07.05.2024, 16:00
Final4 der weiblichen A-Jugend
Am 11. und 12. Mai kämpfen der Buxtehuder SV, der HC Leipzig sowie der SV Salamander Kornwestheim und der Frankfurter HC um die Deutsche Meisterschaft in der weiblichen A-Jugend. Am Samstag stehen die Halbfinalspiele an, am Sonntag die Finalspiele. Markus Hausdorf führte für handball-world mit jeweils einer Spielerin der teilnehmenden Klubs ein Interview zum Saisonhighlight. Nach Merja Wohlfeil vom Buxtehuder SV folgt heute Marlene Tucholke vom HC Leipzig...
Der HC Leipzig hat sich in dieser Saison zum zweiten Mal in Folge für das Final Four um die Deutsche Meisterschaft der weiblichen qualifiziert. Wie fällt dein Fazit zum bisherigen Saisonverlauf aus deiner persönlichen Sicht aus, Marlene?
Marlene Tucholke: Wir sind unglaublich stolz, erneut im Final Four zu stehen. Es ist das Ziel eines langen Weges durch die Saison, den wir gemeinsam als Mannschaft gegangen sind. Die Gruppenphase war sehr solide und wir konnten unsere Spiele gegen Hungen/Lich, Erlangen und Göppingen gewinnen.
Direkt zu Beginn der Meisterrunde mussten wir gegen Hannover-Badenstedt eine knappe Niederlage einstecken und waren dadurch bei den Begegnungen gegen Kornwestheim und Oldenburg in Zugzwang. Beide Spiele konnten wir jedoch gut lösen und standen somit im Viertelfinale gegen Berlin. Duelle gegen Berlin sind traditionell für uns immer spannend und auf Augenhöhe, sodass wir glücklich und stolz sind, dass wir beide Begegnungen für uns entscheiden konnten.
Was macht den Verein HC Leipzig aus deiner Sicht zu etwas ganz Besonderem?
Erst seit dieser Saison 2023/24 bin ich vom SC Markranstädt vollständig zum HC Leipzig gewechselt, war aber das Jahr zuvor bereits in der Jugendbundesliga im Einsatz. Besonders gefällt mir an diesem Traditionsverein der klare Leistungsgedanke und der sehr junge Kader, den wir sowohl in der A-Jugend, als auch in der 2. Bundesliga haben. Es ist daher gut möglich sich mit einem Großteil der Mädels die nächsten Jahre gemeinsam weiterzuentwickeln. Ganz besonders toll sind auch unsere Fans und Unterstützer, denen kein Weg zu weit ist.
Was zeichnet Euch als Mannschaft aus, was sind Eure Stärken?
Dadurch, dass wir uns in der Schule und beim Training jeden Tag mehrmals sehen und viel Zeit miteinander verbringen, kennen wir uns untereinander sehr gut und haben einen starken Teamzusammenhalt. Auf dem Spielfeld sind wir besonders in der Abwehr stark und im Angriff flexibel.
In unserem Kader sind mehrere Spielerinnen, die in den Jugendmannschaften für den DHB im Einsatz sind. Uns zeichnet alle der Leistungssportgedanke und unbedingte Siegeswille aus. Hervorheben möchte ich auch das sehr gute Vertrauensverhältnis der Spielerinnen zum Trainerteam.
Wie groß ist bei dir und deinen Mitspielerinnen die Vorfreude auf das Final Four?
Durch die tolle Erfahrung im letzten Jahr, ist die Vorfreude bei allen riesengroß. Den Saisonhöhepunkt der A-Jugend, das Final Four in Buxtehude, noch einmal gemeinsam erreicht zu haben, ist ein schönes Gefühl und macht uns stolz.
Beim Final Four können die Fans die Stars von morgen und attraktive Handballspiele live erleben. Wieso sollten sich Handballfans dieses Event in Buxtehude auf keinen Fall verpassen?
Beim Final Four kann man junge Spielerinnen mit viel Leidenschaft und ´Bock auf Handball´ sehen. Sicher kann dies auch eine Motivation für junge Nachwuchshandballer und -handballerinnen sein.
Auf welche Spielerinnen dürfen sich die Fans aus deiner Sicht bei den vier Mannschaften ganz besonders freuen?
Ich denke, in allen vier Mannschaften sind interessante Spielerinnen zu sehen. Bei Kornwestheim können sich die Fans mit Lara Däuble auf eine sehr vielseitige Linkshänderin im Rückraum freuen. Lilly Frey aus Buxtehude kenne ich aus der Jugendnationalmannschaft und weiß um ihre Schnelligkeit im Konterspiel. Dazu hat sie eine gute Wurfvariabilität auf Linksaußen. Bei den Frankfurterinnen ist mit Lin Elisabeth Lück eine sehr wurfgewaltige Rückraumspielerin am Start. Wir beide kennen uns ebenfalls aus der Jugendnationalmannschaft und sind dort Positionspartnerinnen.
Aus unserer Mannschaft fällt es mir schwer einzelne Spielerinnen hervorzuheben, da jede Einzelne von uns enorm wichtig ist und wir als Team eine Einheit sind. Besonders ins Auge fallen wird den Fans sicherlich trotzdem Laura Klocke mit ihrer starken Abwehrarbeit im Innenblock sowie Lisa Lammich mit ihrer hervorragenden Angriffsvariabilität und -effektivität.
Blicken wir noch einmal auf die Spielzeit 2023/2024 zurück: Welche Vereine oder Spielerinnen haben dich in dieser Saison in der Jugend-Bundesliga positiv überrascht?
Da fällt mir natürlich die Mannschaft aus Kornwestheim ein. Es ist schon etwas sehr Besonderes, erstmalig als Verein an einem Final Four der A-Jugend teilnehmen zu können. Wir haben bereits in der Hauptrunde gegen Kornwestheim gespielt und konnten uns von der Intensität, mit der sie in Zweikämpfe gehen, überzeugen.
Im Viertelfinale habt ihr Euch gegen den Berliner TSC durchgesetzt. Wie hast du die beiden Spiele gesehen?
Spiele gegen Berlin haben, wie gesagt, für uns immer Derby-Charakter. Beide Mannschaften hatten jeweils sehr große Unterstützung durch ihre Fans, so dass es zwei Handballfeste waren. Das Hinspiel in Berlin war in Ordnung, auch wenn es noch recht viele technische Fehler bzw. Fehlwürfe gab. Dies wollten wir im Rückspiel verbessern, was uns teilweise gelungen ist, auch wenn es im Angriffsspiel weiterhin Luft nach oben gibt. Insgesamt haben wir das Spiel wieder durch unsere starke Verteidigung für uns entscheiden können.
Am 11. Mai geht es für Euch im Halbfinale gegen den Buxtehuder SV um den Einzug ins Endspiel. Welche Chancen rechnet ihr Euch aus, welche Stärken siehst du beim Buxtehuder SV?
Ich denke, dass es ein Spiel auf Augenhöhe sein wird und wir uns von der großen Buxtehuder Heimkulisse nicht einschüchtern lassen dürfen. Wenn wir uns an unseren Matchplan halten und mit Spaß und Leidenschaft spielen, sehe ich gute Chancen für den Finaleinzug. Buxtehude ist ein gut eingespieltes Team, da viele Mädels in der dritten Liga zusammenspielen. Besonders die Position Rückraum Rechts ist stark besetzt.
Im zweiten Halbfinale stehen sich der Frankfurter HC und der SV Salamander Kornwestheim gegenüber. Wie siehst du diese Partie?
Beide Mannschaften haben im bisherigen Saisonverlauf gute Leistungen gezeigt. Frankfurt ist ähnlich wie Buxtehude gut eingespielt, Kornwestheim hingegen ist individuell stark. Sicherlich wird es bis zum Ende umkämpft, da beide Teams das Potenzial haben, das Finale zu erreichen.
Welche Mannschaft ist aus deiner Sicht Favorit auf die Deutsche Meisterschaft?
Einen eindeutigen Favoriten sehe ich nicht. Es wird eher darauf ankommen, welche Mannschaft seine Bestform abrufen kann. Ich erhoffe mir für das Wochenende vier spannende Spiele.
Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg beim Final Four.
Name: Marlene Tucholke
Position: Rückraum Links / Innenblock
Geburtsdatum: 09. Oktober 2007
Geburtsort: Leipzig
Größe: 1,91 Meter
Bisherige Vereine:
SC Markranstädt
Größte Erfolge:
3. Platz bei der U17 Europameisterschaft 2023 in Montenegro
Deutscher Vizemeister A-Jugend Bundesliga 22/23
Deutschland Cup Sieger mit Team Sachsen 22/23 und Nominierung ins All-Star Team
Markus Hausdorf