08.09.2024, 11:00
"An besseren Tagen wäre mehr drin gewesen"
Die Füchse Berlin haben auf den Triumph im Super Cup einen Sieg im Hexenkessel beim ThSV Eisenach folgen lassen. Gerade Tim Freihöfer stach beim Sieg heraus.
Die Füchse siegten am Samstagabend in hitziger Atmosphäre und mit viel Mühe beim ThSV Eisenach mit 41:35 (19:17). Beste Berliner Werfer waren Mathias Gidsel und Tim Freihöfer mit je zwölf Toren. Dennoch blieb die Partie bis zum Ende offen.
Gegen die offensive Deckung der Gastgeber taten sich die Füchse zunächst schwer, mit zunehmender Spieldauer steigerten sich die Berliner dann aber im Angriff. Nach dem Seitenwechsel drückte die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert weiter auf das Tempo und der Außenseiter aus Eisenach kam nur noch phasenweise mit.
Auch eine Zeitstrafe gegen Mathias Gidsel, der in einer Situation mit Silvio Heinevetter aneinandergeriet, verkrafteten die Hauptstädter. Je lauter die Halle wurde, desto abgezockter präsentierten sich auch die Füchse. Am Ende wurde es dann sogar deutlich.
» Zum Spielbericht: Füchse Berlin bleiben im Hexenkessel von Eisenach cool
"An besseren Tagen wäre mehr drin gewesen", konstatierte Fynn Hangstein nach dem Spiel am Dyn-Mikrofon. Der Eisenacher Rückkehrer analysierte: "Sehr intensiv, fast 80 Tore in einem Spiel. Das spricht für enormes Tempo. In den entscheidenden Phasen haben wir es einfach nicht geschafft, die Dinger reinzumachen oder präzise genug zu spielen. Auf der anderen Seite hat Berlin dann halt Spieler mit einer individuellen Qualität wie Gidsel oder Andersson, die den Unterschied in diesen Spielen machen können."
Weiter sagte er: "Wir hatten uns vorgenommen, viel über die Außen zu spielen, besonders in der ersten Halbzeit. Das hat auch gut geklappt, dann haben wir die Chancen nicht genutzt." Gerade Lasse Ludwig war phasenweise nur schwer zu überwinden.
Hangstein war angeschlagen in die Partie gegangen, freute sich aber dennoch: "Verletzung hin oder her, es hat unfassbar viel Spaß gemacht, vor dieser Kulisse zu spielen. Es wird auch die nächsten Male wieder so viel Spaß machen. Mit dieser Leistung, mit diesen Fans, bekommen wir in den nächsten Heimspielen auch die ersten Punkte."
"Wir sind natürlich erleichtert, hier in dieser Hölle bestanden zu haben", freute sich Füchse-Coach Jaron Siewert in einer Pressemeldung und stellte ebenfalls die Kulisse heraus: "Uns war bewusst, dass es kein leichter Ritt wird. Wir hätten uns das durchaus anders gewünscht, aber Eisenach hat uns vor einige Aufgaben gestellt. Mit der Offensive bin ich zufrieden, auch wenn wir noch vier, fünf Tore hätten mehr werfen können."
Weiter sagte Siewert: "Abwehr sind so viele Eins-gegen-Eins-Situationen, die wir nicht immer schließen konnten, und viele Siebenmeter provoziert haben. Sie machen das auch wirklich gut, sind dort extrem eingespielt - nicht vergleichbar mit anderen Mannschaften. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine Steigerung in der Abwehr, waren aktiv und haben Paraden bekommen. Zudem haben wir Tempo nach vorne gemacht."
"Das einzige Manko war vielleicht, dass wir den Deckel nicht früher draufgemacht haben", schloss der Trainer: "Aber schlussendlich sind wir mit dem Super Cup und dem Sieg hier in Eisenach super gestartet, darauf lässt sich ganz viel aufbauen." Am 12. September geht es in der Champions League gegen Veszprem los.
Tim Freihöfer war einer der Akteure, die nach dem Sieg in Eisenach im Fokus standen. Der Außen glänzte mit zwölf Toren aus zwölf Versuchen. Ob er schonmal so gut gespielt habe? "Im Männerbereich auf jeden Fall nicht, das kann schon das beste Spiel gewesen sein. Es freut mich natürlich, wenn ich so eine Leistung abrufen und der Mannschaft helfen kann", so der Siebenmeterschütze bei Dyn.
Er schloss: "Hat unfassbar viel Kraft gekostet. 41 Treffer sind unfassbar gut, aber wir kriegen hinten zu viele. Am Ende ist es ein Kampfspiel, das haben wir gewonnen und das ist die Hauptsache."
mao, DPA