10.12.2024, 17:00
Nach Diskussionen um vermeintlichen Andersson-Treffer
Eine Szene im Bundesliga-Spitzenspiel zwischen den Füchsen Berlin und dem SC Magdeburg sorgt dafür, dass es derzeit Diskussionen um die fehlende Torlinientechnik gibt. Kommt diese Technologie nun schon nach der WM-Pause in die Liga? handball-world hat bei der HBL nachgefragt.
Karsten Günther ist ein Befürworter der Torlinientechnik. Schon vor dieser Saison forderte der Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig die Einführung dieser Technologie. Ein vermeintlich nicht gegebenes Tor des Berliners Lasse Andersson gegen Magdeburg sorgt derzeit für Diskussionsstoff. "Tor oder nicht Tor - das ist die wichtigste Entscheidung im Sport", betont Günther nun gegenüber der Sport Bild. Eine Torlinientechnik gibt es im Handball bereits bei internationalen Turnieren sowie dem Finalturnier um den DHB-Pokal.
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Auch SCM-Trainer Bennet Wiegert ist grundsätzlich für die Torlinientechnik: "Alles, was zu mehr Gerechtigkeit und Klarheit führt, kann uns nur helfen." Er gibt zu bedenken: "Doch das ist natürlich eine Kosten- und Umsetzungsfrage." Unterdessen wird in dem Bericht der Sport Bild in Aussicht gestellt, dass die Technologie schon nach der WM-Pause in der Bundesliga Einzug halten könnte. "Ich weiß, dass hart an dem Projekt gearbeitet wird", so Günther.
Liga-Chef Frank Bohmann erklärt jedoch auf handball-world-Nachfrage, dass die Einführung der Torlinientechnik zur Rückrunde noch kein Thema sei. "Wir testen seit Anfang des Jahres verschiedene Anbieter - in enger Abstimmung mit den Klubs der 1. und 2. Handball-Bundesliga", sagt Bohmann. Die HBL prüfe sowohl die kaufmännischen und technischen Bedingungen als auch die Umsetzung in den Klubs (Bohmann: "Das ist eine weitere Organisationsbelastung"), erklärt er.
Die Liga plant, die Torlinientechnik zur Saison 2025/26 in der Daikin Handball-Bundesliga einzuführen - vorbehaltlich der Zustimmung der HBL-Mitgliederversammlung. Die Kosten? Je nach Anbieter insgesamt ein "hoher sechsstelliger, siebenstelliger Betrag" für die 18 Klubs, so Frank Bohmann, der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH.
bec