14.08.2024, 19:35
"HBL-Klubs müssen sich darauf einstellen"
In seiner Kolumne bei netzathleten.de hat sich Michael Allendorf zum Olympia-Turnier geäußert: Der frühere Handball-Nationalspieler und heutige Vorstand Sport der MT Melsungen befürchtet für die Klubs der Handball Bundesliga zahlreiche Ausfälle in der kommenden Saison.
"Alle von uns und erst recht die Spieler selbst hätten sich zum Abschluss eines ansonsten großartigen Turniers ein angemesseneres, besseres Ergebnis im großen Finale gewünscht", so das Turnierfazit von Michael Allendorf in seiner Kolumne bei netzathleten.de zu starken Leistung, dem Einzug ins Finale sowie Silber auf der einen und dem deutlichen 26:39 im Endspiel gegen Dänemark auf der anderen Seite.
"Das Niveau nimmt insgesamt immer mehr ab, im Vergleich zu den ersten Spielen der Gruppenphase sind die Spiele nicht mehr so hochklassig", hatte Allendorf bereits nach dem Halbfinale bemerkt und mit Blick auf den Modus und die kleineren Kader im Vergleich zu EM und WM angefügt: "Alle, die es ins Viertel- oder gar Halbfinale geschafft haben, haben mittlerweile eine Menge Körner gelassen. Mental wie physisch. Und das drückt sich zwangsläufig auf dem Spielfeld aus. Olympische Handballturniere sind die maximale Herausforderung für Kopf und Körper."
Und diese Belastungen haben, so befürchtet Allendorf, auch Auswirkungen auf die neue Saison in der Handball Bundesliga. Nach dem Finale am Sonntag sind bereits Mitte der Woche die ersten Nationalspieler bei ihren Vereinen in die Vorbereitung eingestiegen. Wenn in einer Woche der DHB-Pokal startet, sind die Nationalspieler zwar noch außen vor, doch der erste Spieltag der Handball Bundesliga folgt in drei Wochen - und der Supercup bereits am 31. August noch in diesem Monat.
"Die Olympischen Spiele mit ihrem speziellen Modus und den schwierigen Nominierungsmodalitäten verlangen den Aktiven schon alles ab. Diese zwei Wochen sind ein richtiges Brett. Und vor allem dürften all die Spieler, die es bis nach Lille geschafft haben, unter der Belastung und den Nachwirkungen leiden", betonte Michael Allendorf auch nach dem Finale. Die MT Melsungen hatte mit dem Ungarn Adrian Sipos nur einen Akteur für das Olympia-Turnier abgestellt.
"Ich mache mir daher schon Sorgen um die Topspieler, die hier im Dauereinsatz waren. Ihre Vereine werden es leider spätestens im Herbst in Form von etlichen Verletzungen zu spüren bekommen, fürchte ich. Die HBL-Klubs müssen sich darauf einstellen", erklärte Michael Allendorf. Bei Deutschland kam Kapitän Johannes Golla beispielsweise auf fast 7 Stunden Einsatzzeit, Christoph Steinert sogar auf über 7:30 Uhr und in den Zahlen bei Dänemark stehen für Mathias Gidsel sogar 7:39 Stunden.
Nicht nur bei Deutschland auch bei Dänemark waren viele Akteure bis zum letzten Tag aktiv - insgesamt waren 56 Spieler aus der Handball Bundesliga für das Handball-Turnier bei Olympia nominiert. "Ich drücke allen Teams und Aktiven wirklich fest die Daumen, dass wir so wenige Ausfälle wie möglich zu beklagen haben werden", hofft Michael Allendorf in seiner Kolumne bei netzathleten.de.
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