08.08.2024, 16:01
Auszeichnung für deutsche Schiedsrichterinnen
Nach dem Olympia-Aus der deutschen Handballerinnen gibt es dennoch deutsche Beteiligung an den Halbfinalspiele der Frauen: Tanja Kuttler und Maike Merz leiten das Semifinale zwischen Frankreich und Schweden.
Große Ehre für Tanja Kuttler und Maike Merz: Die beiden Schiedsrichterinnen aus dem Elitekader des Deutschen Handballbundes sind vom Weltverband IHF für das Frauen-Halbfinale zwischen Schweden und Gastgeber Frankreich angesetzt worden. Das Spiel wird im Stade Pierre Mauroy in Lille vor rund 27.000 Fans stattfinden.
Für Kuttler/Merz ist es der sechste Einsatz bei den Olympischen Spielen. In der Vorrunde in Paris kamen die Schwestern bei den Partien Niederlande vs. Angola, Frankreich gegen Brasilien, Spanien vs. Ungarn und Spanien gegen Frankreich zum Einsatz. Vor zwei Tagen leiteten sie, bereits in Lille, das Viertelfinale zwischen Norwegen und Brasilien.
Nun erhalten Kuttler/Merz eins der hochkarätigen Spiele im Kampf um die Medaillen. Die Ansetzung für ein Halbfinale ist für die Unparteiischen - ebenso wie eine Nominierung für ein Finale bzw. Spiel um den 3. Platz - eine Auszeichnung und eine Anerkennung für gute Leistungen im bisherigen Turnierverlauf.
Ob das zweite deutsche Gespann Robert Schulze und Tobias Tönnies sich über eine Nominierung am Finalwochenende von Olympia freuen darf, ist noch nicht bekannt. Da Deutschland bei den Männern noch im Wettbewerb vertreten ist, sind Schulze/Tönnies allerdings nicht flexibel einsetzbar.
Tanja Kuttler und Maike Merz bilden seit 2008 ein Schiedsrichter-Team. Drei Jahre später wurden die beiden Schwestern für den neuen "Frauenkader" des Deutschen Handballbundes gesichtet und ihre Karriere nahm immer mehr Fahrt auf. Nach den ersten Erfahrungen im Young Referee Program der EHF wurden sie 2014 in den Kader des europäischen Handballverbandes aufgenommen, im Oktober desselben Jahren leiteten sie ihr erstes Spiel im Europapokal.
2015 folgte der IHF-Status und nach drei Einsätzen bei Nachwuchs-Weltmeisterschaften im männlichen und weiblichen Bereich war die Afrikameisterschaft der Frauen 2018 im Kongo ein vorläufiger Höhepunkt. Es weiterer Meilenstein im gleichen Jahr: Am 27. Mai 2018 gaben Kuttler/Merz beim Spiel Frisch Auf Göppingen und GWD Minden ihr Debüt in der 1. Männer-Bundesliga. Es war das erste Mal seit 2009, dass ein Frauen-Gespann in der deutschen Beletage pfiff.
National haben sie sich ihr Standing seitdem erarbeitet. Viermal pfiffen die Schwestern bereits das Finale um den DHB-Pokal der Frauen (2019, 2021, 2023, 2024), leiteten als erste Frauen den PIXUM SuperCup 2022 der Männer und wurden 2023 bei den German Handball Awards ausgezeichnet.
Auch international sind sie längst in der Spitze angekommen: Neben den Frauen-Weltmeisterschaften 2019, 2021 und 2023 waren die beiden Schwestern auch bei der Frauen-Europameisterschaft 2022 im Einsatz und sind für die diesjährige EM nominiert. 2022 leiteten sie das Champions-League-Finale der Frauen. Hinzu kommen Nominierungen für die Männer-WM 2023 und die Männer-EM 2024.
jun