26.02.2025, 13:13
DHB-Pokal der Frauen
In Stuttgart wird am Wochenende das Haushahn Final4 um den DHB-Pokal ausgespielt. Vier Teams haben sich durchgesetzt, alle aus der oberen Tabellenhälfte der Handball Bundesliga Frauen. Die wichtigsten Fragen und Antworten vor der Endrunde.
Bei der Endrunde um den DHB-Pokal wird es einen neuen Titelträger geben, denn Titelverteidiger TuS Metzingen ist bereits ausgeschieden. Mit der HB Ludwigsburg (1), Borussia Dortmund (3), der HSG Blomberg-Lippe (4) und der HSG Bensheim/Auerbach (6) sind vier Teams aus der oberen Tabellenhälfte der Handball Bundesliga Frauen qualifiziert. Metzingen war im Viertelfinale an den Flames gescheitert, der aktuelle Zweite Thüringer HC musste sich der HB Ludwigsburg geschlagen geben.
Das erste Halbfinale am Samstag (01.03.) bestreiten die HSG Bensheim/Auerbach und die HSG Blomberg-Lippe. Beide Teams standen sich in der Liga schon zweimal gegenüber, das Heimteam ging jeweils als Sieger vom Parkett. Blomberg siegte am 1. November mit 28:24, Bensheim konnte am 12. Februar sich mit 31:21 durchsetzen. In der EHF European League könnten sich die Wege des Duos noch ein weiteres Mal kreuzen - beide kämpfen im Viertelfinale um den Einzug in die EHF Finals in Graz.
Auch im zweiten Duell, das am Samstag um 19 Uhr angeworfen wird, steht es aktuell 1:1 mit Erfolgen für die Heimmannschaften. Borussia Dortmund konnte mit einem 33:28-Sieg am 30. Oktober dem Ligaprimus die bislang einzige Saisonniederlage beibringen. Im Rückspiel am 19. Februar konnte sich die HB Ludwigsburg aber deutlich mit 40:29 durchsetzen. Am Sonntag werden zwei weitere Spiele in der Stuttgarter Porsche-Arena durchgeführt, zunächst um, 12.30 Uhr das Spiel um Platz 3 der Halbfinal-Verlierer. Um 15 Uhr steigt dann das Finale.
Eurosport überträgt am Samstag das zweite Halbfinale zwischen der HB Ludwigsburg und Borussia Dortmund live ab 18.50 Uhr im Free-TV. Ab 22 Uhr folgen dann jeweils einstündige Zusammenfassungen vom beiden Halbfinals, zunächst um 22 Uhr das Duell HSG Blomberg-Lippe gegen HSG Bensheim/Auerbach und dann um 23 Uhr noch einmal das Spitzenduell zwischen Ludwigsburg und Dortmund. Das erste Halbfinale und das Spiel um Platz 3 gibt es live auf Discovery+.
Am Sonntag um 15 Uhr überträgt Eurosport auch das Finale live. Einstündige Zusammenfassungen vom Endspiel (ab 22 Uhr) und dem Spiel um Platz 3 (23 Uhr) wird es ebenfalls im Free-TV geben. Uwe Semrau und Isabell Klein werden kommentieren. Tim Wehinger ist als Moderator und Field Reporter im Einsatz. Auch die Streamingdienste Dyn und Sportdeutschland werden sämtliche Partien live übertragen und jeweils 15 Minuten vor Spielbeginn auf Sendung gehen. Zudem plant Dyn das Wochenende umfassend auf seinen Social-Media-Kanälen zu begleiten.
Der Pokalsieger qualifiziert sich für die EHF European League in der kommenden Saison. Sollte einer Mannschaft das Double aus Meisterschaft und Pokal gelingen, qualifiziert sich der Vize-Pokalsieger. Gerade mit Blick auf die wieder eingeführten Play-offs bietet dies die große Möglichkeit sich für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren.
Der Pokalsieger qualifiziert sich zudem für den HBF Supercup, der im August in München ausgespielt wird. Sollte der Deutsche Meister auch Pokalsieger werden, nimmt der Vize-Meister (Play-Off 2.) am Supercup teil, nicht aber der Pokalfinalist.
Die meisten Siege im DHB-Pokal hat der TSV Bayer 04 Leverkusen gewinnen können. Zwischen 1980 und 2010 triumphierten die Werkselfen bislang neunmal. Dahinter folgen der HC Leipzig (7), der TV Lützellinden (5) und der VfL Oldenburg (4).
Die HB Ludwigsburg könnte als Nachfolger der SG BBM Bietigheim (2021-23) ebenfalls zum vierten Mal den Pokal gewinnen, Borussia Dortmund triumphierte 1997. Die HSG Bensheim/Auerbach hat als bislang größte Erfolge drei Finalteilnahmen (1975, 1977 und 2023) zu Buche stehen, Blomberg erreichte 2010 und 2014 jeweils das Endspiel. Der BVB (1994, 1998, 2016) und Ludwigsburg-Vorgänger Bietigheim (2018, 2019, 2024) erreichten je drei weitere Male das Finale.
Die HB Ludwigsburg konnte das Ticket mit Auswärtssiegen beim Buxtehuder SV (37:27) und beim Thüringer HC (36:28) buchen. Halbfinalgegner kam nach einem 39:19 beim Drittligisten Frankfurter HC mit Heimsiegen über die Sport-Union Neckarsulm (36:31) und den BSV Sachsen Zwickau (26:23) in die Endrunde.
Die HSG Blomberg-Lippe zeigte zunächst dem Drittligisten HT Norderstedt mit 39:14 deutlich die Grenzen auf. Es folgte ein 30:23-Heimsieg über den Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath und ebenfalls in der eigenen Halle ein 35:31 gegen den VfL Oldenburg. Die HSG Bensheim/Auerbach setzte sich auswärts mit 52:21 bei Zweitligist HL Buchholz 08-Rosengarten durch und konnte dann mit 31:25 den Titelverteidiger TuS Metzingen eliminieren.
Die Porsche-Arena fasst 6.211 Zuschauer. Im Vorverkauf, den die HBF über die Anbieter Ticketmaster und Easy Ticket abwickelt, konnten nach Angaben des Ligaverbands für den Halbfinaltag 2.700 und für den Endspieltag rund 3.000 Tickets verkauft werden. Die größte Fangruppe wird von der HSG Bensheim/Auerbach erwartet, 300 Fans der Flames werden erwartet. Auch die HB Ludwigsburg (160), die HSG Blomberg-Lippe (135) und Borussia Dortmund (100) kommen auf eine dreistellige Zahl an Schlachtenbummlern.
2023 leiteten sie das DHB-Pokal-Finale der Männer, zwei Jahre später feiern Ramesh und Suresh Thiyagarajah ihre Final-Premiere beim Haushahn Final4 in Stuttgart. Die beiden Brüder, die auf über 400 DHB-Einsätze und über 70 internationale Partien zurückblicken, wurden von DHB-Schiedsrichterchefin Jutta Ehrmann für das Endspiel des diesjährigen Turniers nominiert.
Die beiden Halbfinals in der Porsche-Arena am 1. März werden von den DHB-Eliteschiedsrichtern Thomas Kern/Thorsten Kuschel (über 500 DHB-Einsätze) sowie Lucas Hellbusch/Darnel Jansen (über 300 DHB-Einsätze) geleitet. Das Spiel um Platz drei am Sonntag, 2. März, wird ebenfalls vom Team Lucas Hellbusch/Darnel Jansen geleitet.
Steht es nach Ablauf der regulären Spielzeit Unentschieden, erfolgt in den Halbfinals sowie dem Spiel um Platz 3 keine Verlängerung, sondern es gibt direkt ein entscheidendes Siebenmeterwerfen. Für das Endspiel würde es zunächst bis zu zwei Verlängerungen mit jeweils zweimal fünf Minuten Spielzeit geben, ehe es ein Siebenmeterwerfen gibt.
Beim Haushahn Final4 2025 kommt die Buzzer-Technik zum Einsatz. Anstatt grüner Karte kann eine Mannschaft das Team-Time-Out direkt durch Betätigung eines Buzzers an einem elektronischen Gerät beantragen. Der Buzzer ist mit dem offiziellen Anzeigetafelsystem verbunden und führt bei Betätigung umgehend zum Anhalten der Zeit. Um alle Parteien auf das TeamTime-Out aufmerksam zu machen, ertönt außerdem ein akustisches Signal. Einen Videobeweis wird es nicht geben.
Für alle Teams gibt es Preisgelder. Der Sieger des DHB-Pokals erhält 11.000 Euro, der unterlegene Finalist erhält 8.000 Euro. Der Sieg im Spiel um Platz 3 wird mit 6.500 Euro dotiert, während auch der Vierte noch 5.500 Euro erhält.
Das Einlaufprozedere unterscheidet sich an verschiedenen Punkten vom normalen Prozedere. Hier laufen die Teams zum Beispiel nicht nach Gast und Heim ein, sondern die jeweils erstgenannte Mannschaft zuerst, welche sich dann auf der Kameraseite links aufstellt. Anschließend kommt die zweitgenannte Mannschaft, welche sich dann aus Kameraperspektive rechts aufstellt.
Darüber hinaus gibt es pro Spiel ein Ballkind. Vor dem Anwurf der Halbfinals werden zudem noch Ehrungen im Rahmen der German Handball Awards durchgeführt.
Der genaue zeitliche Ablauf der Siegerehrung variiert etwas nach den Gegebenheiten. Grundlegend werden aber die beste Torschützin, die beste Keeperin und die Beste Spielerin des Turniers geehrt. Danach folgt die Ehrung für den Vize-Pokalsieger, bevor der DHB-Pokal an die Pokalsieger überreicht wird.
chs