09.08.2024, 21:15
Halbfinal-Fluch besiegt
2016 hatte Kai Häfner gemeinsam mit Andreas Wolff nach dem Titel bei der Handball-EM bei Olympia Bronze geholt. Acht Jahre später ging es nun sogar einen Schritt weiter, am Sonntag geht es um Gold.
Er gehörte wie Andreas Wolff zu den sogenannten "Bad Boys", die 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro als Handball-Europameister aber das Olympia-Finale verpassten. Und so erinnerte sich Kai Häfner nach dem Halbfinale am Freitag in Lille gegen Spanien gemeinsam mit Wolff noch einmal an damals, an die Niederlage gegen Frankreich, an das verpasste Finale - und an das Spiel um Platz drei, in dem für die deutschen Handballer dann Bronze heraussprang.
"Andi und ich haben miteinander gesprochen", berichtete der mittlerweile 35-jährige Kai Häfner am Freitagabend in Lille. "Die letzten acht, neun Jahre haben wir ja alle Spiele zusammen gemacht, und wir haben gesagt, es wird mal wieder Zeit, ein Halbfinale zu gewinnen, weil die letzten Halbfinals haben wir alle verloren." Dabei wurde der Routinier vor Paris erst zur Generalprobe nachmoniniert - und nun steht er gut drei Wochen später im Olympia-Finale.
Kai Häfner erinnerte seinen Torhüter unterdessen in jenem Gespräch auch an den Goldrausch im Januar 2016, also ein halbes Jahr vor Olympia, als Wolff das EM-Finale gegen Spanien fast im Alleingang gewann und das deutsche Team zum bis dato letzten Titel führte. "Ich habe zu ihm gesagt, der Gegner ist Spanien, es wäre mal an der Zeit für dich, ein gutes Spiel zu machen. Dass er das gleich so wörtlich nimmt, macht mich sehr glücklich."
Vier "Bad Boys", die Anfang 2016 Europameister wurden, sind acht Jahre später bei Olympia noch dabei - Kai Häfner, Andreas Wolff, Rune Dahmke und Jannik Kohlbacher. Dahmke und Kohlbacher fehlten dann allerdings bei Olympia in Rio. Nach den Frauen der DDR, die 1976 und 1980 Medaillen holten, sind Wolff und Häfner die einzigen Deutschen mit zwei Handball-Medaillen bei Olympia.
Das EM-Gold 2016 und Olympia-Bronze im gleichen Jahren waren bislang die letzten Podiumsplätze für die DHB-Männer. Und so sagte Andreas Wolff nach seinem Hexenwerk beim 25:24 (12:12) in Lille: "Kai, Rune, Jannik und ich haben seit acht Jahren darauf gewartet, dass wir das Finale spielen, dass wir wieder eine Medaille um den Hals haben können. Ich bin sehr erleichtert, dass das schon geklappt hat."
So sieht es auch Kai Häfner. "Sensationell", sagte er, "dass man das noch miterleben darf, dafür bin ich unglaublich dankbar. Man genießt jeden Moment. Es ist schön, dass wir das Finale spielen und eine Medaille sicher haben." Für Wolff ist das nicht genug. "Jetzt hoffe ich mal, dass wir es schaffen, dass es auch die goldene sein wird", sagte er. Für Häfner wäre das zugleich ein wunderbarer Abschluss seiner Karriere in der Nationalmannschaft: Am Sonntag wird er in Lille sein 151. und letztes Länderspiel spielen.
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cie, mit Material sid