28.07.2024, 16:09
Wechsel bei den Olympischen Spielen 2024
Bereits nach dem ersten Spieltag muss Deutschland den ersten verletzungsbedingten Ausfall kompensieren, denn für den Rechtsaußen Tim Hornke ist das Turnier beendet. Welche Möglichkeiten hat Bundestrainer Alfred Gislason jetzt?
Nur wenige Sekunden nach dem Anpfiff erlitt Tim Hornke im Auftaktspiel gegen Schweden eine Verletzung der der Plantarfaszie im linken Fuß. Für den Rechtsaußen des SC Magdeburg sind die Olympischen Spiele damit schon vorzeitig beendet.
Der DHB bestätigte dann am Sonntagmittag, dass Kieler Linksaußen Rune Dahmke für Hornke in den Kader rücken wird (wir berichteten). Das bei Olympia geltende Reglement macht diesen Wechsel möglich, da Dahmke als Reservist zum 14+3-Kader von Deutschland gehört und aufgrund von Hornkes Verletzung eine Notwendigkeit für den Wechsel gegeben ist.
Neu ist, dass Hornke wieder in den Kader zurückkehren könnte, sollte der Rechtsaußen während der Olympischen Spiele wieder einsatzfähig sein. Für Alfred Gislason und die deutsche Mannschaft gilt es allerdings nun den Ausfall zu kompensieren, denn Hornke war der einzige nominelle Rechtsaußen im Kader von Deutschland.
Neben Hornke hat Gislason die Option Christoph Steinert auf Rechtsaußen einzusetzen. Steinert kommt zwar vorwiegend im rechten Rückraum zum Einsatz, kann aber auch auf der Außenposition spielen. Das hat er schon gegen Schweden gezeigt. Denkbar wäre auch, dass die Linkshänder Renars Uscins und Kai Häfner auf Rechtsaußen aushelfen.
Im Spiel gegen die Tre Kronor hatte Gislason auch Jannik Kohlbacher auf Linksaußen spielen lassen. Der 29-Jährige hat dort für Entlastung von Lukas Mertens gesorgt und über das Einlaufen an den Kreis so weitere Räume für den Rückraum geschaffen. Mit Dahmke ist nun eine personelle Alternative für Mertens im Kader, Kohlbacher konnte für dieses Szenario nun aber die rechte Seite wählen, um dann aufzulösen. Nach der Verletzung des Rhein-Neckar-Löwen kann nun Justus Fischer diese Rolle einnehmen.
Möglich wäre auch der Einsatz eines Rechtshänders auf der rechten Außenbahn. Sloweniens Frauen praktizieren das unter anderem mit Maja Svetik, die eigentlich auf der linken Außenbahn heimisch ist.
Doch all diese Varianten sind nur Notlösungen im Vergleich zu einem gelernten Rechtsaußen, der in der Regel über eine bessere Sprungkraft und Wurfvariabilität vom rechten Flügel verfügt. Das zeigte auf Kroatiens Nationaltrainer Dagur Sigurdsson auf, der bei seiner Abwehr bewusst Würfe von rechtsaußen zuließ.
Das bringt ein linker Flügelspieler zwar grundsätzlich auch mit, dort ist allerdings die Schwierigkeit vor allem der Winkel - der rechte Wurfarm muss über den Kopf gelegt werden. Auch der heutige Kielce-Trainer Talant Dujshebaev hat das zu seiner aktiven Zeit praktiziert, sah dies auch als Grundlage für seinen berühmten Knickwurf.
lmk, Christian Stein