04.11.2024, 10:40
Nach Trainer-Beben bei Aalborg
Nach nur etwas mehr als zwei Monaten ist Maik Machulla seinen Job bei Aalborg Håndbold schon wieder los. Der deutsche Trainer zeigt sich darüber nicht nur "sehr enttäuscht", sondern auch "wütend".
Es war für viele deutsche Handball-Fans eine sehr überraschende Nachricht: Maik Machulla ist nicht mehr Trainer von Aalborg Håndbold. Der Champions-League-Vorjahresfinalist hat sich am Sonntag (3. November) von Machulla getrennt - "auf Grundlage mehrerer Faktoren", so Aalborgs Geschäftsführer Jan Larsen.
Der Chef des dänischen Top-Klubs erklärte: "In erster Linie sind wir mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, nicht zufrieden. Wir haben nicht die Entwicklung und den Fluss in unserem Spiel erlebt, die wir erwartet hatten." Zudem habe man in der Mannschaft "Anzeichen für fehlenden Elan und fehlende Spielfreude festgestellt". Rumms.
Generell hätten Machulla und Co. "im Verhältnis zu dem uns zur Verfügung stehenden Spielermaterial zu wenig geleistet", so der Vorwurf in Richtung des deutschen Trainers. Von den neun Ligapartien unter Maik Machulla gewann Aalborg sechs, leistete sich ein Remis sowie zwei Niederlagen.
In der heimischen Meisterschaft war Aalborg zum Zeitpunkt der Trennung Tabellenvierter, rückte mit einem Sieg über das punktlose Schlusslicht Grindsted (36:33) am Sonntagabend auf Rang zwei vor. In der Handball Champions League besitzen die Dänen nach sieben Spieltagen ein ausgeglichenes Punktekonto (7:7, 4.), haben zwei Zähler Rückstand auf den Zweiten Nantes. Den nationalen Supercup gewann Aalborg Håndbold gegen Dauerrivale GOG.
"Ich verstehe den Rauswurf nicht. Ich denke, wir beginnen die Saison unter schwierigen Bedingungen. Wir haben immer noch alle Möglichkeiten, viel zu gewinnen, aber nicht mit mir am Ruder. Die Mannschaft hatte mit vielen Problemen und Verletzungen zu kämpfen", so nun Machulla in einer ersten Reaktion gegenüber TV2 Sport. Star-Torhüter Niklas Landin fehlte über einen Monat lang verletzt. Schlüsselspieler Mads Hoxer fällt langfristig aus.
"Letztendlich gehört das zum Sport dazu. In diesem Fall verstehe ich die Entscheidung zwar nicht, aber ich muss sie akzeptieren", führt Maik Machulla weiter aus. "Ich bin sehr enttäuscht und auch wütend. Ich bin sehr emotional über die Entscheidung. Es ist nicht immer fair“, betont der 47-Jährige.
"Ich gebe zu, dass es zu früh ist, ihn zu entlassen, aber wir leben in einer leistungsorientierten Welt. Wenn wir Anzeichen für einen Fortschritt im Spiel sehen könnten, könnten wir vorerst mit den Ergebnissen leben, aber wir konnten diesen Fortschritt nicht sehen - und deshalb glaubten wir nicht an einen kurzfristigen Fortschritt", sagt wiederum Jan Larsen gegenüber TV2 Sport. Aalborg will der beste Klub der Welt werden, die Champions League gewinnen.
Der bisherige Co-Trainer Simon Dahl hat die Rolle des Cheftrainers übernommen. Abwehrspezialist Henrik Møllgaard agiert nun als spielender Co-Trainer.
bec