06.02.2025, 06:00
Manager Günther erklärt die Transferstrategie
Der SC DHfK verliert im Moment viele Stammkräfte. Für Aufsehen sorgte zuletzt besonders der sofortige Abgang von Viggo Kristjansson im Tausch mit dem unerfahrenen Stephan Seitz. Nun erklärt Manager Karsten Günther die Leipziger Idee dahinter.
Maciej Gebala hat den SC DHfK im Sommer nach sechs Jahren verlassen. Viggo Kristjansson wechselte in der Winterpause im Austausch mit Stephan Seitz zum HC Erlangen. Luca Witzke schließt sich im Sommer nach ebenfalls sechs Jahren in Leipzig der SG Flensburg-Handewitt an. Ende Januar wurde der Spielmacher sogar kurzzeitig mit einem vorzeitigen Abgang in der Winterpause in Verbindung gebracht.
Leipzig verliert aktuell einige Stammkräfte, im Sommer war schon Maciej Gebala nach Erlangen gewechselt: Den sechs Abgängen im Sommer stand lediglich ein externer Neuzugang gegenüber. "Das sind völlig unterschiedliche Fälle. Bei Maciej Gebala war es eine rein sportlich intendierte Entscheidung, die wir getroffen haben. Wir wollten unser Kreisläufer-Duo mit Moritz Preuss und Luka Rogan aufstellen und haben dann gemeinsam mit Maciej eine Lösung gesucht, wo er sportlich eine wichtige Rolle kriegt. Diese hat er in Erlangen gefunden", erklärt Manager Karsten Günther im Gespräch mit handball-world.
Auch der Abgang von Luca Witzke gehört zum Alltag: "Dass wie bei Luca mal ein Vertrag von einem Spieler ausläuft, der sich dann weiterentwickelt und zu einer absoluten Spitzenmannschaft wechselt, ist nichts Ungewöhnliches", so der Leipziger Geschäftsführer.
Für wesentlich mehr Aufmerksamkeit sorgte der Spielertausch mit dem HC Erlangen in der Winterpause. Leistungsträger Viggo Kristjansson verließ die Sachsen Ende Dezember. Für ihn kam U21-Weltmeister Stephan Seitz, der in Erlangen zuletzt keine große Rolle gespielt hat. Aus rein sportlicher Sicht also nur für Erlangen ein guter Deal. Zumal Leipzig aufgrund der Verletzung von Franz Semper derzeit mit Seitz nur ein Profi für den rechten Rückraum zur Verfügung steht.
"Der Wechsel von Viggo Kristjansson kam auf Wunsch des Spielers zustande. Wir können uns nur mit Spielern weiterentwickeln, die sich zu 100% mit dem SC DHfK Leipzig identifizieren. Viggo hat uns ganz ehrlich und offen gesagt, dass er sich verändern möchte. Deswegen haben wir die beste Situation für ihn und den Verein daraus kreiert - und das war ein Verkauf zur Winterpause", erklärt der Leipzig-Geschäftsführer.
In der Folge wurde auch über finanzielle Probleme beim SC DHfK spekuliert. “Unseren Etat können wir halten, aber wenn im Umfeld vieles teurer wird, dann müssen wir entweder Abstriche im Personal machen oder den Etat insgesamt steigern. Das wird eine Herausforderung, vor der wir stehen und mit der wir transparent mit allen Partnern reden", sagte Günther bereits Ende April.
Den finanziellen Aspekt wollte Günther nun nicht unterstreichen: "Da wird zu viel reininterpretiert. Mir wäre es viel, viel lieber gewesen, wenn Viggo seine Vertragslaufzeit hier komplett durchgezogen und wir gemeinsam noch mindestens zweieinhalb gute Saisons gehabt hätten. Darauf haben wir uns ja auch vor nicht allzu langer Zeit mal verständigt", sagt er.
"Ich respektiere aber, wenn ein Spieler für sich eine andere Entscheidung trifft und dann auch so offen und ehrlich ist und mit uns darüber kommuniziert und sagt, dass er gerne etwas Neues machen will. Dann ist es unsere Aufgabe, abzuwägen, was das Beste für die kurz-, mittel- und langfristige Zukunft von unserem Verein ist. Das war an der Stelle eben dieser Verkauf inklusive des Spielertauschs."
kli