16.04.2024, 10:57
Nur wenig Kandidaten für vier Turniere
Der Rat des Weltverbands kommt am heutigen 16. April in der Maison du Handball zu Creteil zusammen und vergibt das Recht zur Ausrichtung der Handball-Weltmeisterschaften 2029 und 2031 bei den Männern und Frauen. Überraschungen sind kaum zu erwarten - vier Bewerbungen für insgesamt vier Großturniere gibt es, die einzige relevante Frage scheint zu sein, wann welches Männerturnier stattfindet.
Bei den Frauen scheint schon Klarheit zu herrschen. Nachdem 2025 Deutschland gemeinsam mit den Niederlanden die Endrunde ausrichtet, hat Ungarn für 2027 den Zuschlag erhalten. Spanien ist der einzige Bewerber für 2029 und Deutschlands Nachbarländer Tschechien und Polen sind für die Endrunde 2031 konkurrenzlos. Die einzige Hürde offenbar - man muss eine Bewerbung auf die Beine stellen, die die Anforderungen des Weltverbands erfüllt.
Bei den Männern hat der Weltverband auch zwei Bewerber für zwei Endrunden, allerdings hat Deutschland als Juniorpartner von Frankreich ebenso für die Turniere 2029 und 2031 den Hut in den Ring geworfen wie die Bewerbung des Skandinavien-Trios Dänemark, Island und Norwegen. Bereits vergeben sind die Endrunden an Kroatien, Dänemark und Norwegen für das Jahr 2025 sowie an Deutschland für 2027 deuten allerdings auch an.
Der ursprüngliche Mitbewerber Saudi-Arabien tritt für diese Turniere nicht mehr an", so der DHB. "Wenn die Saudis sich zurückziehen, heißt das übersetzt, dass unser Sport dort keine Relevanz hat und global keine Relevanz hat", sagte Kretzschmar jüngst bei Dyn. "Da wir eh schon ein Problem haben, ein globaler Sport zu bleiben, ist das keine gute Nachricht für uns als Sportart allgemein", sagte der Sportvorstand des Bundesligisten Füchse Berlin.
Mit Blick auf die Ausrichtung der Handball-Weltmeisterschaften zementiert sich die Bedeutung von Handball als europäische Sportart. 30 Endrunde wurden ausgespielt bzw. haben bereits feststehende Ausrichter. 1997 wurde bei den Männern in Japan erstmals auf einen anderen Kontinent gespielt. Es folgten Ägypten (1999 und 2021), Tunesien (2005) und Katar (2015).
Bei den Frauen sind schon 28 Endrunden vergeben worden, 1968 hatte die Sowjetunion das Austragungsrecht verloren, nachdem die Truppen des Warschauer Pakts im Anschluss an den Prager Frühling in die Tschechoslowakei einmarschiert waren. Nichteuropäische Ausrichter waren bislang Südkorea (1990), China (2009), Brasilien (2011) und Japan (2019). Alle asiatischen Länder mehr oder weniger kurz vor oder nach der Austragung der Olympischen Spiele, Brasilien richtete die WM immerhin fünf Jahre vor den Spielen von Tokio aus.
chs