15.01.2025, 18:23
Torwart spielt das erste Großturnier im eigenen Land
Seit zehn Jahren spielt Kevin Møller bei der SG Flensburg-Handewitt und dem FC Barcelona auf höchstem Niveau - und nun geht mit der Teilnahme an einem Großturnier im eigenen Land für den 35-Jährigen auch endlich ein Kindheitstraum in Erfüllung.
Nach dem Auftaktsieg gegen Algerien stand Kevin Møller bestens aufgelegt in der Mixedzone und beantwortete die Fragen der wartenden Journalisten. "Ein guter Anfang" sei dieses Spiel gewesen, flachste der Torhüter nach dem 47:22-Erfolg vor heimischem Publikum gegen Algerien, "das war ganz angenehm." Das Ziel sei ein guter Anfang gewesen, "den haben wir bekommen und das freut uns."
Für die gute Laune gab es allen Grund: Die Afrikaner konnten die Partie nur bis zum 4:4 offen halten, danach zündeten die Dänen ein Offensiv-Feuerwerk. "Sie haben es am Anfang versucht, aber am Ende haben wir sie überlaufen", fasste Møller zusammen. "Die Motivation bei Algerien war auch ein bisschen weg in der 2. Halbzeit."
Beim ersten Turnier nach der Ära von Niklas Landin, der bei EM-Silber und Olympia-Gold im vergangenen Jahr noch mit Emil Nielsen ein Gespann bildete, füllte selbiger die Fußstapfen der Legende aus. Aufgrund der überragenden Leistung seines Positionskollegen verfolgte Møller die Partie 55 Minuten lang von der Bank. Als Nikolaj Jacobsen ihn für die Schlussphase für einen Kurzeinsatz zwischen die Pfosten schickte, begrüßten die dänischen Fans Møller mit lautem Applaus.
Mit dieser Einwechslung - und dem Turnier an sich - ging für Møller ein lange gehegter Traum in Erfüllung. 2021 und 2023 gewann er zwar schon zwei WM-Titel, doch ausgerechnet beim ersten Goldtriumph vor sechs Jahren in Herning war Møller nicht dabei. Das Torwartduo bildeten damals Niklas Landin und Jannick Green.
"Es ist immer traumhaft, hier in Dänemark zu spielen, das kann man kaum beschreiben", schwärmte er nun nach dem Abpfiff von seinem ersten Einsatz bei einem Großturnier im eigenen Land. "Es ist ein Kindheitstraum für jeden Handballer, im eigenen Land zu spielen und für das eigene Land zu kämpfen. Das ist gar nicht genug wertzuschätzen."
Nach dem standesgemäßen Auftakt warten in der Vorrunde noch Tunesien (Donnerstag, 20:30 Uhr) und Italien (Samstag, 20:30 Uhr) auf Dänemark. "Tunesien möchte sich nach Niederlage beweisen, das wird eine Herausforderung für uns, genau so eine Leistung wie heute zu bringen", erklärte Møller und lobte ihren Auftaktgegner: "Italien hat es richtig gut gemacht, sie sind gelaufen, waren schnell und haben gut verteidigt. Das wird ein interessantes Spiel."
In beiden Spielen sind die Gastgeber klarer Favorit, die ersten großen Brocken dürften in der Hauptrunde warten - wie zum Beispiel Olympia-Finalgegner Deutschland, wenn sich beide Teams wie erwartet für die nächste Turnierphase qualifizieren. Den heutigen Auftritt des DHB-Teams gegen Polen (20:30 Uhr) werde man sich im dänischen Team auf jeden Fall angucken, verriet Møller.
"Wir sind alle im Kader handballverrückt, wir gucken jedes Spiel, was im Fernsehen läuft", grinste er. "Wir werden das Spiel wie alle anderen Handballinteressierten verfolgen." Für ihn gehört Deutschland zu den Titelanwärtern: "Auf jeden Fall, die haben sich bei Olympia bewiesen und einen starken Kader", so der Keeper. "Das wird sehr interessant zu sehen, wo sie stehen bei der Weltmeisterschaft."
jun