24.10.2024, 21:23
Dieser Trend regt den Nationalspieler auf
Die MT Melsungen bleibt nach dem Zittersieg gegen den SC DHfK Leipzig Tabellenführer in der Daikin HBL. Timo Kastening lobte nach dem Spiel die Spielqualität und Fairness beider Mannschaften, aber fand zu einer generellen Entwicklung klare Worte.
"Das Spiel hätte in alle Richtungen gehen können", äußerte MT-Kapitän Timo Kastening im Dyn-Interview nach dem Abpfiff. Zuvor hatte sich Melsungen in einer wilden Partie gegen den SC DHfK Leipzig zu einem 28:27-Sieg gezittert. "Wenn man am Ende mit einem Tor gewinnt, hat man manchmal nicht viel mehr richtig gemacht als der Gegner. Es sind die kleinen Nuancen, manchmal ein bisschen Glück, die entscheiden."
Kastening lobte die Leistung beider Mannschaften und betonte, dass jeder Handballfan, der das Spiel verfolgte, alles gesehen habe, was den Sport ausmacht. "Das Spiel hatte alles: schöne Tore, harte Abwehrarbeit und Fairness. Die Mannschaften sind gut miteinander umgegangen. Ich liebe es, wenn es knallt", so der Rechtsaußen der Nordhessen.
Trotz der positiven Aspekte äußerte Kastening auch Bedenken hinsichtlich einiger strittiger Szenen während des Spiels, mit Hilfe des Videobeweises hatten unter anderem in Halbzeit eins Elvar Örn Jonsson und dann kurz vor Schluss auch Adrian Sipos eine Zeitstrafe gesehen. Für Melsungens Abwehrchef war es die dritte Hinausstellung und folglich die Rote Karte. "Der Handballsport kann momentan ein bisschen glücklich sein, dass im Fußball noch mehr geschauspielert wird", so der deutsche Nationalspieler.
"Ich nehme jeden Spieler der MT Melsungen und von allen 17 Vereinen in der Bundesliga in die Pflicht. Am Ende sind die Schiedsrichter immer die Gearschten - egal, ob es bei uns oder beim Gegner ist. Wenn der Schlag irgendwie auf die Brust geht, wird der Kopf nach hinten genommen, und da versucht jeder Spieler zu schauspielern", kritisierte Kastening.
Er wies darauf hin, dass die Schiedsrichter oft überfordert sind: "Die Offiziellen, die Trainer, die Spieler - überall wird eine Schrittediskussion aufgemacht. Bei uns machen genauso viele Spieler Schrittfehler wie auf der anderen Seite. Ich finde, man sollte den Schiedsrichtern wieder mehr Macht geben, damit man das unterbinden kann."
Und der Außen betont mit Blick auf den zur Sportart dazugehörenden Körperkontakt: "Wir sind immer noch hier, um Handball zu spielen. Wenn wir Basketball spielen wollen, können wir die Tore abschrauben und nach Hause gehen."
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lmk, Christian Stein