29.06.2024, 17:29
Welthandballer übertrumpft bisherigen Bestwert von Kyung-Shin Yoon
Für einen Titel mit den Füchsen Berlin hat es bei Mathias Gidsel in dieser Handball-Saison nicht gereicht. Dafür hat der aktuelle Welthandballer einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt - den er nur selbst knacken kann?
In der Geschichte der Handball-Bundesliga fest verankert ist Kyung-Shin Yoon. Der Südkoreaner wurde siebenmal Torschützenkönig in Deutschlands Oberhaus - 1997, 1999, 2000, 2001, 2002 und 2004 beim VfL Gummersbach sowie 2007 in Diensten des HSV Hamburg. Wohl ein Rekord für die Ewigkeit.
» Ewige Torschützenliste Handball Bundesliga
Eine andere Bestmarke kam dem wurfgewaltigen Linkshänder, der 2001 zum Welthandballer gewählt wurde und seine Karriere 2011 beendete, in der Saison 2023/24 allerdings abhanden: Vor ihm war kein Bundesliga-Profi in einer einzigen Saison auf 248 Tore aus dem Feld gekommen.
Pulverisiert wurde dieser Rekord nun vom aktuellen Welthandballer: Mathias Gidsel warf für die Füchse Berlin 263 Tore in 34 Saisonspielen - alle aus dem Feld heraus. Torschützenkönig Manuel Zehnder von Aufsteiger ThSV Eisenach traf 14-mal häufiger, allerdings "nur" 186-mal aus dem Spiel (91 Siebenmeter).
Kyung-Shin Yoon erzielte in seiner Rekordsaison 2000/01, in der er in einer Spielzeit mit 38 Partien insgesamt sage und schreibe 324 Treffer verbuchte, für den VfL Gummersbach 248 Feldtore. Diese Anzahl erreichte Mathias Gidsel unterdessen bereits nach 31 Spieltagen und legte dann - trotz eines Ausfalls am letzten Spieltag - noch etwas drauf.
Wäre Gidsel vor dem Schweizer Zehnder gelandet, wäre der dänische Nationalspieler der erste Bundesliga-Torschützenkönig ohne einen einzigen Siebenmetertreffer gewesen. Unter allen Torschützenkönigen bleibt Yoon damit vorerst der einzige, der mehr als 200 Feldtore in einer Saison erzielte - und das gelang dem Südkoreaner gleich viermal.
Durchaus kurios: Mit Lasse Andersson gibt es einen dänischen Landsmann Gidsels, der ebenfalls für die Füchse spielt und in dieser Saison die "magische" Marke von 200 Feldtoren ohne einen einzigen Siebenmeter knackte. Der Halblinke kam in 34 Spielen auf 209 Treffer.
Für Gidsel ist der Feldtor-Rekord, den in naher Zukunft wohl nur er selbst knacken kann, auch Trost für verpasste Titel: Das Finale der Klub-WM verlor Gidsel mit den Füchsen gegen Magdeburg, das der European League gegen Flensburg-Handewitt, das der EM in Deutschland gegen Frankreich. Im DHB-Pokal war im Halbfinale Magdeburg Endstation - und auch in der Bundesliga musste der Hauptstadtklub dem Konkurrenten den Vortritt lassen. Allerdings gelang mit der Qualifikation für die Handball Champions-League auch ein großer Erfolg.
msc, red