06.08.2024, 16:00
Viertelfinal-Aus gegen Frankreich
Der Medaillentraum ist geplatzt, die deutschen Handballerinnen haben den Einzug ins olympische Halbfinale verpasst. Der Bundestrainer zieht eine erste Bilanz.
Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch unterlag Weltmeister und Tokio-Olympiasieger Frankreich nach einem tapferen Kampf mit 23:26 (10:13) und verpasste im Hexenkessel von Lille die ganz große Überraschung. Statt erstmal seit 1992 wieder um die Medaillen zu spielen, endete das Olympia-Comeback nach 16 Jahren mit einer kleinen Enttäuschung.
Das deutsche Team bot vor rund 27.000 Zuschauern im umgebauten Fußballstadion Stade Pierre-Mauroy defensiv eine lange Zeit richtig gute Vorstellung, erlaubte sich gegen den großen Turnierfavoriten vorne aber zu viele Fehlwürfe. Bis zum 21:23 fünf Minuten vor dem Ende hielten Kapitänin Emily Bölk (sieben Tore) und ihre Mitspielerinnen das Viertelfinale offen und schnupperten an einer Sensation.
"Es ist traurig, dass unser Traum vorbei ist", sagte Bundestrainer Markus Gaugisch, "ich bin jetzt erst mal enttäuscht, dass wir ausgeschieden sind."
"Es war ein großer Traum von uns allen, hier alles auf der Platte zu lassen, um das Wunder, und es ist ein Wunder, wenn du Frankreich in Frankreich schlägst, zu schaffen", erklärte Gaugisch. Am Ende hätten aber "Kleinigkeiten gefehlt", die den Unterschied zu den übermächtigen Französinnen ausmachten.
"Wir wollten einen Großen schlagen. Das haben wir nicht geschafft. Wir wollen näher ran an die, noch sind wir es nicht", bilanzierte Markus Gaugisch und erklärte den Rückstand mit mangelnder Erfahrung im Vergleich zur Konkurrenz aus Skandinavien und Frankreich.
Der Kantersieg gegen Slowenien bleibt das einzige Erfolgserlebnis der DHB-Auswahl bei diesen Spielen, die mit dem katastrophalen Pleitenstart gegen Außenseiter Südkorea denkbar schlecht begonnen hatten. Was der deutschen Mannschaft fehlt, ist die Konstanz. Gute Phasen und Durchhänger wechseln sich zu oft ab. Bei den Abschlüssen fehlt die Effektivität, im Tempospiel leisten sich die Spielerinnen zu viele einfache Ballverluste.
SID, DPA, red