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Senkrechtstarterin mit Bodenhaftung
Bei der Golden League in Norwegen erfuhr Jolina Huhnstock ihrer Premiere im DHB-Trikot. Nun folgt bei der Handball-EM in Österreich, Ungarn und der Schweiz das erste Großturnier für die Senkrechtstarterin.
Ihre handballerischen Wurzeln hat die Kreisläuferin beim Thüringer HC im thüringischen Unstrut-Hainich-Kreis. "Ich bin durch eine AG zum Handball gekommen ", berichtet die 23-Jährige über den Beginn der Handballkarriere, der eher noch "ein bisschen Sport, Spiel und Spaß" gewesen sei.
Nach einem Abstecher zum SV 1887 Schlotheim, folgte der Wechsel auf das Sportinternat in Erfurt und damit auch die Spiele für den Thüringer HC in der Jugendbundesliga und in der 3. Liga. "Später durfte ich dann auch in der 1. Mannschaft spielen", berichtet Huhnstock über ihre Bundesligapremiere beim mehrfachen Deutschen Meister in der Spielzeit 2020/21.
"Ich war immer etwas größer als die Anderen und habe zu Beginn eine Zeitlang im Rückraum gespielt", erklärt Huhnstock, die neben dem Bundesligahandball auch noch ein Studium der Ernährungswissenschaften absolviert.
Noch beim THC erfolgte aber auch der Wechsel an den Kreis. "Ich fand das für mich besser, das Spiel war einfach auf mich zugeschnitten und ich habe mich da wohl gefühlt", so Huhnstock, die eine steile Karriere machte und im Nachwuchsbereich noch keine Länderspiele bestritten hatte. "Ich war von der Entwicklung einfach noch nicht so weit", sagt sie.
2021 folgte der Wechsel zu den HSG Bad Wildungen Vipers. “In Bad Wildungen konnte ich viel Erfahrung sammeln und mich in der 1. Bundesliga etablieren”, so Huhnstock. Gemeinsam mit Spielmacherin Anika Hampel folgte dann in diesem Sommer der Wechsel zum Buxtehuder SV, im September folgte die erste Nominierung für die DHB-Auswahl. " Als Markus Gaugisch mich zur Nationalmannschaft eingeladen hatte, war ich schon überrascht, aber habe mich natürlich auch sehr gefreut."
Nach dem Lehrgang im September in Barsinghausen ging es für die 180 cm große Spielerin direkt weiter zur Golden League. Das Länderspieldebüt und auch das erste Tor gegen Rekordeuropameister Norwegen, der erste Sieg dann gegen die Niederlande und auch eine weitere Partie gegen Vizeeuropameister Dänemark.
"Das war schon sehr viel, was ich da mitnehmen konnte. Das Niveau im Training und den Spielen ist einfach noch einmal höher", berichtet Huhnstock: "Es ist noch einmal ein höheres Niveau."
Bei allem dem Raketenstart lässt die 23-Jährige keinen Hype zu. “Ich bin eher ein ruhiger Mensch und mach mir da im Vorfeld nicht groß einen Kopf . Aber dann war ich vorher schon etwas nervös, aber wenn man dann im Spiel ist, fokussiert man sich nur noch darauf, Handball zu spielen. Ich bin so reingegangen, dass es ein normales Handballspiel ist und habe die Ruhe behalten.”
Im neu sortierten DHB-Team, das nach den Olympischen Spielen nur vor einem leichten Umbruch steht, fühlt sich Huhnstock wohl. "Ich wurde mega nett aufgenommen. Wir haben eine echt positive Dynamik im Team, einfach Spaß und Freude daran Handball, miteinander zu spielen und zu gewinnen."
chs