vor 9 Stunden
Wer ist Goldfavorit, wer Außenseiter?
Zwölf Handball-Teams kämpfen bei Olympia in Paris um die Medaillen bei den Männern. Schon in der Vorrunde werden die Weichenstellungen für die Endplatzierungen vorgenommen. Eine schlechte Vorrunde führt nicht zwangsläufig zum Ausscheiden, aber zu einem schwierigeren Gegner im Viertelfinale - was wiederum das schnelle Aus bedeuten kann. Deutschland will nach Lille und ins Halbfinale und somit die Platzierung der EM bestätigen. Favoriten auf die Medaillen sind allerdings andere. Unser Power-Ranking vor dem Turnierstart.
Tests gab es im Vorfeld der Olympischen Spiele nur vereinzelt und teils ließen sich die Trainer nicht zu tief in die Karten schauen - da es bei Olympia zum erneuten Aufeinandertreffen kommen könnte. Die Favoriten auf die vier Tickets in das Viertelfinale sind klar auszumachen, die Position entscheidet dann über die Gegner in den Überkreuzduellen im Viertelfinale. Überraschungen scheinen möglich, auf die Gruppensiege und auch die Finalteilnahme scheinen zwei Teams auf dem Papier aber erste Anwärter zu sein.
Kaum Spieler in Europa und zudem ging mit Dagur Sigurdsson der Erfolgs-Architekt an der Seitenlinie von Bord. Mit Barca-Coach Antonio Carlos Ortega hat man einen hochklassigen Interimscoach gefunden, doch in den Testspielen gegen Ungarn und Deutschland war man hoffnungslos unterlegen.
Die Südamerikaner haben bei der letzten Handball-WM nur um den President's Cup gespielt. Die Testspiele im Vorfeld der Olympischen Spiele gegen Spanien und Dänemark hat man deutlich verloren. Zudem spielte in der vergangenen Saison mit Spielmacher Diego Simonet ein einziger Spieler des Kaders in der Champions League. Die Konkurrenz in der Gruppe wird für die Argentinier aber dennoch zu stark sein.
Personelle Probleme im Vorfeld, dazu fielen Matej Gaber und Nejc Cehte vorzeitig aus. Für viele Spieler wird es der letzte große Auftritt sein, wie Jure Dolenec oder Miha Zarabec. Der Generationswechsel muss kommen, auch die Tests gegen Ägypten (27:27) und Ungarn (25:29) konnten nicht gewonnen werden. Und in der Olympiaqualifikation war auch Spanien - Hauptkonkurrent um das Viertelfinalticket - deutlich besser.
Große Probleme im rechten Rückraum nach der Absage von Magnus Röd, selbst Harald Reinkind stellt sich mit Achillesproblemen angeschlagen zur Verfügung. Zudem ist auch Göran Sögard Johannessen nicht einsetzbar. Ein neunter Platz wie bei der Handball-EM 2024 Anfang des Jahres könnte, mit Blick auf die Form der Konkurrenz, das Maximum für den Gastgeber der Handball-WM 2025 zu sein.
Zu stark für Slowenien, aber zu schwach für Deutschland - das sind die möglichen Quervergleiche aus der Vorbereitung. Chema Rodriguez hat die größte Mannschaft zur Verfügung, mehrere Spieler knacken die Zwei-Meter-Marke - allen voran Bence Banhidi. Doch gerade in den beiden Umschaltphasen haben die Magyaren große Probleme.
Die Mannschaft von Juan Carlos Pastor konnte in der Vorbereitung kein Spiel gewinnen, Niederlagen gegen Kroatien (29:36) und Schweden (26:32) und ein Remis gegen Slowenien (27:27). Mehr als der Sprung ins Viertelfinale ist nicht drin.
Mit den Ausfällen von Joan Canellas und Gedeon Guardiola hat Spanien viel Erfahrung verloren. Man darf gespannt sein, wie viel Alex Dujshebaev nun wirklich im zentralen Rückraum zum Einsatz kommt, wo ihn Jordi Ribera eingeplant haben soll. Mehr als der Sprung ins Viertelfinale wäre aber eine große Überraschung.
Domagoj Duvnjak war während der Vorbereitung angeschlagen, der Kieler spielt aber vor allem defensiv noch eine große Rolle. Die Perspektive bei den Kroaten stimmt, auch in der Olympiaqualifikation konnte man gegen Deutschland gewinnen. Gut möglich, dass die Partie gegen Deutschland darüber entscheidet, welche der beiden Mannschaften ins Halbfinale kommt.
Das DHB-Team kommt als Vierter der Europameisterschaft, zeigte überzeugende Auftritte in den Testspielen gegen Frankreich, Ungarn und Japan. Das Auftaktspiel gegen Schweden und das Duell mit Kroatien werden die Wegweiser werden.
Die Tre Kronor haben praktisch jede Position doppelt und gleichwertig besetzt. Im einzigen Testspiel gab es ein 32:26 über Ägypten, zudem konnte man bei der Europameisterschaft und im Mai noch Deutschland besiegen. Das untermauert die Rolle des Medaillenkandidaten.
Nikolaj Jacobsen hat die Qual der Wahl und der Weltmeister könnte vermutlich mit Dänemark A und B um die Medaillen spielen. Der Ausfall von Mads Hoxer im rechten Rückraum hat die Planungen ein wenig torpediert, Niclas Kirkelökke wird nun als Entlastung für Mathias Gidsel benötigt. Hans Lindberg und Mikkel Hansen bekommen ihren letzten Auftritt.
Gastgeber, Titelverteidiger, Europameister - das Olympiagold geht nur über die Equipe Tricolore. Es wäre die Krönung der glanzvollen Karriere von Nikola Karabatic, auch wenn im Rückraum mit Nedim Remili, Elohim Prandi und Dika Mem längst die nächste Generation den Stempel aufdrückt.
chs