12.12.2024, 18:34
Nach Eisenachs Sieg in Potsdam
Im vergangenen Dezember hatte Misha Kaufmann beim ThSV Eisenach langfristig bis 2027 verlängert und liegt nach dem gestrigen 31:26-Sieg in Potsdam mit ausgeglichenem Punktekonto auf dem zehnten Platz der Handball Bundesliga. Im Umfeld gibt es Diskussionen, der Trainer aber erklärt: "Ich sehe keine Unruhe."
Einen Kommentar zu den Gerüchten um seine Person und die Spekulationen hinsichtlich eines möglicherweise vorzeiten Abschieds vom ThSV Eisenach sowie die spürbare Unruhe im Umfeld wollte Misha Kaufmann in den letzten Tagen nicht abgeben. "Ich werde mich nur zum Sportlichen äußern. Es gibt immer wieder Sachen, die von außen reinkommen, aber ich lasse mir da kein Ei ins Nest legen", sagte Misha Kaufmann auch in Potsdam.
» Zerreißprobe: Was ist los beim ThSV Eisenach?
Dort hatte sein Team mit einem überzeugenden Start-Ziel-Sieg beim Schlusslicht das Punktekonto in der Handball Bundesliga auf 14:14 ausgeglichen. Mit Blick auf das Sportliche konstatierte er: "Eine konzentrierte Leistung von A bis Z. Mit unserem offensiven Spiel wollten wir die nervösen Gastgeber reizen. Meine Mannschaft agierte von Beginn konzentriert und voll fokussiert. Überragend im ersten Abschnitt, Simone Mengon."
"Ab der 48. Minute hatten wir einen kleinen Hänger, als ich Marko Grgic und Simone Mengon in Anbracht der vor uns stehenden Aufgaben vom Parkett nahm", beobachte Kaufmann. Potsdam kam nach zwischenzeitlichen Acht-Tore-Rückstand mit einer Dreier-Serie auf - Eisenach hatte aber Antworten. "Am Ende steht meiner Meinung nach ein verdienter Sieg", so der ThSV-Coach. Im nächsten Spiel geht es mit Stuttgart gegen den Drittletzten um weitere Pluspunkte, danach gibt es bei den Rhein-Neckar Löwen die Chance auf den Einzug ins Final4 des DHB-Pokals.
Trotz der Erfolge - und Platz 10 in der Tabelle der Handball Bundesliga steht Trainer Misha Kaufmann im Fokus - Medien spekulieren über einen Abschied. "Ich kann mich leider nicht dazu äußern", wollte der ThSV-Trainer diese Spekulationen gegenüber handball-world nicht dementieren - trotz eines bis 2027 laufenden Vertrags. "Ich bin Trainer und ich beziehe mich zu solchen Fragen nicht. Da müssen andere dazu was sagen", so Kaufmann vor dem Spiel gegen Kiel auch auf Nachfrage von Dyn.
In einem Fernsehinterview hatte er vor wenigen Tagen allerdings dementiert, dass sein Vertrag bereits aufgelöst wurde. "Es sollte langsam aufhören mit den Lügen, ich habe hier noch ein gültiges Papier", sagte der Coach dem MDR, auf konkrete Nachfrage wollte er aber auch nicht ausschließen, dass es vielleicht sein letztes Heimspiel an der Seitenlinie des ThSV Eisenach war: "Sie wissen, dass ich das definitiv nicht beantworten kann und will", so die Antwort.
» Misha Kaufmann am Sonntag zur Situation des ThSV Eisenach
Auch die Gerüchte über eine Verbindung zum TVB Stuttgart räumte er damit nicht aus. Ausgerechnet gegen die Schwaben ist Eisenach am Samstag gefordert, könnte mit einem Sieg auf einen einstelligen Tabellenplatz springen und den Abstand auf die Abstiegszone weiter vergrößern. Dass die aktuelle Berichterstattung darauf Einfluss hat, glaubt Kaufmann nicht: "Ich sehe keine Unruhe, sondern ein konzentriertes und abgezocktes Eisenach, das zuletzt gegen Kiel teils überragend gespielt hat. Da macht nichts nervös, im Gegenteil."
Das betonten auch seine Spieler: "Natürlich bekommt man das alles mit. Aber wir konzentrieren uns auf das Sportliche. Und ich denke, dass wir das ganz gut machen", sagte beispielsweise Marko Grgic nach dem souveränen Erfolg in Potsdam und fügte mit Blick auf seine Entwicklung unter Kaufmann an: "Ich bin durch seine Erziehung gegangen. Ich kam als 18-jähriger Junge und bin jetzt 21 und Nationalspieler. Er hat versucht, einem alles mitzugeben, was man braucht und mich ein Stück weitergebracht."
» Silvio Heinevetter am Sonntag zur Situation des ThSV Eisenach
Der ebenfalls in den Fokus gerückte ThSV-Geschäftsführer Rene Witte befand: "Die Aufgabe war nicht leicht, taktisch hervorragend eingestellt, hat unsere Mannschaft diese souverän gelöst. Die Teams im Tabellenkeller punkten, da war unsere Doppelpunktgewinn beim Schlusslicht wichtig. Wir haben gezeigt, auch mit einer Favoritenrolle klarzukommen. Bei der Heimniederlage gegen Bietigheim war dies uns noch nicht gelungen."
Das Lob für die taktische Einstellung war zugleich eines für Trainer Misha Kaufmann, auf dessen Zukunft Witte aber nicht einging. "Am Samstag kommt der TVB Stuttgart in unsere Halle, zwei weitere Pluszähler wären ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt. Bestens eingestimmt könnten wir dann zum Pokal-Viertelfinale zu den Rhein-Neckar Löwen fahren. Wir befinden uns in ganz entscheidenden zwei Wochen", der Geschäftsführer wie schon am Sonntag beim Heimspiel gegen Kiel den aktuellen Fokus auf die nächsten Aufgaben.
» Rene Witte am Sonntag zur Situation des ThSV Eisenach
Die nächsten Aufgaben rückte auch Fynn Hangstein nach dem Sieg in Potsdam in den Mittelunkt: "Wir als Mannschaft haben uns in diesem wichtigen Dezember - in den wichtigen fünf Spielen, die wir noch haben - vorgenommen, uns auf uns zu fokussieren. Vielleicht wird dann im Winter was gesagt, das wissen wir selber nicht. Natürlich möchte man da Klarheit als Spieler haben, aber das liegt nicht in unserer Hand. Da entscheiden wir nicht, das entscheiden die Verantwortlichen mit Misha - und das bleibt abzuwarten."
cie, mit Material Levknecht, PM und dpa