14.06.2024, 11:44
Cheftrainer verabschiedet sich aus Dormagen
Matthias Flohr verabschiedet sich nach zwei Spielzeiten vom Handball-Zweitligisten TSV Bayer-Dormagen und schaute im Gespräch mit der Neuß:Grevenbroicher Zeitung rückblickend auf seine Zeit im Verein.
Als Cheftrainer hatte Flohr die vergangenen zwei Spielzeiten viel mit dem Dauerabstiegskampf seiner Mannschaft zu tun. Nun zieht es ihn zurück zur HBW Balingen-Weilstetten, wo er zunächst seine Karriere als Profi ausklingen ließ und dann als Co-Trainer einstieg, und beerbt dort Jens Bürkle.
Die Dormagener Finanzkrise habe allerdings keinen Einfluss auf seine Entscheidung gehabt, so der 42-Jährige. "Diese Monate der Ungewissheit haben natürlich viel Kraft und Energie gekostet. Und auch Geld. Aber die Spieler und das Trainerteam spürten, dass der Verein die Situation wieder gerade bügeln will, und das hat mit großen Anstrengungen von Björn Barthel und Peter Kluth geklappt", gab er mehr Einblicke hinter die Kulissen.
In der sportlichen Bilanz lobte Flohr besonders den "klassischen Ausbildungsverein"-Charakter des TSV: "Die Entwicklung der Spieler [ist] wesentlich. Und was sich da getan hat, darauf können wir alle zusammen stolz sein. In diesem Jahr ist es vermutlich die jüngste Mannschaft aller Zeiten, die sich in der Klasse gehalten hat."
Genau diese "Identität", das "Bewusstsein, dass man als Ausbildungsstandort dauerhaft gegen gestandene Klubs mithalten kann", wollte Flohr den Dormagenern zurückgeben: "Eine solche Nachwuchsarbeit ist quasi ein Alleinstellungsmerkmal und es funktioniert!"
Teilweise sind die Spieler des Zweitliga-Kaders seit dem Jugendbereich im Verein aktiv, werden gefördert und mitgenommen, und erbringen sogar Leistungen, die nur über den Profisport hinausgehen - so wie Luis Pauli und Robin Kremp, die seit der C-Jugend von Dormagen ausgebildet werden und zwei von 12 Eigengewächsen in der Zweitliga-Mannschaft sind. Parallel absolvieren beide einen Bundesfreiwilligendienst in Dormagen.
Trotz dieser wertvollen Qualitäten des Vereins entschied Matthias Flohr sich, zur HBW Balingen-Weilstetten zu wechseln. "Ich bin dankbar und habe sehr viel gelernt von den Spielern und vom Trainerteam", bedankte Flohr sich beim Verein und ergänzte: "Ich nehme viele Erkenntnisse aus Dormagen mit."
ank