vor 17 Stunden
Drittes Spiel in fünf Tagen
Der THW Kiel hat seine Ambitionen im Meisterschaftsrennen der Handball-Bundesliga unter Beweis gestellt. Mit dem 28:24-Heimsieg über den HC Erlangen konnte der Rekordmeister zumindest vorübergehend auf Rang drei vorrücken, doch die Konkurrenz kann noch nachziehen.
"Nach dem dritten Spiel in fünf Tagen möchte ich einfach 'wow' zu meiner Mannschaft sagen, so wie sie das durchgezogen hat. Sie hat versucht, die letzten Reserven aus sich herauszuholen. Deshalb bin ich sehr stolz auf die zwei Punkte und froh über den Sieg", erklärte Kiels Trainer Filip Jicha und verwies auf den verstärkten Kader der Franken, die weiterhin Vorletzter sind.
"Wir hatten im Spiel alles im Griff und trotzdem war es noch eng. Immer, wenn wir vier, fünf Tore vorne waren, kam Erlangen noch einmal zurück. Wenn man sich den Kader von Erlangen anschaut, dann versteht man nicht, warum sie unten stehen. Sie haben eine Qualität und das auch teilweise gut gemacht", bilanzierte nach der Partie Kreisläufer Patrick Wiencek beim Streamingdienst Dyn und betonte: "Wir müssen uns ankreiden, dass wir den Sack nicht vorher zugemacht haben, aber vielleicht waren auch die Kräfte bei einigen schon weg."
"Natürlich hatten wir eine harte Woche mit drei Spielen in fünf Tagen. Aber das kommt bei uns Handballern öfter vor. Wir wollen nicht jammern. Wir haben das Spiel gewonnen, auch wenn es nicht schön aussah. Wir haben die zwei Punkte, da sind wir glücklich drüber", so der Routinier, dessen Vertrag im Sommer ausläuft.
"Unser Motto war heute: das Spiel überleben und zwei Punkte holen, schönen Handball konnte man im Vorfeld nach dem Ritt der vergangenen Tage eigentlich nicht erwarten. Trotzdem bin ich überrascht, was nach der Weltmeisterschaft und dem Programm der ersten Wochen hier in Kiel noch in den Jungs steckt", so auch Jicha über die Leistung seiner Mannschaft.
Die hatte eigentlich von Beginn an vorgelegt, konnte sich früh zum 5:2 (9.) absetzen und auch in der Folgezeit immer wieder vorlegen. Vor allem Keeper Tomas Mrkva war wie schon in der European League gegen den FC Porto ein verlässlicher Rückhalt. Das kurzfristige 12:6 (24.) gab man allerdings schnell wieder her, beim 12:9 wurden die Seiten gewechselt.
"Am Anfang haben wir einen sehr guten Angriff gespielt. Wir bekamen gute Möglichkeiten. Die letzten 10 Minuten hatten wir ein paar zuviele Fehler", analysierte Eric Johansson schon zur Pause beim Streamingdienst Dyn. "Die Abwehr steht überragend. Wir müssen den Ball länger halten und weiterspielen, dann bekommen wir gute Möglichkeiten."
Doch ein ähnliches Bild bot sich dann in Durchgang zwei - vom 14:9 kämpfte sich Erlangen zurück zum 17:15 und vom 23:18 zum 24:21. Erst mit dem Doppelschlag zum 27:22 war die Vorentscheidung gefallen.
"Ich hoffe, dass wir Minimum einen Tag frei bekommen. Viele sind von der WM zurückgekommen und hatten nicht einen Tag richtig frei", schickte Wiencek einen Wunsch an seinen Coach und wollte "ins Wochenende gehen ohne Termine." Filip Jicha kam dem nach und kündigte an: "Jetzt gebe ich ihnen 48 Stunden Zeit, mentale Frische zu tanken. Denn das ist das Allerwichtigste."
chs