21.01.2024, 13:21
DHB-Kapitän im Interview
Sichtlich unzufrieden war Johannes Golla nach dem 22:22-Unentschieden gegen Österreich. Der Kapitän der deutschen Handballnationalmannschaft analysierte die Partie und richtete auch den Blick nach vorne, was in den verbleibenden Partien gegen Ungarn am Montag und gegen Kroatien am Mittwoch besser werden muss.
Kannst du das Spiel gegen Österreich für dich schon einordnen?
Johannes Golla: Es war vor allem im Angriff eine schlechte Leistung von uns. Wir beginnen mit viel Euphorie das Spiel und verwerfen von Anfang an unheimlich viele freie Würfe. Dazu machen wir viele technische Fehler, die zu Gegenstößen führen.
Da kann man weder Andy (Wolff), noch der Abwehr irgendwelche Vorwürfe machen. Wir legen in der Abwehr alles rein und Andy hat die Paraden, die eigentlich reichen um ein Spiel zu gewinnen. Diesmal war es aber auch einfach der Torwart der Österreicher, der das Spiel entschieden hat. Dazu kam dann eine leichte Verunsicherung für das Angriffsspiel, das wir brauchen.
Welche Rolle spielt auch die Atmosphäre in der Arena?
Johannes Golla: Die Atmosphäre in der Halle war über 60 Minuten super, umso mehr als wir rankommen. Es war kämpferisch stark, dass wir zurückkommen und das Spiel in Unterzahl beenden. Von daher müssen wir den Punkt mitnehmen. Aber es war trotzdem nicht gut genug.
Ihr hattet mit der offensiven Deckung von Österreich große Probleme. Hat euch das überrascht?
Johannes Golla: Wir waren darauf vorbereitet, aber wenn so viele Bälle verloren gehen und der Torwart so gut ist, dann wird das Angriffsspiel unsicherer. Genau das ist heute passiert. Wir haben uns viel mehr ausgerechnet, wir wollten unsere Hausaufgaben machen, wir wollten die zwei Punkte mitnehmen. Aber jetzt sieht das anders aus. Wir müssen den Kopf hochkriegen.
Was kommt jetzt, bereits am Montag geht es gegen Ungarn?
Johannes Golla: Natürlich werden wir uns hinsetzen, wir werden es besprechen, wir werden aber auch über andere Sachen sprechen und uns aneinander hochziehen. Wir sind nach wie vor eine super Truppe und auch das wird uns nicht brechen und deswegen bin ich optimistisch, dass wir den Kopf hoch kriegen. Den Kopf hoch kriegen reicht aber nicht, wir müssen auch besser Handball spielen.
Christian Stein