03.06.2024, 17:35
"Das ist nicht mehr nachvollziehbar"
Erst verweigert die Handball-Bundesliga (HBL) dem HSV Hamburg die Lizenz, ein Schiedsgericht gibt sie dem Klub letztlich doch. Aber ein Ende ist lange nicht in Sicht. Denn seit diesem Montag ist klar: Es wird ein weiteres Gerichtsverfahren geben.
Das Drama um die Lizenzvergabe an den HSV Handball geht in die nächste Runde. Erst hatte die Handball-Bundesliga den Hamburgern die Lizenz verweigert, ein Schiedsgericht gab sie ihm letztlich doch.
Wenn der HSV nun wie erwartet bis diesen Mittwoch eine Liquiditätslücke schließt, darf er auch nächste Saison in der HBL spielen. Eigentlich. Denn nun kommt es wohl zum nächsten Akt.
Der als Tabellen-17. abgestiegene Bergische HC hatte schon vorab scharfe Kritik am Hin und Her um die HSV-Lizenz geübt. "Das muss man erst mal alles verstehen. Das ist nicht mehr nachvollziehbar", legt BHC-Boss Jörg Föste nun bei handball-world nach. Und damit nicht genug. Der BHC zieht gegen die Entscheidung des Schiedsgericht nun tatsächlich vor ein neues Schiedsgericht. Das ist seit diesem Montag offiziell.
"Wir haben am heutigen Montag die Begründung unserer Anfechtung dieses Urteils übermittelt", bestätigt Föste bei handball-world. "Wir sind weiter der festen Überzeugung, dass eine Lizenzerteilung für den HSV für die aktuelle Saison von Anfang an keine Basis hatte." Also geht der BHC nun dagegen vor. Föste geht davon aus, dass "sicher bis Ende nächster Woche eine Entscheidung" gefällt wird.
Selbst wenn der HSV also bis zu diesem Mittwoch seine Liquiditätslücke schließt, geht das Bangen bei den Hanseaten weiter. In den kommenden Tagen wird erneut ein Schiedsgericht mit einem Anwalt des BHC, einem HBL-Anwalt sowie einem Vorsitzenden Richter zusammenkommen. Nach BHC-Ansicht hätte dem HSV von Anfang an keine Lizenz erteilt werden dürfen.
Kommt das Schiedsgericht zu einer ähnlichen Ansicht, droht im schlimmsten Fall ein juristisches Nachspiel über mehrere Wochen. Dann bleibt beispielsweise für lange Zeit unklar, ob nun der BHC oder der HSV in der kommenden Spielzeit erstklassig spielt. Sportliche Planungen auf dieser Grundlage wären praktisch unmöglich.
"Wir sind der vollen Überzeugung, dass der Tabellen-17. der Bundesliga die sportliche Qualifikation für die kommende Spielzeit erreicht hat", sagt Föste. Genauso sieht Föste es für den Tabellen-17. der 2. Liga, den TuS Vinnhorst. Der nächste Akt des Lizenz-Dramas könnte also weitreichende Folgen haben. Für mehrere Beteiligte.
ban