29.02.2024, 09:37
Kampfsieg in Szeged
Der THW Kiel steht vorzeitig im Viertelfinale der Handball-Champions-League. Der deutsche Rekordmeister besiegte am Mittwoch am vorletzten Gruppenspieltag den ungarischen Vertreter Pick Szeged 28:27 (16:14). Beste Werfer des Spiels waren mit jeweils acht Treffern der Kieler Eric Johansson sowie Mario Sostaric für Szeged.
"Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Und ich bin sehr stolz darauf, dass wir immer an uns geglaubt haben und hier gewinnen konnten. Für uns ist das ein sehr wichtiger Sieg, wir sind in der vielleicht intensivsten Phase der Saison. Das Match war genauso - unglaublich intensiv. Wir haben eine Riesen-Leistung gezeigt, und ich bin sehr froh darüber, wie wir diese Herausforderung angenommen haben. Aber wir waren heute auch die glücklichere Mannschaft", erklärte Kiels Trainer Filip Jicha mit Blick auf den Spielverlauf.
"Ich denke, ein Unentschieden wäre nach diesem Spiel auch ok gewesen. Wir hatten allerdings auf dem Feld nicht das Glück, um diesen Punkt zu holen. Diese Niederlage bedeutet leider auch, dass wir unser Ziel nicht mehr in den eigenen Händen haben - wir sind jetzt auf Schützenhilfe angewiesen", bilanzierte Szegeds Coach Krisztian Karpati.
In der lautstarken Pick-Arena fanden die Kieler mühsam in die Partie, bekam aber mit vier Toren in Serie (9:6) die Kontrolle auf dem Parkett. Vor allem Eric Johansson erzielte wichtige Tore. In der 19. Minute traf der Schwede zum 12:8 für den THW, zwei weitere Treffer des Rückraumspielers sorgten für das 13:11 (24.) und das 14:11 (25.).
Szeged fand aber immer wieder den Anschluss. Beim 16:16 (35.) hatten die Ungarn den Ausgleich hergestellt. Fortan lieferten sich die beiden Teams ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Norddeutschen immer wieder einen Treffer vorlegten, sich aber nicht absetzen konnten. Szeged profitierte in erster Linie von den zahlreichen Paraden seines Torhüters Roland Mikler.
So wendete sich das Blatt, und die Kieler mussten in der Endphase einem knappen Rückstand hinterherlaufen. Mit einer starken Abwehrleistung legte der THW dann aber den Grundstein, um sich die vorzeitige Qualifiktion für das Viertelfinale zu erarbeiten."Beide Mannschaften haben unglaublich um diese Punkte gekämpft. Daher bin stolz und glücklich, dass wir mit einem Sieg aus diesem Spiel gehen konnten", so Kiels Toptorjäger Eric Johansson.
"Ich bin frustriert und enttäuscht über das Ergebnis, aber das ist Handball. Man kann nicht jeden Tag gewinnen. Wir haben in vielen engen Spielen beide Punkte geholt - heute nicht. Es ist beeindruckend, wie der THW Kiel immer auf einem Top-Level in der Königsklasse spielt. Und das in einem so schwierigen Jahr, in dem es in der Bundesliga nicht so gut läuft", erklärte Szegeds Linksaußen Sebastian Frimmel.
Mit 20:6 Punkten hat die Mannschaft von Trainer Filip Jicha einen der beiden ersten Plätze in der Gruppe A sicher und überspringt somit die Playoff-Runde. Ebenfalls unter den besten Acht befindet sich Aalborg Haandbold, die Dänen sind nach dem 33:28-Sieg bei Eurofarm Pelister Bitola Tabellenzweiter mit zwei Zählern Rückstand.
Der THW Kiel hat den Direktvergleich verloren, benötigt daher aus dem Heimspiel gegen Zagreb noch einen Zähler für den Gruppensieg. Aalborg hat Kielce zu Gast - alle Partien der Gruppe A werden am Mittwoch ausgespielt. Die Ungarn spielen noch bei Paris St. Germain, doch die Franzosen könnten heute schon Rang 3 mit einem Sieg in Zagreb absichern.
chs, dpa