11.08.2024, 17:01
Drei Fragen nach der Niederlage im Olympia-Finale
Deutschland holt bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille. Nach der deutlichen Finalniederlage suchte Juri Knorr nicht nach Ausreden, sondern fand offene Worte.
Juri, was kannst du nach diesen 60 Minuten sagen?
Juri Knorr: Es war ein absolutes Albtraumspiel für uns. Wir wussten, dass wir gegen die beste Mannschaft der Welt spielen, eine der besten Mannschaften aller Zeiten, aber jetzt mit dem Momentum, das wir haben und dem positiven Gefühl ist jeder heute morgen aufgewacht und dachte, dass heute etwas geht. Es ist unsere Zeit, unser Moment. Das hat jeder irgendwie gespürt, aber du musst es dann auch umsetzen auf der Platte.
Wir hatten die Erinnerung vom Halbfinale in Köln, in dem wir erste Halbzeit überragend gespielt haben und Dänemark nicht am Rande der Niederlage hatten, aber wir haben sie zum Nachdenken gebracht. All das haben wir heute vermissen lassen, wir waren weit davon entfernt und das tut extrem weh.
Es ist mit der schönsten Moment, eine olympische Medaille zu gewinnen - ich glaube, es geht nicht viel größer als das -, aber auf der anderen Seite ist es mit die bitterste Niederlage. Das wird alles bleiben und ist extrem lehrreich.
Was könnt ihr daraus lernen?
Dänemark hat auf so vielen Ebenen heute gezeigt, warum sie die bessere Mannschaft sind, aber sie haben auch einfach diese unfassbare Siegermentalität; diese "Wir sind die Besten der Welt"-Attitude. Selbst, wenn sie es nicht wären, würden sie es vielleicht denken, dass sie es sind.
Wir müssen weiter lernen, wir brauchen in solchen Spielen mehr Selbstvertrauen, mehr Willen, mehr Mentalität, auch mal dreckig zu spielen, einfach mutig zu sein und Freude daran zu haben. Das hatten wir, aber vielleicht war der Moment für uns zu groß und die Dänen waren einfach viel, viel besser und bereit dafür.
Wie viel Freude ist dennoch da über die Silbermedaille?
Da ist sehr viel Dankbarkeit und stolz darüber, was wir geschafft haben, dass wir so gespielt und als Gruppe so zusammenstanden. Dass wir in der Gruppe Erster wurden, dass wir gegen Frankreich gewonnen haben, gegen Spanien gewonnen haben. Das hat gezeigt, dass wir mithalten können. Heute haben wir das leider gar nicht gezeigt, daher ist gerade alles da, aber natürlich auch Stolz.
jun