01.08.2024, 15:25
Turbulente Wochen für den Gummersbacher
Aktuell schwitzt Kentin Mahé mit dem VfL Gummersbach in der Vorbereitung auf die kommende Bundesliga-Saison. Lieber wäre er bei den Olympischen Spielen in Paris - und knabbert immer noch an seiner Nichtnominierung.
Kentin Mahé hat einen turbulenten Frühsommer hinter sich. Als Teil des Olympia-Kaders von Frankreich trainierte der Neu-Gummersbacher mit dem amtierenden Olympiasieger, verpasste das Ticket in den 17-Kopf-großen Kader jedoch.
"Ehrlich gesagt hatte ich auch nicht wirklich damit gerechnet, dass es mich treffen kann", erklärte Mahé nun im Interview mit Sport1. Mahés Nichtnominierung war anhand seiner Rolle als Kreativspieler und Siebenmeterspezialist bei Les Bleus eine Überraschung - und nahm auch den Rückraumakteur selbst mit.
"Der Moment, als wir das Abschluss-Meeting hatten und uns mitgeteilt wurde, wer nicht mit zu Olympia fahren darf, war mit das Schmerzhafteste, was ich jemals im Handball erlebt habe", erklärte Mahé weiter, stellte aber klar: "Dem Coach mache ich keinen Vorwurf, er musste harte Entscheidungen treffen. In Frankreich gibt es 21 oder mehr Spieler, die im finalen Kader stehen könnten - da war es logisch, wie schwierig es wird.
Trainer Guillaume Gille hatte auch mit der Entscheidung überrascht, Vincent Gerard den Vorzug vor Kiels Samir Bellahcene zu geben. Dieser weilt immerhin im 17-Mann-Kader. Und Mahés Olympiareise war nach der verpassten Nominierung keinesfalls beendet: nach Verletzungen von Dika Mem und Nedim Remili beorderte Gille den Kreativspieler kurzerhand zurück in den Kader.
So unterstützte Mahé Les Bleus etwa beim Testspiel in Dortmund gegen Deutschland. "Für mich stellte sich die Frage, nicht zu kommen, nie", erklärte Mahé: "Dem Team zu helfen, war eine Selbstverständlichkeit. Ich hatte auch schöne Tage, wollte mich weiter beweisen und sofort bereit sein, sollte doch noch etwas passieren. Wenngleich mich immer ein ganz komisches Gefühl begleitete, weil ich eben nicht im 17er-Kader stand."
Aus seiner kurzfristigen Hilfe wuchs aber keine 180-Grad-Wende in Sachen Paris 2024. Die Mannschaft machte sich letztlich ohne Mahé auf den Weg ins Olympische Dorf. Die Spiele will er trotzdem schauen, obwohl der Gummersbacher gegenüber Sport1 unterstreicht: "Zu sehen, wie die Jungs ihre Akkreditierungen bekommen und ins Olympische Dorf gelangen, wird sicherlich alles andere als einfach sein."
Wer es Mahé gleichgetan und die französischen Spiele angesehen hat, wird die Finesse des Mittespielers dabei unter Umständen vermisst haben. Frankreich steht bei drei Spielen noch sieglos da.
mao