12.10.2024, 12:30
SG Flensburg-Handewitt vor Spitzenspiel gegen SCM
In der Handball Bundesliga will die SG Flensburg-Handewitt mit einem Sieg gegen Titelverteidiger SC Magdeburg an die Spitze springen. Trainer Nicolej Krickau spricht über einen möglichen Ausfall seines Kapitäns und die "Magdeburger Maschine".
Ein Höhepunkt steht der Handball Bundesliga heute ab 15:42 Uhr bevor, wenn die SG Flensburg-Handewitt auf den SC Magdeburg trifft - neben Dyn überträgt auch die ARD das Spitzenspiel. Mit einem Sieg würden die Norddeutschen als einzig ungeschlagenes Team wieder an Melsungen vorbeiziehen, das sich am Donnerstag mit einem Sieg in Stuttgart an die Spitze gesetzt hatte.
"Magdeburg ist der beste Gegner. Die spielen mit verdammt viel Geduld und bestrafen jeden Fehler", sagte Nicolej Krickau im Vorfeld der Partie. Der 37-jährige Däne fügte auf der Klub-Homepage an: "Wenn das Abwehrglück fehlt, darf man nicht in eine Frustration geraten. Die Magdeburger Maschine kommt schnell in eine gefährliche Produktion."
Der SCM erlitt am Donnerstag eine Niederlage gegen Kielce, hatte dabei im ersten Abschnitt Probleme in der Deckung und über das ganze Spiel mit ungewohnt vielen technischen Fehlern zu kämpfen. "Kielce hat das sehr gut gemacht. Wir haben allerdings nicht dieselben Spielzüge, um dieselben Fehler zu provozieren", so Krickau.
Der Trainer der SG hat unterdessen ein Fragezeichen im Kader, das sowohl in Abwehr wie auch Angriff große Auswirkungen haben könnte: Johannes Golla hatte sich am Dienstag beim Auftakt in der European League Handball an der Schulter verletzt - eine schwerwiegende Blessur konnte ausgeschlossen werden, ein Einsatz am heutigen Samstag ist aber offen.
"Es ist möglich, dass er spielt, aber er hat nicht trainiert", sagte Nicolej Krickau. "Es wird von Tag zu Tag besser, aber ich muss beim Aufwärmen schauen, wie’s aussieht", wird Johannes Golla von der Bild zitiert.
Alternativen hat der SG-Coach bereits im Hinterkopf, wie die SG-Homepage berichtet: "Im Grunde haben wir damit schon in der zweiten Hälfte gegen Sesvete begonnen." Da deckte Niclas Kirkeløkke im Mittelblock erstmals mit Lukas Jørgensen. Später standen Blaz Blagotinsek und Youngster Thilo Knutzen im Abwehrzentrum.
Sollten die Flensburger ihr Heimspiel gewinnen, würden sie den Vorsprung auf den Double-Gewinner aus Magdeburg auf drei Punkte ausbauen. Der Druck liegt somit durchaus bei den Gästen, die auch aufgrund personeller Sorgen und den Belastungen von zwanzig Spielen in gut zwei Monaten noch nicht im Fluß sind. In der Champions League gab es Punktverluste, das Finale der Klub-WM verloren und in der Liga gab es mit einem 24:29 gegen den THW Kiel die erste Niederlage.
"Flensburg ist in dieser Saison die Mannschaft, die am konstantesten performt hat. Sie hat verspüren lassen, auf welcher Mission sie ist", sagte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert. Der 42-Jährige weiß auch um die Wucht, die das Publikum in der am Samstag ausverkauften Flensburger Arena entfalten kann: "Das ist eine der am schwersten zu bespielenden Hallen in Deutschland oder sogar in ganz Europa."
Bei den Magdeburgern fehlen weiter die Langzeitverletzten Felix Claar und Tim Hornke. Auch Matthias Musche war zuletzt im Liga-Spiel gegen Frisch Auf Göppingen (31:24) und beim Königsklassen-Auftritt gegen Kielce nicht dabei. Die Statistik der jüngeren Vergangenheit sieht übrigens den SC Magdeburg im Vorteil: Die Elbestädter gewannen die drei letzten Duelle mit den Norddeutschen. Dazu gehört auch der 32:29-Auswärtssieg aus dem April dieses Jahres.
DPA, red