02.10.2024, 10:20
Nach Flensburg-Spiel
In die Bundesliga ist der ThSV Eisenach durchwachsen gestartet, vor allem die Heimniederlage gegen die SG BBM Bietigheim ärgert die Thüringer. Dafür will man sich nun im Pokal revanchieren, doch Manager Rene Witte ärgert sich derzeit nicht über die sportliche Leistung seiner Mannschaft, sondern über eine neue Regel in der stärksten Liga der Welt.
Im Vorfeld der Liga hatten die Schiedsrichter das Bankverhalten als neuen Schwerpunkt für die kommende Saison ausgemacht. "Wir müssen das Bankverhalten im Sinne aller Beteiligten in eine richtige Richtung bringen", hatte Schiedsrichter-Chefin Jutta Ehrmann-Wolf erklärt und beont: "Ein Baustein wird sein, dass wir bei laufendem Spiel keinen Dialog mehr mit den Offiziellen der Mannschaften eingehen wollen. Das ist aufgrund der Schnelligkeit des Spiels nicht zielführend und wird von uns nicht gewünscht."
Doch genau dies bringt Eisenachs Manager in Rage. "Die technischen Delegierten schneiden die Kommunikation zwischen Trainer und Schiedsrichtern komplett ab", klagte Witte nach dem Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt und moniert, dass Misha Kaufmanns Verwarnung im Spiel gegen Flensburg für einen lauten "Schritte"-Ruf beim Stand von 10:13 (29.) erfolgt sei.
Beim DHB hatte man dabei die Lehren aus den vergangenen Spielzeiten gezogen. "Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden auch diejenigen, die bisher nie auffällig geworden sind, sich anders verhalten, damit sie keinen gefühlten Nachteil gegenüber denjenigen haben, die jedes Wochenende Alarm machen", hatte Ehrmann-Wolf bereits nach der vergangenen Saison eine ungute Tendenz angemahnt.
"Wir wollen weiterhin in den Dialog gehen, aber nicht mehr, solange der Ball im Spiel ist", legt die Schiedsrichter-Chefin nun vor dem Saisonbeginn nach und betont: "Ich hoffe, dass die Klubs die Schiedsrichter:innen bei der Umsetzung entsprechend unterstützen."
"Wir müssen Emotionen zulassen können. Wir müssen uns zu viel mit Nebensachen beschäftigen. Tor ist, wenn der Ball über der Linie ist. Und ein Stürmerfoul, wie gegen Peter Walz, ist ein Stürmerfoul. Bitte keinen Theatersport", mahnte der 45-Jährige, das sein Abwehrchef nach Ansicht der Schiedsrichter zu theatralisch gefallen sei und deshalb keinen Pfiff erhalten habe.
Witte betont: "So verändert sich unser Sport und davor warne ich. Das Drumherum ist inzwischen wichtiger geworden als die eigentliche Regel. Und das kotzt mich an." Beim Spiel im DHB-Pokal in Bietigheim wird Ex-Schiedsrichter Ralf Damian als Technischer Delegierter im Einsatz sein, Fabian Baumgart und Philipp Dinges leiten die Partie. Nur für die vier Erstligaduelle hat der DHB diesmal Spielaufsichten angesetzt.
chs