30.08.2024, 11:58
DHB-Vorstand besucht IHF Beachhandball Showcase in Paris
Am Rande der Olympischen Spiele präsentiert sich der Beachhandball bei einem Showcase. DHB-Vorstand Mark Schober war am ersten Tag vor Ort und blickte im Kurzinterview auf die Chancen der Sandvariante.
Herr Schober, was ist Ihr erster Eindruck vom Showcase?
Mark Schober: Der französische Verband hat gemeinsam mit der IHF bemerkenswerte Arbeit geleistet, es ist alles sehr professionell. Es sind Honoratioren vom IOC und verschiedenen internationalen Verbänden eingeladen, damit wir zeigen können, was Beachhandball für ein toller Sport ist - in der Hoffnung, dass wir irgendwann tatsächlich olympisch werden.
Das ist die Hoffnung des DHB?
Momentan ist Beachhandball noch der Sommersport der Handballer, das Potenzial ist aber groß und ich bin der Meinung, dass es gut wäre, wenn wir - so wie andere Sportarten auch - eine zweite Disziplin haben, um unsere Sportart langfristig im olympischen Rahmen bestmöglich zu präsentieren. Der Weg ist dahin ist nach wie vor weit, aber unabhängig von der Entscheidung werden wir Beachhandball als World-Games-Sportart fördern.
Der Volleyball und der Basketball machen vor, wie gut eine zweite Disziplin ankommen kann …
Das finde ich auch beeindruckend. 3x3 ist sehr schnell und attraktiv. Der Beachhandball ist genauso attraktiv. Das ist die Idee und unser Vorbild.
Ihr würdet euch als Deutscher Handballbund eine Aufnahme wünschen?
Das ist einer gute Frage. Es ist nicht im Detail unsere Aufgabe, dass eine Disziplin im Olympischen Programm aufgenommen wird, wir als Nationalverband sind nicht im IOC, das ist die Aufgabe unserer internationalen Verbände. Was ich mir auf jeden Fall wünschen würde, ist es, mehr solche Veranstaltungen wie diese hier zu haben - und dann muss man sie auch wirklich zentral platzieren. Bei einer WM oder EM würde es mehr Sinn machen, sie statt an den Strand zu gehen zentral zu präsentieren, damit es mehr Aufmerksamkeit kriegt. Da können wir alle gemeinsam - nationale und internationale Verbände - noch besser werden.
Für den DHB könnte es sich lohnen, da eure Teams im Beachhandball aktuell extrem erfolgreich sind…
Das stimmt, im Beachhandball sind wir - das kann man schon sagen - sehr erfolgreich. Man sieht, dass die Arbeit Früchte trägt. Damit meine ich die Arbeit der Trainer und Mannschaften vor Ort, aber wir haben uns auch drumherum im Rahmen der Möglichkeiten sehr gut aufgestellt. Wir haben eine Rahmentrainingskonzeption, bilden Trainer aus und haben ein Sichtungssystem entwickelt. Wir gehen die richtigen Themen an und die Kollegen im Beachhandball machen gute Arbeit.
Wie groß ist die Chance für ein Beachhandball-Großturnier in Deutschland?
Das würde ich nicht ausschließen wollen - aber wenn, dann musst du es wirklich so machen, dass du dich gut präsentierst. Die Herausforderung ist, dass bisher keine Refinanzierung möglich ist, weder über Sponsoren noch über Ticketing. Das heißt: Wir können das nicht alleine stemmen, sondern müssen das mit starken Partnern umsetzen - mit starken Städten oder Kommunen sowie internationalen Verbänden. Da müsste sich wohlmöglich auch das Konzept der internationalen Verbände anpassen. Dann würden wir nie sagen, wir machen das nicht. Wir sind eine sehr erfolgreiche Nation, es ist denkbar, aber nicht alleine.
jun