05.03.2025, 06:00
"Bestätigung unserer Arbeit"
Seit dem gestrigen Dienstag steht fest: Till Klimpke wird die HSG Wetzlar, seinen Heimatverein, im Sommer verlassen. Er ist nicht der Erste, der sich bei den Mittelhessen zum Topspieler entwickelt hat und dann einem anderen Angebot nachgeht. HSG-Geschäftsführer Björn Seipp sieht diese Entwicklung dennoch nicht als Rückschlag.
Die HSG Wetzlar verliert zum Saisonende eine absolute Identifikationsfigur: Nach 22 Jahren bei den Mittelhessen wird sich Eigengewächs Till Klimpke im Sommer einer neuen Herausforderung stellen. Der 26-Jährige wird mit dem dänischen Zweitligisten HØJ Elite in Verbindung gebracht. Der Klub von Hans Lindberg, zu dem auch Hampus Wanne im Sommer wechselt, steuert aktuell auf den Aufstieg in die höchste Spielklasse zu.
Sein Heimatverein hätte den Torhüter gerne gehalten: "Die HSG Wetzlar hatte Klimpke bereits im Oktober ein Angebot zur Vertragsverlängerung mit einer langfristigen Perspektive und verbesserten Konditionen angeboten. Vor Weihnachten erbat sich der 26-Jährige weitere Bedenkzeit, die ihm die Vereinsverantwortlichen auch gewährten. Während der Fortführung der Gespräche im Februar passte der Klub das Angebot dann nach den Vorstellungen Klimpkes nochmals an, allerdings ohne Erfolg", schreibt der Bundesligist in seiner Pressemitteilung.
Klimpke ist nicht der Erste, der sich in Wetzlar zu einem Topspieler entwickelte. Benjamin Buric, Andreas Wolff und Jannik Kohlbacher sind nur drei Beispiele, die sich nach ihrer Zeit bei der HSG einem Spitzenclub angeschlossen haben. Domen Novak wird mit seinem Wechsel zur SG Flensburg-Handewitt im Sommer den gleichen Weg gehen.
Tut es dem Verein nicht weh, Spieler nach erfolgreicher Weiterentwicklung zu Topteams zu verlieren? „Ich sage immer, dass wir ein Klub sind, der Talente weiterentwickelt. Junge, talentierte Spieler kommen nach Wetzlar, etablieren sich in der Bundesliga und streben dann den nächsten Karriereschritt an. Das ist eine Nische, die wir über viele Jahre hinweg erfolgreich ausgefüllt haben und von der wir in der Außendarstellung auch profitieren”, erklärte Björn Seipp gegenüber handball-world schon bevor eine Entscheidung gefallen war.
Der HSG-Geschäftsführer führt aus: "In der Handballwelt weiß man: Wer in Wetzlar konstant gute Leistungen zeigt, kann sich für größere Aufgaben empfehlen. Deshalb empfinden wir Abgänge nicht als Rückschlag, sondern vielmehr als Bestätigung unserer Arbeit - ein Modell, das uns in der Vergangenheit stark gemacht hat und von der wir auch in Zukunft profitieren werden."
Auch den Abgang von Klimpke sieht Seipp also nicht als Rückschritt: "Sollte er sich für einen anderen Weg entscheiden, wäre das für uns bedauerlich, aber auch eine Bestätigung der guten Arbeit, die hier geleistet wird. Das gehört zu unserem Selbstverständnis. In diesem Fall würden wir bereits bestehende Alternativen prüfen und einem neuen Torhüter die Chance geben, sich in Wetzlar im Gespann mit Anadin Suljakovic zu beweisen."
mkl