28.06.2024, 17:00
Kandidaten im Überblick
Noch immer sucht der Deutsche Handballbund (DHB) einen Teammanager für die Nationalmannschaft. Die Entscheidung soll erst nach den Olympischen Spielen getroffen werden. Doch wer könnte für den Posten in Frage kommen?
Die deutschen Handballer sollen ab dem Herbst von einem eigenen Manager unterstützt werden. Der- oder diejenige wird künftig unter anderem die Lehrgänge organisieren, Termine rund um die Mannschaft koordinieren oder bei Pressekonferenzen mit den Medien sprechen.
Kurzum: Gesucht wird ein Gesicht des A-Nationalteams, eine charismatische und kommunikativ starke Persönlichkeit. DHB-Vorstandschef Mark Schober sprach zuletzt von "70, 80 Bewerbungen", die eingegangen seien. "Ich bin sicher, dass wir einen guten Kandidaten oder eine gute Kandidatin finden werden", so Schober bei Dyn.
Bis zur Entscheidung dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Denn der oder die Neue soll erst nach den Olympischen Spielen in diesem Sommer eingestellt werden. Der DHB möchte mit seinem eingespielten Team um Bundestrainer Alfred Gislason und den noch amtierenden Sportvorstand Axel Kromer zum Olympia-Turnier in Frankreich reisen.
Wer würde für den Job in Frage kommen? handball-world hat eine Liste mit möglichen Kandidatinnen und Kandidaten erstellt.
Stefan Kretzschmar: Der Sportvorstand der Füchse Berlin gilt als eines, vielleicht sogar als DAS Gesicht des deutschen Handballs. Kaum ein Ex-Profi agiert vor den Kameras und in sonstigen Gesprächen mit Journalisten derart eloquent und charismatisch wie der frühere Weltklasse-Linksaußen. Aber der 51-Jährige ist nicht nur kommunikativ stark, sondern vor allem auch bestens vernetzt. Dank seiner exzellenten Kontakte in die Handball-Welt konnten die Füchse den Transfer von Mathias Gidsel realisieren. Es bleibt allerdings ein Haken: Kretzschmar hat seinen Vertrag bei den Berlinern erst kürzlich bis 2026 verlängert. Er stünde also vermutlich gar nicht zur Verfügung.
Michael "Mimi" Kraus: Ist zwar schon länger raus aus dem aktiven Geschäft, erfüllt aber viele Kriterien der Stellenausschreibung. Der 40-Jährige blickt auf eine lange Karriere im Spitzensport zurück, hat ein sympathisches Auftreten und sehr gute kommunikative Fähigkeiten. Kraus baute nach seiner Laufbahn unter anderem erfolgreich ein Fitnessstudio in seiner schwäbischen Heimat auf. Außerdem hat er weiterhin viele Kontakte und ein gutes Handball-Netzwerk. Ein weiterer Pluspunkt: Seine noch heute große Beliebtheit bei den Fans.
Anna Loerper: Führungsstärke hat die ehemalige Kapitänin der deutschen Handballerinnen während ihrer Karriere auf dem Spielfeld hinlänglich bewiesen. Noch während ihrer Laufbahn begann sie ein Sportmanagement-Studium in Köln - sie erfüllt also ein wichtiges Kriterium in der DHB-Ausschreibung, wonach der oder die künftige Managerin "im Idealfall" ein eben solches Studium absolviert hat. Ein Netzwerk bringt sie durch ihre Laufbahn ohnehin mit.
Dominik Klein: Starke kommunikative Fähigkeiten bringt auch Dominik Klein mit. Der ehemalige Weltmeister und Champions-League-Sieger arbeitet seit Jahren als TV-Experte für die ARD. Zudem weiß der 40-Jährige bereits, wie Verbandsarbeit funktioniert: Klein ist schon seit längerem für den Bayerischen Handball-Verband aktiv, unter anderem als Geschäftsführer der Marketing-GmbH. Netzwerk und Standing hat der frühere Linksaußen sowieso. Kaum ein ehemaliger deutscher Handballer hat so viele Trophäen im Schrank stehen wie er.
Pascal Hens: Hat vor der Kamera nicht nur als "Let’s Dance"-Gewinner eine gute Figur gemacht. Hens ist eloquent, schlagfertig und arbeitet seit Jahren für verschiedenste TV-Formate als Handball-Experte. Der 44-Jährige kennt sich also bestens aus und blickt ebenfalls auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurück. Über ein großes Netzwerk verfügt auch der ehemalige Rückraumspieler, obwohl er schon länger raus aus dem aktiven Geschäft ist.
Markus Baur: Sein größtes Plus ist wohl die Führungsstärke. 2007 holte die DHB-Auswahl unter der Regie von Spielmacher und Kapitän Baur den WM-Titel im eigenen Land, nach seiner aktiven Laufbahn startete Baur dann eine Karriere als Trainer. Der 53-Jährige ist also bestens vernetzt im deutschen Handball. Aktuell steht Baur noch als Trainer beim Bundesligisten Frisch Auf Göppingen unter Vertrag, die Zusammenarbeit endet allerdings im Sommer. Im Herbst wäre er also frei für den Posten als Nationalmannschafts-Manager - wenn er denn überhaupt will.
Henning Fritz: Der frühere Weltklasse-Torhüter Henning Fritz kann sich ein Engagement beim DHB gut vorstellen, wie er gegenüber handball-world im Mai verraten hat. "Meine Erfahrung, die ich jetzt in über 30 Jahren gesammelt habe - sei es als Aktiver, Trainer oder jemand, der das aus der Ferne betrachtet - könnte ich mit einbringen", so der 49-Jährige. Der Weltmeister von 2007 würde jede Menge Expertise mitbringen. Fritz hat fast alle großen Titel im Handball gewonnen. Er hat den Sport also auf höchstem Niveau betrieben und verfolgt ihn noch heute genau.
ban