21.07.2024, 19:35
Nach erfolgreicher Aufholjagd den Faden verloren
Deutschland lief gegen Dänemark im Spiel um den dritten Platz bei der Junioren-EM im Handball lange Zeit einem Rückstand hinterher, machte dann aber aus einem 14:17 ein 18:17. Doch das Momentum wechselte danach wieder, aus einem 19:18 wurde ein 19:23 und am Ende eine 23:26-Niederlage. Während die Dänen über Bronze jubeln, bleibt der DHB-Auswahl nur der undankbare vierte Platz.
Gegen Portugal hatte Deutschland in der Vorrunde verloren und musste sich dann auch im Halbfinale geschlagen geben, im Spiel um den dritten Platz gab es ein weiteres Wiedersehen: Gegen Dänemark gab es für die DHB-Junioren zum Auftakt der Hauptrunde eine Niederlage. Die Dänen hatte gegen Spanien eine lange Zeit starke Leistung gezeigt, am Ende aber den Einzug ins Finale verpasst. Nun ging es für beide Nachwuchsteams um Bronze und einen versöhnlichen Abschluss der U20-EM.
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Bei Deutschland fiel der bereits im Halbfinale aufgrund eines Infekts angeschlagene Frederic Höler aus, Maximilian Grundmann war nach Slowenien nachgereist. Im Tor begann allerdings Julian Buchele - und verbuchte gleich die erste Parade. Kurz darauf konnte er den ersten Treffer der Dänen durch Lasse Sunesen Vilhelmsen aber nicht verhindern. David Móré antwortete zwar umgehend, doch Dänemark sollte auch in der Folge immer wieder Lücken in der eigentlich gut arbeitenden deutschen 6:0-Deckung finden. Auch aufgrund der individuellen Klasse.
Deutschland fand in der Offensive derweil in der Anfangsphase immer wieder Jan Schmidt am Kreis, vier Treffer in Folge fielen nach diesem Muster - auch der Ausgleich zum 5:5. Der Führungstreffer gelang der DHB-Auswahl aber nicht, ein Ballverlust erlaubt Mads Aarhus Lauridsen nach dem Führungstreffer einen Gegenstoß zum Doppelschlag. Das Team von Martin Heuberger lief einmal mehr einem Rückstand hinterher, beim 6:9 war dieser sogar erstmals auf drei Tore angewachsen. Deutschland haderte dabei einmal mehr mit der Chancenverwertung und den vermeidbaren Ballverlusten in der Offensive.
Bundestrainer Martin Heuberger griff beim Stand von 7:10 zur Auszeit, brachte danach Ben Connar Battermann, der mit seinem Treffer auch gleich die gut fünfminütige Durststrecke der DHB-Auswahl beendete. Nach einer Parade von Julian Buchele konnte Jarnes Faust im Gegenstoß sogar den Anschlusstreffer erzielen, doch Dänemark legte weiter vor. Nach dem 10:11 von David Móré folgte dann allerdings die nächste Dürreperiode, diesmal von gut sieben Minuten. Der Rückstand wuchs auf fünf Tore an, bevor Jan Schmidt mit der Sirene den 11:15-Pausenstand erzielte.
Nach Wiederbeginn sollte sich die deutsche Deckung steigern, Dänemark fand keine Lücken mehr und wurde immer wieder erfolgreich ausgebremst. Ein Siebenmeter von Marvin Siemer sowie Treffer von Jan Schmidt und Ben Connar Battermann verkürzten den Abstand bis zum 14:17 jeweils auf drei Tore und nach Fehlwürfen auf beiden Seiten brachte ein Doppelschlag von Elias Newel und Marvin Siemer der DHB-Auswahl dann nach gut neun Minuten den Anschlusstreffer zum 16:17.
Dänemark blieb in dieser Phase gut zehn Minuten ohne eigenen Treffer, aufgrund der guten Deckungsarbeit der deutschen Auswahl und der Paraden von Julian Buchele. Aus einem 14:17 wurde so sogar das 18:17, Elias Newel sorgte für die erste deutsche Führung im Spiel. Auch bei Dänemark war die Fehlerzahl nun hoch, doch Deutschland verpasste es zu erhöhen - auch weil Malte Eichhorst mehrfach zur Stelle war, stattdessen konnte Mads Aarhus Lauridsen die dänische Durststrecke beenden.
Ben Connar Battermann warf Deutschland zwar noch einmal in Front, doch das Momentum wechselte zurück zu Dänemark: Ein Doppelschlag von Lasse Sunesen Vilhelmsen und Tobias Gregers Schmidt sorgten für den Führungswechsel. Die DHB-Auswahl stand weiter gut in der Deckung, vergab aber unter anderem einen Siebenmeter und einen Gegenstoß gegen den guten Eichhorst. Der deutsche Nachwuchs versuchte es nach einer Auszeit mit dem "Agenten", einem erst mitten im Spielzug gebrachten zusätzlichen Feldspieler. Der Durchbruch gelang, doch Malte Eichhorst war zur Stelle und der erhoffte Pfiff blieb aus.
Auf der Gegenseite setzte es das 19:21, nach gut zehn torlosen Minuten war Deutschland unter Druck und versuchte es in der Folge weiter mit dem siebten Feldspieler. Doch erst fand ein Anspiel an den Kreis nicht zum Abnehmer, dann gelang den Dänen ein Steal - zwei Treffer in das verwaiste deutsche Tor ließen aus dem 19:18 ein 19:23 werden. Jan Schmidt beendete die Durststrecke, doch fünf Minuten vor dem Ende lief die Zeit für Dänemark, Deutschland musste sich mit 23:26 geschlagen geben und verpasst als Vierter die Medaille denkbar knapp.
Deutschland: Buchele (15 Paraden), Grundmann; Móré 2, Faust 2, Newel 4, Siemer 2/2, Anselm, Haake, Gömmel, Preußner, Pabst 1, Grupe, Schley, Schmidt 7, Battermann 4, Scheerer
Dänemark: Eichhorst (11 Paraden), Lundorf (1 Parade); Bjergfelt 2, Schmidt 2, Lykke 2, Tombak 1, Vilhelmsen 2, F. Pedersen 2, Aarhus Lauridsen 7, Kristensen 1, Vestergaard 1, M. Pedersen 1, Jensen 1, Dahlgaard, Sand 2, Johansen
Schiedsrichter: Svavar Petursson / Sigurdur Thrastarson (ISL)
Siebenmeter: 2/3 ; 0/0
Strafminuten: 4/2
cie