Handball-Bundesliga

Etwas überraschend tippte Christian Schwarzer zum Saisonbeginn auf den THW Kiel als deutschen Meister. Zum Ende der Hinrunde schwärmte der Weltmeister von 2007 allerdings von einer anderen Mannschaft: der MT Melsungen. Im Hinblick auf die Titelvergabe betonte der ehemalige Kreisläufer jedoch stets, dass man im Meisterschaftskampf die WM abwarten müsse.

Das Turnier in Kroatien, Norwegen und Dänemark ist nun vorbei. Doch wer wird denn jetzt Meister? "Man muss mal abwarten, wie es mit der Belastung und den Verletzungen weitergeht. Aber für mich ist es trotzdem weiterhin der THW Kiel, auch wenn die MT Melsungen in der Hinrunde den stabilsten Eindruck gemacht hat", sagt Schwarzer gegenüber handball-world.

Wer gewinnt das Spitzenspiel?

Damit der Weltmeister von 2007 von seinem Meisterschaftstipp abrückt, müsste einiges passieren: "Wenn sie in den ersten fünf Spielen nach der Pause drei verlieren würden, wird es natürlich schwer - je nachdem wie die anderen Gegner spielen. Ansonsten bleibe ich aber immer noch dabei, dass der THW das schaffen kann."

Einen ersten Punktverlust könnte es schon beim Rückrunden-Auftakt am Wochenende geben: Ausgerechnet der SC Magdeburg gastiert in der Wunderino Arena. Im Duell Rekordmeister gegen amtierender Meister hat Schwarzer jedoch einen Favoriten: "Das sind immer ganz besondere Spiele, oftmals auch überraschend mit etwas höheren Ergebnissen. Ich glaube, dass der THW mit ein, zwei, drei Toren Unterschied gewinnen wird", tippt der Europameister von 2004.

Wie beeinflusst die WM das Bundesliga-Geschehen?

Abzuwarten bleibt weiterhin, welchen Einfluss die WM auf den Bundesliga-Alltag haben wird. Ein Beispiel: "Domagoj Duvnjak ist zum Abschluss der WM nur noch in Überzahlsituationen humpelnd auf dem Spielfeld gewesen. Da bin ich mal auf die Diagnose gespannt. Er hat gerade in der Hinrunde beim THW auch aufgrund der Verletzungen eine tragende Rolle gespielt. Wie er jetzt körperlich zurückkommt, bleibt abzuwarten", so Schwarzer.

“Die Dänen kommen alle körperlich belastet zurück, aber sind zumindest mental natürlich in einem Hoch. Dann lässt sich so eine Belastung immer leichter wegstecken. Deshalb bleibt es einfach abzuwarten. Es wird sich erst im Laufe der Rückrunde zeigen, wie sich die Belastung der Weltmeisterschaft auf die einzelnen Teams auswirkt”, schätzt er.