit schauen die Norddeutschen noch nicht: "Wir machen jetzt Samstag weiter, wollen gegen Potsdam nachlegen", so Rune Dahmke.
chs